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Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816.

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Zweite Abtheilung.

Fortunat kömmt mit Gefolge.
Fortunat.
Nun sind wir denn zur Ruhe, lieber Freund,
Bald denk' ich mich ganz häuslich einzurichten,
Wenn erst der Güterkauf geendigt ist:
Morgen sollst Du mich über Land begleiten,
Mir darf Dein Rath noch immer nicht entstehn.
Leopold.
Nur meine Lieb' und Treue nehmt in Anspruch,
Euch Rath zu geben bin ich zu gering.
Fortunat.
Still! mehr davon nachher, aus meinem Hause
Steigt jezt des Königs Majestät und naht.

(Leopold geht ab.)
Der König von Cypern kömmt mit Gefolge.
König.
Graf, Eure Gallerie ist zu bewundern,
Nicht seltne Stücke nur, auch ausgewählte,
Sie zeigt von Reichthum, mehr noch von Geschmack.
Fortunat.
Wie gütig ist mein Fürst und nachsichtsvoll,
Die besten Werke muß ich noch erwarten,
Die von Venedig die Galeere bringt,
König.
So reiche edle Stoffe sah ich kaum;
So groß das Haus ist, ist es schon erfüllt,
Was Asien und Europa Köstliches,
Was Meer und Land nur Herrliches gewährt,
Das glänzt von Wänden, von der Deck' und Bo-
den.
Allein
Zweite Abtheilung.

Fortunat koͤmmt mit Gefolge.
Fortunat.
Nun ſind wir denn zur Ruhe, lieber Freund,
Bald denk' ich mich ganz haͤuslich einzurichten,
Wenn erſt der Guͤterkauf geendigt iſt:
Morgen ſollſt Du mich uͤber Land begleiten,
Mir darf Dein Rath noch immer nicht entſtehn.
Leopold.
Nur meine Lieb' und Treue nehmt in Anſpruch,
Euch Rath zu geben bin ich zu gering.
Fortunat.
Still! mehr davon nachher, aus meinem Hauſe
Steigt jezt des Koͤnigs Majeſtaͤt und naht.

(Leopold geht ab.)
Der Koͤnig von Cypern koͤmmt mit Gefolge.
Koͤnig.
Graf, Eure Gallerie iſt zu bewundern,
Nicht ſeltne Stuͤcke nur, auch ausgewaͤhlte,
Sie zeigt von Reichthum, mehr noch von Geſchmack.
Fortunat.
Wie guͤtig iſt mein Fuͤrſt und nachſichtsvoll,
Die beſten Werke muß ich noch erwarten,
Die von Venedig die Galeere bringt,
Koͤnig.
So reiche edle Stoffe ſah ich kaum;
So groß das Haus iſt, iſt es ſchon erfuͤllt,
Was Aſien und Europa Koͤſtliches,
Was Meer und Land nur Herrliches gewaͤhrt,
Das glaͤnzt von Waͤnden, von der Deck' und Bo-
den.
Allein
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[192/0202] Zweite Abtheilung. Fortunat koͤmmt mit Gefolge. Fortunat. Nun ſind wir denn zur Ruhe, lieber Freund, Bald denk' ich mich ganz haͤuslich einzurichten, Wenn erſt der Guͤterkauf geendigt iſt: Morgen ſollſt Du mich uͤber Land begleiten, Mir darf Dein Rath noch immer nicht entſtehn. Leopold. Nur meine Lieb' und Treue nehmt in Anſpruch, Euch Rath zu geben bin ich zu gering. Fortunat. Still! mehr davon nachher, aus meinem Hauſe Steigt jezt des Koͤnigs Majeſtaͤt und naht. (Leopold geht ab.) Der Koͤnig von Cypern koͤmmt mit Gefolge. Koͤnig. Graf, Eure Gallerie iſt zu bewundern, Nicht ſeltne Stuͤcke nur, auch ausgewaͤhlte, Sie zeigt von Reichthum, mehr noch von Geſchmack. Fortunat. Wie guͤtig iſt mein Fuͤrſt und nachſichtsvoll, Die beſten Werke muß ich noch erwarten, Die von Venedig die Galeere bringt, Koͤnig. So reiche edle Stoffe ſah ich kaum; So groß das Haus iſt, iſt es ſchon erfuͤllt, Was Aſien und Europa Koͤſtliches, Was Meer und Land nur Herrliches gewaͤhrt, Das glaͤnzt von Waͤnden, von der Deck' und Bo- den. Allein

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/202>, abgerufen am 04.05.2024.