Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798.vor dem Erndtefest erhielt er einen Brief von Wie erstaunte und freute er sich zu glei¬ vor dem Erndtefeſt erhielt er einen Brief von Wie erſtaunte und freute er ſich zu glei¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0109" n="98"/> vor dem Erndtefeſt erhielt er einen Brief von<lb/> ſeinem Sebaſtian, denn es war vorher aus¬<lb/> gemacht daß er ihm ſchreiben ſollte, wäh¬<lb/> rend er hier auf dem Dorfe ſey. Wie wenn<lb/> nach langen Winternächten und trüben Ta¬<lb/> gen der erſte Frühlingstag über die ſtarre<lb/> Erde geht, ſo erheiterte ſich Franzens Ge¬<lb/> müth als er dieſen Brief in der Hand hielt;<lb/> es war als wenn ihn plötzlich ſein Freund<lb/> Sebaſtian ſelber anrühre, und ihm in die<lb/> Arme fliege; er hatte ſeinen Muth wieder,<lb/> er fühlte ſich nicht mehr ſo verlaſſen, er er¬<lb/> brach das Siegel.</p><lb/> <p>Wie erſtaunte und freute er ſich zu glei¬<lb/> cher Zeit, als er drinnen noch ein andres<lb/> Schreiben von ſeinem Albrecht Dürer fand,<lb/> welches er nie erwartet hatte. Er war un¬<lb/> gewiß, welchen Brief er zuerſt leſen ſollte;<lb/> doch ſchlug er Sebaſtians Brief auseinan¬<lb/> der welcher folgendermaßen lautete:<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [98/0109]
vor dem Erndtefeſt erhielt er einen Brief von
ſeinem Sebaſtian, denn es war vorher aus¬
gemacht daß er ihm ſchreiben ſollte, wäh¬
rend er hier auf dem Dorfe ſey. Wie wenn
nach langen Winternächten und trüben Ta¬
gen der erſte Frühlingstag über die ſtarre
Erde geht, ſo erheiterte ſich Franzens Ge¬
müth als er dieſen Brief in der Hand hielt;
es war als wenn ihn plötzlich ſein Freund
Sebaſtian ſelber anrühre, und ihm in die
Arme fliege; er hatte ſeinen Muth wieder,
er fühlte ſich nicht mehr ſo verlaſſen, er er¬
brach das Siegel.
Wie erſtaunte und freute er ſich zu glei¬
cher Zeit, als er drinnen noch ein andres
Schreiben von ſeinem Albrecht Dürer fand,
welches er nie erwartet hatte. Er war un¬
gewiß, welchen Brief er zuerſt leſen ſollte;
doch ſchlug er Sebaſtians Brief auseinan¬
der welcher folgendermaßen lautete:
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