Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816.Zweite Abtheilung. So unvermuthet kömmt, du ihn begrüßest;Doch Fenster, Thüren sind zu gut verwahrt, Es kann kein Geist, kann keine Hexe seyn. (schläft.) Abel kömmt unter dem Bette hervor. Abel. Still! sacht! -- es ist doch fast zu finster hier -- Der Wein war stark, ich finde nicht das Lager; Wo bin ich denn? Im eignen Haus verirrt? Hier liegt er ja: behend und sein ihr Finger! Leopold. schlägt ihn. Da, nimm dein Handgeld erst, du Diebeshund! Abel. O weh! mein Haupt! O weh! ich bin ver- loren! Leopold. springt auf. Ihr Diener auf! Besetzt mir schnell die Thür! Bringt Licht, Gesellen! Auf, mein gnäd'ger Herr! Fortunat. Was giebt es denn? Warum mich so erschrecken? Leopold. Ich habe unsern saubern Dieb gepackt, Er soll nicht mehr entrinnen. Bringt doch Licht! Daniel kömmt mit Licht. Daniel. Habt Ihr den Schelm? Her Jes! Gehorsa- mer Diener! Der saubr' Herr Wirth, so wie er leibt und lebt. Zweite Abtheilung. So unvermuthet koͤmmt, du ihn begruͤßeſt;Doch Fenſter, Thuͤren ſind zu gut verwahrt, Es kann kein Geiſt, kann keine Hexe ſeyn. (ſchlaͤft.) Abel koͤmmt unter dem Bette hervor. Abel. Still! ſacht! — es iſt doch faſt zu finſter hier — Der Wein war ſtark, ich finde nicht das Lager; Wo bin ich denn? Im eignen Haus verirrt? Hier liegt er ja: behend und ſein ihr Finger! Leopold. ſchlaͤgt ihn. Da, nimm dein Handgeld erſt, du Diebeshund! Abel. O weh! mein Haupt! O weh! ich bin ver- loren! Leopold. ſpringt auf. Ihr Diener auf! Beſetzt mir ſchnell die Thuͤr! Bringt Licht, Geſellen! Auf, mein gnaͤd'ger Herr! Fortunat. Was giebt es denn? Warum mich ſo erſchrecken? Leopold. Ich habe unſern ſaubern Dieb gepackt, Er ſoll nicht mehr entrinnen. Bringt doch Licht! Daniel koͤmmt mit Licht. Daniel. Habt Ihr den Schelm? Her Jes! Gehorſa- mer Diener! Der ſaubr' Herr Wirth, ſo wie er leibt und lebt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <sp who="#Leopold"> <p><pb facs="#f0192" n="182"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Zweite Abtheilung</hi>.</fw><lb/> So unvermuthet koͤmmt, du ihn begruͤßeſt;<lb/> Doch Fenſter, Thuͤren ſind zu gut verwahrt,<lb/> Es kann kein Geiſt, kann keine Hexe ſeyn.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#et">(ſchlaͤft.)</hi> </stage><lb/> <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Abel</hi> koͤmmt unter dem Bette hervor.</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#Abel"> <speaker><hi rendition="#g">Abel</hi>.</speaker><lb/> <p>Still! ſacht! — es iſt doch faſt zu finſter hier —<lb/> Der Wein war ſtark, ich finde nicht das Lager;<lb/> Wo bin ich denn? Im eignen Haus verirrt?<lb/> Hier liegt er ja: behend und ſein ihr Finger!</p> </sp><lb/> <sp who="#Leopold"> <speaker><hi rendition="#g">Leopold</hi>.</speaker> <stage>ſchlaͤgt ihn.</stage><lb/> <p>Da, nimm dein Handgeld erſt, du Diebeshund!</p> </sp><lb/> <sp who="#Abel"> <speaker><hi rendition="#g">Abel</hi>.</speaker><lb/> <p>O weh! mein Haupt! O weh! ich bin ver-<lb/><hi rendition="#et">loren!</hi></p> </sp><lb/> <sp who="#Leopold"> <speaker><hi rendition="#g">Leopold</hi>.</speaker> <stage>ſpringt auf.</stage><lb/> <p>Ihr Diener auf! Beſetzt mir ſchnell die Thuͤr!<lb/> Bringt Licht, Geſellen! Auf, mein gnaͤd'ger Herr!</p> </sp><lb/> <sp who="#FORT"> <speaker><hi rendition="#g">Fortunat</hi>.</speaker><lb/> <p>Was giebt es denn? Warum mich ſo erſchrecken?</p> </sp><lb/> <sp who="#Leopold"> <speaker><hi rendition="#g">Leopold</hi>.</speaker><lb/> <p>Ich habe unſern ſaubern Dieb gepackt,<lb/> Er ſoll nicht mehr entrinnen. Bringt doch Licht!</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Daniel</hi> koͤmmt mit Licht.</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#Daniel"> <speaker><hi rendition="#g">Daniel</hi>.</speaker><lb/> <p>Habt Ihr den Schelm? Her Jes! Gehorſa-<lb/><hi rendition="#et">mer Diener!</hi><lb/> Der ſaubr' Herr Wirth, ſo wie er leibt und lebt.</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [182/0192]
Zweite Abtheilung.
So unvermuthet koͤmmt, du ihn begruͤßeſt;
Doch Fenſter, Thuͤren ſind zu gut verwahrt,
Es kann kein Geiſt, kann keine Hexe ſeyn.
(ſchlaͤft.)
Abel koͤmmt unter dem Bette hervor.
Abel.
Still! ſacht! — es iſt doch faſt zu finſter hier —
Der Wein war ſtark, ich finde nicht das Lager;
Wo bin ich denn? Im eignen Haus verirrt?
Hier liegt er ja: behend und ſein ihr Finger!
Leopold. ſchlaͤgt ihn.
Da, nimm dein Handgeld erſt, du Diebeshund!
Abel.
O weh! mein Haupt! O weh! ich bin ver-
loren!
Leopold. ſpringt auf.
Ihr Diener auf! Beſetzt mir ſchnell die Thuͤr!
Bringt Licht, Geſellen! Auf, mein gnaͤd'ger Herr!
Fortunat.
Was giebt es denn? Warum mich ſo erſchrecken?
Leopold.
Ich habe unſern ſaubern Dieb gepackt,
Er ſoll nicht mehr entrinnen. Bringt doch Licht!
Daniel koͤmmt mit Licht.
Daniel.
Habt Ihr den Schelm? Her Jes! Gehorſa-
mer Diener!
Der ſaubr' Herr Wirth, ſo wie er leibt und lebt.
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