Laßt uns erst froh die Mahlzeit schließen, dann Sey alles auch in Ordnung gleich gebracht.
Hieronymus. Mein guter junger Mensch, ich weiß gar nicht, Wie ich zur Ehre komme, Unterricht Was Lebensart betrift, so zu empfangen: Seyd ohne Sorg' ich weiß wohl, was sich schickt Und hatte sonst mit Großen schon Verkehr, Bringt nur den Herrn, ich gönn' Euch das Pro- fitchen, Im übrigen seyd meinthalb unbekümmert.
Andrea. Ich dank' Euch, theurer Herr, auf Wiedersehn. (ab.)
Hieronymus. Seh' einer mir den Herrn von Vorwitz an! Den Ueberklug! Er danke doch dem Himmel, Daß er die runde Summe so gewinnt. Doch muß ich Anstalt nun zum Schmause machen. He! junger Mensch! Ihr da von heute Morgen! Fortunat kömmt.
Hieronymus. Wie nennt Ihr Euch mit Eurem Christen- namen?
Fortunat. Ich heiße Fortunat.
Hieronymus. Geh mal sogleich Zur Börsenhalle, Fortunat, ob Waaren Für mich dort abgesezt: dies ist mein Zeichen,
Zweite Abtheilung.
Laßt uns erſt froh die Mahlzeit ſchließen, dann Sey alles auch in Ordnung gleich gebracht.
Hieronymus. Mein guter junger Menſch, ich weiß gar nicht, Wie ich zur Ehre komme, Unterricht Was Lebensart betrift, ſo zu empfangen: Seyd ohne Sorg' ich weiß wohl, was ſich ſchickt Und hatte ſonſt mit Großen ſchon Verkehr, Bringt nur den Herrn, ich goͤnn' Euch das Pro- fitchen, Im uͤbrigen ſeyd meinthalb unbekuͤmmert.
Andrea. Ich dank' Euch, theurer Herr, auf Wiederſehn. (ab.)
Hieronymus. Seh' einer mir den Herrn von Vorwitz an! Den Ueberklug! Er danke doch dem Himmel, Daß er die runde Summe ſo gewinnt. Doch muß ich Anſtalt nun zum Schmauſe machen. He! junger Menſch! Ihr da von heute Morgen! Fortunat koͤmmt.
Hieronymus. Wie nennt Ihr Euch mit Eurem Chriſten- namen?
Fortunat. Ich heiße Fortunat.
Hieronymus. Geh mal ſogleich Zur Boͤrſenhalle, Fortunat, ob Waaren Fuͤr mich dort abgeſezt: dies iſt mein Zeichen,
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Zweite Abtheilung.
Laßt uns erſt froh die Mahlzeit ſchließen, dann
Sey alles auch in Ordnung gleich gebracht.
Hieronymus.
Mein guter junger Menſch, ich weiß gar nicht,
Wie ich zur Ehre komme, Unterricht
Was Lebensart betrift, ſo zu empfangen:
Seyd ohne Sorg' ich weiß wohl, was ſich ſchickt
Und hatte ſonſt mit Großen ſchon Verkehr,
Bringt nur den Herrn, ich goͤnn' Euch das Pro-
fitchen,
Im uͤbrigen ſeyd meinthalb unbekuͤmmert.
Andrea.
Ich dank' Euch, theurer Herr, auf Wiederſehn.
(ab.)
Hieronymus.
Seh' einer mir den Herrn von Vorwitz an!
Den Ueberklug! Er danke doch dem Himmel,
Daß er die runde Summe ſo gewinnt.
Doch muß ich Anſtalt nun zum Schmauſe machen.
He! junger Menſch! Ihr da von heute Morgen!
Fortunat koͤmmt.
Hieronymus.
Wie nennt Ihr Euch mit Eurem Chriſten-
namen?
Fortunat.
Ich heiße Fortunat.
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Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/94>, abgerufen am 16.07.2024.
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