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Tieck, Ludwig: Franz Sternbald's Wanderungen. Bd. 2. Berlin, 1798.

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wenn er auf unsre Bitte um Verzeihung
nicht hören wollte, und sehr stark, wenn
wir ihm nicht vereinigt widerstehn sollten.

Als der Pilger eine Weile gegessen hat¬
te, fing er an, große Reue zu fühlen, aber
Florestan sagte im lustigen Muthe: Seht,
Freunde, so leben wir im eigentlichen Stande
der Unschuld, im goldenen Zeitalter, das wir
so oft zurückwünschen, und das wir uns ei¬
genmächtig, wenigstens auf einige Stunden
erschaffen haben. O wahrlich, das freie Le¬
ben, das ein Räuber führt, der jeden Tag
erobert, ist nicht so gänzlich zu verachten:
wir verwöhnen uns in unsrer Sicherheit und
Ruhe zu sehr. Was kann es geben, als
höchstens einen kleinen Kampf? Wir sind
gut bewaffnet, wir fürchten uns nicht, wir
sind durch uns selbst gesichert.

Sie horchten auf, es war, als wenn sie
ganz in der Ferne Töne von Waldhörnern

wenn er auf unſre Bitte um Verzeihung
nicht hören wollte, und ſehr ſtark, wenn
wir ihm nicht vereinigt widerſtehn ſollten.

Als der Pilger eine Weile gegeſſen hat¬
te, fing er an, große Reue zu fühlen, aber
Floreſtan ſagte im luſtigen Muthe: Seht,
Freunde, ſo leben wir im eigentlichen Stande
der Unſchuld, im goldenen Zeitalter, das wir
ſo oft zurückwünſchen, und das wir uns ei¬
genmächtig, wenigſtens auf einige Stunden
erſchaffen haben. O wahrlich, das freie Le¬
ben, das ein Räuber führt, der jeden Tag
erobert, iſt nicht ſo gänzlich zu verachten:
wir verwöhnen uns in unſrer Sicherheit und
Ruhe zu ſehr. Was kann es geben, als
höchſtens einen kleinen Kampf? Wir ſind
gut bewaffnet, wir fürchten uns nicht, wir
ſind durch uns ſelbſt geſichert.

Sie horchten auf, es war, als wenn ſie
ganz in der Ferne Töne von Waldhörnern

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[261/0269] wenn er auf unſre Bitte um Verzeihung nicht hören wollte, und ſehr ſtark, wenn wir ihm nicht vereinigt widerſtehn ſollten. Als der Pilger eine Weile gegeſſen hat¬ te, fing er an, große Reue zu fühlen, aber Floreſtan ſagte im luſtigen Muthe: Seht, Freunde, ſo leben wir im eigentlichen Stande der Unſchuld, im goldenen Zeitalter, das wir ſo oft zurückwünſchen, und das wir uns ei¬ genmächtig, wenigſtens auf einige Stunden erſchaffen haben. O wahrlich, das freie Le¬ ben, das ein Räuber führt, der jeden Tag erobert, iſt nicht ſo gänzlich zu verachten: wir verwöhnen uns in unſrer Sicherheit und Ruhe zu ſehr. Was kann es geben, als höchſtens einen kleinen Kampf? Wir ſind gut bewaffnet, wir fürchten uns nicht, wir ſind durch uns ſelbſt geſichert. Sie horchten auf, es war, als wenn ſie ganz in der Ferne Töne von Waldhörnern

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Franz Sternbald's Wanderungen. Bd. 2. Berlin, 1798, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald02_1798/269>, abgerufen am 27.11.2024.