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Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816.

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Fortunat.
fel! das hätt ich nicht in Eu'r Gnaden gesucht!
(sezt sich.) Mit wem habe ich denn die Ehre zu
speisen?
Fortunat. Ich bin ein reisender Edelmann,
der von seinen Leuten und Pferden auf seltsame
Art gekommen ist, und sich nachher in der Wild-
niß verirrt hat. Und wer seyd Ihr?
Matthias. Aufzuwarten der bekannteste Roß-
händler hier im Lande. Ich gehe jezt nach Angers,
auf die große Hochzeit die unser Herzog von Bre-
tagne mit der Erbin von Arragon feyert, und ich
wäre schon dort, wenn ich nicht hier vom Wald-
grafen aufgehalten würde, mit dem ich wegen eini-
ger Hengste nicht des Handels einig werden kann.
Fortunat. Sind die Hengste gut?
Matthias. Arabische Race, gnädiger Herr,
man hat sie hier zu Lande noch niemals so gut ge-
sehn und es ist nur eine Kleinigkeit, um was ich und
der Graf noch aus einander sind, aber ich lasse sie
nicht anders.
Fortunat. Möchtet Ihr sie mir verkaufen,
wenn wir einig würden?
Matthias. Warum nicht? Ich bin im Han-
del noch ganz frei.
Fortunat. Was fordert Ihr?
Matthias. Herr Wirth, Ihr wißt, zwei-
hundert Goldgülden will mir der Graf schon ge-
ben, ich verlange aber (winkt ihm.) zweihundert und
funfzig.
Fortunat. Ihr sollt sie haben, ja sechzig,
wenn sie mir nur gewiß bleiben.

Fortunat.
fel! das haͤtt ich nicht in Eu'r Gnaden geſucht!
(ſezt ſich.) Mit wem habe ich denn die Ehre zu
ſpeiſen?
Fortunat. Ich bin ein reiſender Edelmann,
der von ſeinen Leuten und Pferden auf ſeltſame
Art gekommen iſt, und ſich nachher in der Wild-
niß verirrt hat. Und wer ſeyd Ihr?
Matthias. Aufzuwarten der bekannteſte Roß-
haͤndler hier im Lande. Ich gehe jezt nach Angers,
auf die große Hochzeit die unſer Herzog von Bre-
tagne mit der Erbin von Arragon feyert, und ich
waͤre ſchon dort, wenn ich nicht hier vom Wald-
grafen aufgehalten wuͤrde, mit dem ich wegen eini-
ger Hengſte nicht des Handels einig werden kann.
Fortunat. Sind die Hengſte gut?
Matthias. Arabiſche Raçe, gnaͤdiger Herr,
man hat ſie hier zu Lande noch niemals ſo gut ge-
ſehn und es iſt nur eine Kleinigkeit, um was ich und
der Graf noch aus einander ſind, aber ich laſſe ſie
nicht anders.
Fortunat. Moͤchtet Ihr ſie mir verkaufen,
wenn wir einig wuͤrden?
Matthias. Warum nicht? Ich bin im Han-
del noch ganz frei.
Fortunat. Was fordert Ihr?
Matthias. Herr Wirth, Ihr wißt, zwei-
hundert Goldguͤlden will mir der Graf ſchon ge-
ben, ich verlange aber (winkt ihm.) zweihundert und
funfzig.
Fortunat. Ihr ſollt ſie haben, ja ſechzig,
wenn ſie mir nur gewiß bleiben.

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[119/0129] Fortunat. fel! das haͤtt ich nicht in Eu'r Gnaden geſucht! (ſezt ſich.) Mit wem habe ich denn die Ehre zu ſpeiſen? Fortunat. Ich bin ein reiſender Edelmann, der von ſeinen Leuten und Pferden auf ſeltſame Art gekommen iſt, und ſich nachher in der Wild- niß verirrt hat. Und wer ſeyd Ihr? Matthias. Aufzuwarten der bekannteſte Roß- haͤndler hier im Lande. Ich gehe jezt nach Angers, auf die große Hochzeit die unſer Herzog von Bre- tagne mit der Erbin von Arragon feyert, und ich waͤre ſchon dort, wenn ich nicht hier vom Wald- grafen aufgehalten wuͤrde, mit dem ich wegen eini- ger Hengſte nicht des Handels einig werden kann. Fortunat. Sind die Hengſte gut? Matthias. Arabiſche Raçe, gnaͤdiger Herr, man hat ſie hier zu Lande noch niemals ſo gut ge- ſehn und es iſt nur eine Kleinigkeit, um was ich und der Graf noch aus einander ſind, aber ich laſſe ſie nicht anders. Fortunat. Moͤchtet Ihr ſie mir verkaufen, wenn wir einig wuͤrden? Matthias. Warum nicht? Ich bin im Han- del noch ganz frei. Fortunat. Was fordert Ihr? Matthias. Herr Wirth, Ihr wißt, zwei- hundert Goldguͤlden will mir der Graf ſchon ge- ben, ich verlange aber (winkt ihm.) zweihundert und funfzig. Fortunat. Ihr ſollt ſie haben, ja ſechzig, wenn ſie mir nur gewiß bleiben.

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/129>, abgerufen am 24.11.2024.