an den Ort da er anfing. Alle Wasser lau¬ fen ins Meer, noch wird das Meer nicht völler; an den Ort wo sie herfließen, flie¬ ßen sie wieder hin. Es ist alles Thun so voll Mühe, daß Niemand ausreden kann. Das Auge siehet sich nimmer satt, und das Ohr höret sich nimmer satt. Was ist's das geschehen ist? Eben das hernach geschehen wird. Was ist's, das man gethan hat? Eben das man hernach wieder thun wird, und geschicht nichts Neues unter der Son¬ nen. --
Und nachher sagt er: Ist's nun nicht besser dem Menschen, essen und trinken, und seine Seele guter Dinge seyn in seiner Arbeit?
Wie es dem Guten gehet, so geht's auch dem Sünder. Das ist ein böses Ding, unter allem, das unter der Sonnen geschicht, daß es einem geht wie dem andern, daher
an den Ort da er anfing. Alle Waſſer lau¬ fen ins Meer, noch wird das Meer nicht völler; an den Ort wo ſie herfließen, flie¬ ßen ſie wieder hin. Es iſt alles Thun ſo voll Mühe, daß Niemand ausreden kann. Das Auge ſiehet ſich nimmer ſatt, und das Ohr höret ſich nimmer ſatt. Was iſt's das geſchehen iſt? Eben das hernach geſchehen wird. Was iſt's, das man gethan hat? Eben das man hernach wieder thun wird, und geſchicht nichts Neues unter der Son¬ nen. —
Und nachher ſagt er: Iſt's nun nicht beſſer dem Menſchen, eſſen und trinken, und ſeine Seele guter Dinge ſeyn in ſeiner Arbeit?
Wie es dem Guten gehet, ſo geht's auch dem Sünder. Das iſt ein böſes Ding, unter allem, das unter der Sonnen geſchicht, daß es einem geht wie dem andern, daher
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0262"n="249 [251]"/>
an den Ort da er anfing. Alle Waſſer lau¬<lb/>
fen ins Meer, noch wird das Meer nicht<lb/>
völler; an den Ort wo ſie herfließen, flie¬<lb/>
ßen ſie wieder hin. Es iſt alles Thun ſo<lb/>
voll Mühe, daß Niemand ausreden kann.<lb/>
Das Auge ſiehet ſich nimmer ſatt, und das<lb/>
Ohr höret ſich nimmer ſatt. Was iſt's das<lb/>
geſchehen iſt? Eben das hernach geſchehen<lb/>
wird. Was iſt's, das man gethan hat?<lb/>
Eben das man hernach wieder thun wird,<lb/>
und geſchicht nichts Neues unter der Son¬<lb/>
nen. —</p><lb/><p>Und nachher ſagt er: Iſt's nun nicht<lb/>
beſſer dem Menſchen, eſſen und trinken,<lb/>
und ſeine Seele guter Dinge ſeyn in ſeiner<lb/>
Arbeit?</p><lb/><p>Wie es dem Guten gehet, ſo geht's<lb/>
auch dem Sünder. Das iſt ein böſes Ding,<lb/>
unter allem, das unter der Sonnen geſchicht,<lb/>
daß es einem geht wie dem andern, daher<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[249 [251]/0262]
an den Ort da er anfing. Alle Waſſer lau¬
fen ins Meer, noch wird das Meer nicht
völler; an den Ort wo ſie herfließen, flie¬
ßen ſie wieder hin. Es iſt alles Thun ſo
voll Mühe, daß Niemand ausreden kann.
Das Auge ſiehet ſich nimmer ſatt, und das
Ohr höret ſich nimmer ſatt. Was iſt's das
geſchehen iſt? Eben das hernach geſchehen
wird. Was iſt's, das man gethan hat?
Eben das man hernach wieder thun wird,
und geſchicht nichts Neues unter der Son¬
nen. —
Und nachher ſagt er: Iſt's nun nicht
beſſer dem Menſchen, eſſen und trinken,
und ſeine Seele guter Dinge ſeyn in ſeiner
Arbeit?
Wie es dem Guten gehet, ſo geht's
auch dem Sünder. Das iſt ein böſes Ding,
unter allem, das unter der Sonnen geſchicht,
daß es einem geht wie dem andern, daher
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798, S. 249 [251]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald01_1798/262>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.