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Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816.

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Fortunat.
Die mir so manches Mahl mit Lust bereitet,
Vergönnt mir wieder so wie sonst den Kuß;
Und mein Gemahl, die Gräfinn hoch Marfisa
Soll sich, sie soll vor Euch sich demüthgen
Bis in den Staub.
Graziana.
Nicht das, mein lieber Freund,
Sey alles doch vergeben und vergessen.
Nimian.
Doch wie war Euch in Eurer Armuth möglich
Die großen Summen für mich aufzutreiben?
Theodor..
In meiner Armuth? Steht nicht hier mein
Peru,
Mein Ophir, mein Golkonda lieblich da?
Mein Fortunat, mein Sohn, durch den wir nun
So wie ich höre auch verschwägert werden?
Nimian.
So seyd Ihr Fortunat, mein theurer Sohn?
Fortunat.
Nicht anders, glücklich, daß in meine Hand
Der Himmel es gelegt, Euch zu erretten
Und seelig mich zu machen, Euer Sohn,
Mein alter Freund, wird seines Bannes los,
In Eure Arme kehren, würdger Erbe
Der väterlichen Güter.

Valerio, Felix und Diener kommen.
Valerio.
Hieher bring' ich
Was mir ist aufgetragen: laß herein
Fortunat.
Die mir ſo manches Mahl mit Luſt bereitet,
Vergoͤnnt mir wieder ſo wie ſonſt den Kuß;
Und mein Gemahl, die Graͤfinn hoch Marfiſa
Soll ſich, ſie ſoll vor Euch ſich demuͤthgen
Bis in den Staub.
Graziana.
Nicht das, mein lieber Freund,
Sey alles doch vergeben und vergeſſen.
Nimian.
Doch wie war Euch in Eurer Armuth moͤglich
Die großen Summen fuͤr mich aufzutreiben?
Theodor..
In meiner Armuth? Steht nicht hier mein
Peru,
Mein Ophir, mein Golkonda lieblich da?
Mein Fortunat, mein Sohn, durch den wir nun
So wie ich hoͤre auch verſchwaͤgert werden?
Nimian.
So ſeyd Ihr Fortunat, mein theurer Sohn?
Fortunat.
Nicht anders, gluͤcklich, daß in meine Hand
Der Himmel es gelegt, Euch zu erretten
Und ſeelig mich zu machen, Euer Sohn,
Mein alter Freund, wird ſeines Bannes los,
In Eure Arme kehren, wuͤrdger Erbe
Der vaͤterlichen Guͤter.

Valerio, Felix und Diener kommen.
Valerio.
Hieher bring' ich
Was mir iſt aufgetragen: laß herein
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[219/0229] Fortunat. Die mir ſo manches Mahl mit Luſt bereitet, Vergoͤnnt mir wieder ſo wie ſonſt den Kuß; Und mein Gemahl, die Graͤfinn hoch Marfiſa Soll ſich, ſie ſoll vor Euch ſich demuͤthgen Bis in den Staub. Graziana. Nicht das, mein lieber Freund, Sey alles doch vergeben und vergeſſen. Nimian. Doch wie war Euch in Eurer Armuth moͤglich Die großen Summen fuͤr mich aufzutreiben? Theodor.. In meiner Armuth? Steht nicht hier mein Peru, Mein Ophir, mein Golkonda lieblich da? Mein Fortunat, mein Sohn, durch den wir nun So wie ich hoͤre auch verſchwaͤgert werden? Nimian. So ſeyd Ihr Fortunat, mein theurer Sohn? Fortunat. Nicht anders, gluͤcklich, daß in meine Hand Der Himmel es gelegt, Euch zu erretten Und ſeelig mich zu machen, Euer Sohn, Mein alter Freund, wird ſeines Bannes los, In Eure Arme kehren, wuͤrdger Erbe Der vaͤterlichen Guͤter. Valerio, Felix und Diener kommen. Valerio. Hieher bring' ich Was mir iſt aufgetragen: laß herein

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/229>, abgerufen am 04.05.2024.