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Tieck, Ludwig: Franz Sternbald's Wanderungen. Bd. 2. Berlin, 1798.

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Mitleiden hineinzwängen. O, mein Freund,
wir wollen uns nicht mit unnützem Gram
den gegenwärtigen Augenblick verkümmern,
diese Gegenwart, in der wir jetzt sind,
kömmt nicht zum zweitenmale wieder, mag
doch ein jeder Tag für das Seine sorgen.

Auf, mein Freund, durch die Welt
Über Feld
Berg und Thal
Blum' und Blümlein ohne Zahl.
Heute hier, morgen dort
Jeder Ort
Freuden hegt
Wenn nur froh Dein Herze schlägt.

Darum, mein Frennd, entschlage Dich al¬
ler Deiner trübseligen Gedanken, keine schlech¬
tere Frucht hat die menschliche Seele in ih¬
rer Verderbtheit hervorgebracht, als die
Reue: man sey frisch und froh ein andrer
Mensch, wenn es seyn muß, nur quäle man

Mitleiden hineinzwängen. O, mein Freund,
wir wollen uns nicht mit unnützem Gram
den gegenwärtigen Augenblick verkümmern,
dieſe Gegenwart, in der wir jetzt ſind,
kömmt nicht zum zweitenmale wieder, mag
doch ein jeder Tag für das Seine ſorgen.

Auf, mein Freund, durch die Welt
Über Feld
Berg und Thal
Blum' und Blümlein ohne Zahl.
Heute hier, morgen dort
Jeder Ort
Freuden hegt
Wenn nur froh Dein Herze ſchlägt.

Darum, mein Frennd, entſchlage Dich al¬
ler Deiner trübſeligen Gedanken, keine ſchlech¬
tere Frucht hat die menſchliche Seele in ih¬
rer Verderbtheit hervorgebracht, als die
Reue: man ſey friſch und froh ein andrer
Menſch, wenn es ſeyn muß, nur quäle man

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[170/0178] Mitleiden hineinzwängen. O, mein Freund, wir wollen uns nicht mit unnützem Gram den gegenwärtigen Augenblick verkümmern, dieſe Gegenwart, in der wir jetzt ſind, kömmt nicht zum zweitenmale wieder, mag doch ein jeder Tag für das Seine ſorgen. Auf, mein Freund, durch die Welt Über Feld Berg und Thal Blum' und Blümlein ohne Zahl. Heute hier, morgen dort Jeder Ort Freuden hegt Wenn nur froh Dein Herze ſchlägt. Darum, mein Frennd, entſchlage Dich al¬ ler Deiner trübſeligen Gedanken, keine ſchlech¬ tere Frucht hat die menſchliche Seele in ih¬ rer Verderbtheit hervorgebracht, als die Reue: man ſey friſch und froh ein andrer Menſch, wenn es ſeyn muß, nur quäle man

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Franz Sternbald's Wanderungen. Bd. 2. Berlin, 1798, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald02_1798/178>, abgerufen am 23.11.2024.