Das Gewand aus blinkenden Strahlen gewebt. Ein Heer von Kobolden lärmt und tanzt, Alte Helden kommen von Troja wieder, Achilles, der greise Nestor, versammeln sich zum Spiel
Und entzweien sich wie die Knaben. -- Ja, der Alte hat daran noch nicht genug, Er spricht und singt: Laß Deine Thaten fahren, Dein Streben, Mensch, Deine Grübelei'n, Sieh, ich will Dir goldne Kegel schenken, Ein ganzes Spiel, und silberne Kugeln dazu, Männerchen, die von selbst immer auf den Bei¬ nen stehn,
Warum willst Du Dich des Lebens nicht freun? Dann bleiben wir beisammen, Vertreiben mit Gespräch die Zeit, Ich lehre Dich tausend Dinge, Von denen Du noch nichts weißt. -- Das blinkende Spielwerk sticht dem Menschen in die Augen,
Er reckt die Hände gierig aus, Indem erwacht mit dem Morgen die Vernunft. Reibt die Augen und gähnt und dehnt sich:
Das Gewand aus blinkenden Strahlen gewebt. Ein Heer von Kobolden lärmt und tanzt, Alte Helden kommen von Troja wieder, Achilles, der greiſe Neſtor, verſammeln ſich zum Spiel
Und entzweien ſich wie die Knaben. — Ja, der Alte hat daran noch nicht genug, Er ſpricht und ſingt: Laß Deine Thaten fahren, Dein Streben, Menſch, Deine Grübelei'n, Sieh, ich will Dir goldne Kegel ſchenken, Ein ganzes Spiel, und ſilberne Kugeln dazu, Männerchen, die von ſelbſt immer auf den Bei¬ nen ſtehn,
Warum willſt Du Dich des Lebens nicht freun? Dann bleiben wir beiſammen, Vertreiben mit Geſpräch die Zeit, Ich lehre Dich tauſend Dinge, Von denen Du noch nichts weißt. — Das blinkende Spielwerk ſticht dem Menſchen in die Augen,
Er reckt die Hände gierig aus, Indem erwacht mit dem Morgen die Vernunft. Reibt die Augen und gähnt und dehnt ſich:
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><lgtype="poem"><pbfacs="#f0319"n="311"/><lgn="10"><l>Das Gewand aus blinkenden Strahlen gewebt.</l><lb/><l>Ein Heer von Kobolden lärmt und tanzt,</l><lb/><l>Alte Helden kommen von Troja wieder,</l><lb/><l>Achilles, der greiſe Neſtor, verſammeln ſich zum</l><lb/><l>Spiel</l><lb/></lg><lgn="11"><l>Und entzweien ſich wie die Knaben. —</l><lb/><l>Ja, der Alte hat daran noch nicht genug,</l><lb/><l>Er ſpricht und ſingt: Laß Deine Thaten fahren,</l><lb/><l>Dein Streben, Menſch, Deine Grübelei'n,</l><lb/><l>Sieh, ich will Dir goldne Kegel ſchenken,</l><lb/><l>Ein ganzes Spiel, und ſilberne Kugeln dazu,</l><lb/><l>Männerchen, die von ſelbſt immer auf den Bei¬</l><lb/><l>nen ſtehn,</l><lb/></lg><lgn="12"><l>Warum willſt Du Dich des Lebens nicht freun?</l><lb/><l>Dann bleiben wir beiſammen,</l><lb/><l>Vertreiben mit Geſpräch die Zeit,</l><lb/><l>Ich lehre Dich tauſend Dinge,</l><lb/><l>Von denen Du noch nichts weißt. —</l><lb/><l>Das blinkende Spielwerk ſticht dem Menſchen</l><lb/><l>in die Augen,</l><lb/></lg><lgn="13"><l>Er reckt die Hände gierig aus,</l><lb/><l>Indem erwacht mit dem Morgen die Vernunft.</l><lb/><l>Reibt die Augen und gähnt und dehnt ſich:</l><lb/></lg></lg></div></div></body></text></TEI>
[311/0319]
Das Gewand aus blinkenden Strahlen gewebt.
Ein Heer von Kobolden lärmt und tanzt,
Alte Helden kommen von Troja wieder,
Achilles, der greiſe Neſtor, verſammeln ſich zum
Spiel
Und entzweien ſich wie die Knaben. —
Ja, der Alte hat daran noch nicht genug,
Er ſpricht und ſingt: Laß Deine Thaten fahren,
Dein Streben, Menſch, Deine Grübelei'n,
Sieh, ich will Dir goldne Kegel ſchenken,
Ein ganzes Spiel, und ſilberne Kugeln dazu,
Männerchen, die von ſelbſt immer auf den Bei¬
nen ſtehn,
Warum willſt Du Dich des Lebens nicht freun?
Dann bleiben wir beiſammen,
Vertreiben mit Geſpräch die Zeit,
Ich lehre Dich tauſend Dinge,
Von denen Du noch nichts weißt. —
Das blinkende Spielwerk ſticht dem Menſchen
in die Augen,
Er reckt die Hände gierig aus,
Indem erwacht mit dem Morgen die Vernunft.
Reibt die Augen und gähnt und dehnt ſich:
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Tieck, Ludwig: Franz Sternbald's Wanderungen. Bd. 2. Berlin, 1798, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald02_1798/319>, abgerufen am 17.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.