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Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798.

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wieder reisen, wenn ich nicht krank werden
will. Wenn ich auf der Reise bin, geschieht
es mir wohl, daß ich mich nach meinem
Hause sehne, und mir vornehme, nie wie¬
der in der Ferne herumzustreifen; indes¬
sen dauern dergleichen Vorsätze niemals
lange, ich darf nur von fremden Ländern
hören oder lesen, gleich ist die alte Lust in
mir wieder aufgewacht.

Ein großer Theil der Gesellschaft kam
nun darauf, man solle, um die Zeit der
Fahrt zu verkürzen, Geschichten oder Mähr¬
chen erzählen. Alle trauten dem Rudolph
zu, daß er am besten im Stande sey, ihr
Begehren zu erfüllen; sie ersuchten ihn da¬
her alle darum, auch Franz vereinigte sich
mit ihren Bitten. Ich will es gern thun,
antwortete Rudolph, allein es geht mir mit
meiner Geschichte wie mit meinem Liede,
sie wird keinem recht gefallen. Alle behau¬

wieder reiſen, wenn ich nicht krank werden
will. Wenn ich auf der Reiſe bin, geſchieht
es mir wohl, daß ich mich nach meinem
Hauſe ſehne, und mir vornehme, nie wie¬
der in der Ferne herumzuſtreifen; indeſ¬
ſen dauern dergleichen Vorſätze niemals
lange, ich darf nur von fremden Ländern
hören oder leſen, gleich iſt die alte Luſt in
mir wieder aufgewacht.

Ein großer Theil der Geſellſchaft kam
nun darauf, man ſolle, um die Zeit der
Fahrt zu verkürzen, Geſchichten oder Mähr¬
chen erzählen. Alle trauten dem Rudolph
zu, daß er am beſten im Stande ſey, ihr
Begehren zu erfüllen; ſie erſuchten ihn da¬
her alle darum, auch Franz vereinigte ſich
mit ihren Bitten. Ich will es gern thun,
antwortete Rudolph, allein es geht mir mit
meiner Geſchichte wie mit meinem Liede,
ſie wird keinem recht gefallen. Alle behau¬

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[280/0291] wieder reiſen, wenn ich nicht krank werden will. Wenn ich auf der Reiſe bin, geſchieht es mir wohl, daß ich mich nach meinem Hauſe ſehne, und mir vornehme, nie wie¬ der in der Ferne herumzuſtreifen; indeſ¬ ſen dauern dergleichen Vorſätze niemals lange, ich darf nur von fremden Ländern hören oder leſen, gleich iſt die alte Luſt in mir wieder aufgewacht. Ein großer Theil der Geſellſchaft kam nun darauf, man ſolle, um die Zeit der Fahrt zu verkürzen, Geſchichten oder Mähr¬ chen erzählen. Alle trauten dem Rudolph zu, daß er am beſten im Stande ſey, ihr Begehren zu erfüllen; ſie erſuchten ihn da¬ her alle darum, auch Franz vereinigte ſich mit ihren Bitten. Ich will es gern thun, antwortete Rudolph, allein es geht mir mit meiner Geſchichte wie mit meinem Liede, ſie wird keinem recht gefallen. Alle behau¬

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798, S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald01_1798/291>, abgerufen am 25.11.2024.