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Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798.

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nommen habe; nur habt Ihr vielleicht mehr
als ich darüber nachgedacht. Auch in manchen
Sachen die ich von Raphael Sanzius ge¬
sehn habe, habe ich etwas Ähnliches be¬
merkt.

Wozu, rief Albrecht aus, die gelehr¬
te Umständlichkeit, das genaue Studium
jener alten vergessenen Tracht, die doch
immer nur Nebensache bleiben kann und
muß? Wahrlich, ich habe einen zu großen
Respekt vor der Mahlerey selbst, um auf
derley Erkundigungen großen Fleiß und
viel Zeit zu verwenden, vollends, da wir es
doch nie recht akkurat erreichen mögen.

Trinkt, trinkt, sagte Lukas, indem er
die leeren Gläser wieder füllte, und sagt
mir dann wie's kömmt, daß Ihr Euch mit
so gar mancherlei Dingen abgebt, von de¬
nen man glauben sollte, daß manche Eures
hohen Sinnes unwürdig sind. Warum

nommen habe; nur habt Ihr vielleicht mehr
als ich darüber nachgedacht. Auch in manchen
Sachen die ich von Raphael Sanzius ge¬
ſehn habe, habe ich etwas Ähnliches be¬
merkt.

Wozu, rief Albrecht aus, die gelehr¬
te Umſtändlichkeit, das genaue Studium
jener alten vergeſſenen Tracht, die doch
immer nur Nebenſache bleiben kann und
muß? Wahrlich, ich habe einen zu großen
Reſpekt vor der Mahlerey ſelbſt, um auf
derley Erkundigungen großen Fleiß und
viel Zeit zu verwenden, vollends, da wir es
doch nie recht akkurat erreichen mögen.

Trinkt, trinkt, ſagte Lukas, indem er
die leeren Gläſer wieder füllte, und ſagt
mir dann wie's kömmt, daß Ihr Euch mit
ſo gar mancherlei Dingen abgebt, von de¬
nen man glauben ſollte, daß manche Eures
hohen Sinnes unwürdig ſind. Warum

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[231/0242] nommen habe; nur habt Ihr vielleicht mehr als ich darüber nachgedacht. Auch in manchen Sachen die ich von Raphael Sanzius ge¬ ſehn habe, habe ich etwas Ähnliches be¬ merkt. Wozu, rief Albrecht aus, die gelehr¬ te Umſtändlichkeit, das genaue Studium jener alten vergeſſenen Tracht, die doch immer nur Nebenſache bleiben kann und muß? Wahrlich, ich habe einen zu großen Reſpekt vor der Mahlerey ſelbſt, um auf derley Erkundigungen großen Fleiß und viel Zeit zu verwenden, vollends, da wir es doch nie recht akkurat erreichen mögen. Trinkt, trinkt, ſagte Lukas, indem er die leeren Gläſer wieder füllte, und ſagt mir dann wie's kömmt, daß Ihr Euch mit ſo gar mancherlei Dingen abgebt, von de¬ nen man glauben ſollte, daß manche Eures hohen Sinnes unwürdig ſind. Warum

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798, S. 231. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald01_1798/242>, abgerufen am 25.11.2024.