Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

einem andern; den einjegliger wird seine Last tragen. Röm. 3, 4. 14, 12. Gal. 6, 4. Einer kan des andern Sünde nicht auf sich und von ihm nehmen; sondern welche Sele sündiget, die sol sterben: Ezech. 18, 20. dessen Ew. Durchl. von Dero Frau Mutter, meiner gnädigsten Herzogin, wie Sie sich noch gnädigst entsinnen werden, als von der Prineeßin von Anspach und ihrem Glaubenssiege geredet wurde, mit diesen Worten erinnert wurden; und wenn, davor mich Gott behüte, ichselbst meiner sogar vergessen solte, und Euch beföle, um einer Heyrath willen die Religion zuändern, so sage ich hiemit, daß Ihr mir keinen Gehorsam, sondern Gotte mehr zugehorchen schuldig seid, als den Menschen. O ein theures wehrtes, nicht Menschen, sondern Gottes Wort! wie unter andern zu sehen Luc. 14, 26. 27. und in dem ersten Gebote, welches solche Furcht und Liebe Gottes über alles erfordert. Ewr. Durchl. Hn. Grosvaters, meines Gn. Fürsten und Hrn., fürstliges Wahlwort ist: Constanter! beständig! welches nur im guten und in keinem mehr gilt, als in dem, was Gottes Wort gut, warhaftig und gerecht erkennet und uns gebeut, daß wir dabey beständig bleiben sollen. Der Hr. Jesus stärke, gründe und volbereite Ihre Sele in dieser Beständigkeit des Glaubens; daß Sie ihm dafür danken in alle Ewigkeit, daß sie die Versuchung zur Unbeständigkeit und zum Abfalle ritterlig überwinden, Ehre bey Gotte und seinen Gläubi-

einem andern; den einjegliger wird seine Last tragen. Röm. 3, 4. 14, 12. Gal. 6, 4. Einer kan des andern Sünde nicht auf sich und von ihm nehmen; sondern welche Sele sündiget, die sol sterben: Ezech. 18, 20. dessen Ew. Durchl. von Dero Frau Mutter, meiner gnädigsten Herzogin, wie Sie sich noch gnädigst entsinnen werden, als von der Prineeßin von Anspach und ihrem Glaubenssiege geredet wurde, mit diesen Worten erinnert wurden; und wenn, davor mich Gott behüte, ichselbst meiner sogar vergessen solte, und Euch beföle, um einer Heyrath willen die Religion zuändern, so sage ich hiemit, daß Ihr mir keinen Gehorsam, sondern Gotte mehr zugehorchen schuldig seid, als den Menschen. O ein theures wehrtes, nicht Menschen, sondern Gottes Wort! wie unter andern zu sehen Luc. 14, 26. 27. und in dem ersten Gebote, welches solche Furcht und Liebe Gottes über alles erfordert. Ewr. Durchl. Hn. Grosvaters, meines Gn. Fürsten und Hrn., fürstliges Wahlwort ist: Constanter! beständig! welches nur im guten und in keinem mehr gilt, als in dem, was Gottes Wort gut, warhaftig und gerecht erkennet und uns gebeut, daß wir dabey beständig bleiben sollen. Der Hr. Jesus stärke, gründe und volbereite Ihre Sele in dieser Beständigkeit des Glaubens; daß Sie ihm dafür danken in alle Ewigkeit, daß sie die Versuchung zur Unbeständigkeit und zum Abfalle ritterlig überwinden, Ehre bey Gotte und seinen Gläubi-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f1009" n="53"/>
einem andern; den einjegliger wird seine Last                      tragen. <note place="left">Röm. 3, 4. 14, 12. Gal. 6, 4.</note> Einer kan                      des andern Sünde nicht auf sich und von ihm nehmen; sondern welche Sele                      sündiget, die sol sterben: <note place="left">Ezech. 18, 20.</note>                      dessen Ew. Durchl. von Dero Frau Mutter, meiner gnädigsten Herzogin, wie Sie                      sich noch gnädigst entsinnen werden, als von der Prineeßin von Anspach und ihrem                      Glaubenssiege geredet wurde, mit diesen Worten erinnert wurden; und wenn, davor                      mich Gott behüte, ichselbst meiner sogar vergessen solte, und Euch beföle, um                      einer Heyrath willen die Religion zuändern, so sage ich hiemit, daß Ihr mir                      keinen Gehorsam, sondern Gotte mehr zugehorchen schuldig seid, als den Menschen.                      O ein theures wehrtes, nicht Menschen, sondern Gottes Wort! wie unter andern zu                      sehen Luc. 14, 26. 27. und in dem ersten Gebote, welches solche Furcht und Liebe                      Gottes über alles erfordert. Ewr. Durchl. Hn. Grosvaters, meines Gn. Fürsten und                      Hrn., fürstliges Wahlwort ist: Constanter! beständig! welches nur im guten und                      in keinem mehr gilt, als in dem, was Gottes Wort gut, warhaftig und gerecht                      erkennet und uns gebeut, daß wir dabey beständig bleiben sollen. Der Hr. Jesus                      stärke, gründe und volbereite Ihre Sele in dieser Beständigkeit des Glaubens;                      daß Sie ihm dafür danken in alle Ewigkeit, daß sie die Versuchung zur                      Unbeständigkeit und zum Abfalle ritterlig überwinden, Ehre bey Gotte und seinen                              Gläubi-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[53/1009] einem andern; den einjegliger wird seine Last tragen. Einer kan des andern Sünde nicht auf sich und von ihm nehmen; sondern welche Sele sündiget, die sol sterben: dessen Ew. Durchl. von Dero Frau Mutter, meiner gnädigsten Herzogin, wie Sie sich noch gnädigst entsinnen werden, als von der Prineeßin von Anspach und ihrem Glaubenssiege geredet wurde, mit diesen Worten erinnert wurden; und wenn, davor mich Gott behüte, ichselbst meiner sogar vergessen solte, und Euch beföle, um einer Heyrath willen die Religion zuändern, so sage ich hiemit, daß Ihr mir keinen Gehorsam, sondern Gotte mehr zugehorchen schuldig seid, als den Menschen. O ein theures wehrtes, nicht Menschen, sondern Gottes Wort! wie unter andern zu sehen Luc. 14, 26. 27. und in dem ersten Gebote, welches solche Furcht und Liebe Gottes über alles erfordert. Ewr. Durchl. Hn. Grosvaters, meines Gn. Fürsten und Hrn., fürstliges Wahlwort ist: Constanter! beständig! welches nur im guten und in keinem mehr gilt, als in dem, was Gottes Wort gut, warhaftig und gerecht erkennet und uns gebeut, daß wir dabey beständig bleiben sollen. Der Hr. Jesus stärke, gründe und volbereite Ihre Sele in dieser Beständigkeit des Glaubens; daß Sie ihm dafür danken in alle Ewigkeit, daß sie die Versuchung zur Unbeständigkeit und zum Abfalle ritterlig überwinden, Ehre bey Gotte und seinen Gläubi- Röm. 3, 4. 14, 12. Gal. 6, 4. Ezech. 18, 20.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/1009
Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/1009>, abgerufen am 19.05.2024.