Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 2. Berlin, 1812.Zweite Abtheilung. dung; wollte mir doch das Herz brechen, als ichmeine Einwilligung gab. Wahrmund. Es fehlt nicht viel, so schlag' ich Dir den Bierkrug auf dem Kopf entzwei! Else. Thus, thus, du Mörder! So hast Du nachher dem Gevatter Bader desto mehr zu bezahlen. Wahrmund. Dich hätt' ich in den Wald hinausschmeißen sollen und die Kinder behalten! -- (Es klopft an das Fenster.) Gott steh uns bei! die Ge- spenster gehn um! Else. Wer weiß, was es ist. Wahrmund. In so später Nachtzeit ist es nichts anders. Laß uns beten, Frau. Vergieb Du mir meinen Zorn. Else. Wir wollen aufmachen. Wahrmund. Nein, sag' ich Dir, ich kenns, es sind die Nachtgeister. Laß uns nur fromm seyn, so gehn sie vorüber. (Es klopft.) Else. Man kann doch fragen. Wahrmund. Auf Deine Gefahr, ich bleib' aus dem Spiel. Else. (am Fenster). Wer ist denn da? Peter. (draußen). Ach, liebe Mutter, ich und eure Kinder. Else. Mann, mich rührt der Schlag, die Kinder sind wieder da. Wahrmund. Herein! herein! ihr liebes Gesindel! kommt herein! (Er macht die Thür auf, die Kinder dringen herein.) Else.
Zweite Abtheilung. dung; wollte mir doch das Herz brechen, als ichmeine Einwilligung gab. Wahrmund. Es fehlt nicht viel, ſo ſchlag' ich Dir den Bierkrug auf dem Kopf entzwei! Elſe. Thus, thus, du Moͤrder! So haſt Du nachher dem Gevatter Bader deſto mehr zu bezahlen. Wahrmund. Dich haͤtt' ich in den Wald hinausſchmeißen ſollen und die Kinder behalten! — (Es klopft an das Fenſter.) Gott ſteh uns bei! die Ge- ſpenſter gehn um! Elſe. Wer weiß, was es iſt. Wahrmund. In ſo ſpaͤter Nachtzeit iſt es nichts anders. Laß uns beten, Frau. Vergieb Du mir meinen Zorn. Elſe. Wir wollen aufmachen. Wahrmund. Nein, ſag' ich Dir, ich kenns, es ſind die Nachtgeiſter. Laß uns nur fromm ſeyn, ſo gehn ſie voruͤber. (Es klopft.) Elſe. Man kann doch fragen. Wahrmund. Auf Deine Gefahr, ich bleib' aus dem Spiel. Elſe. (am Fenſter). Wer iſt denn da? Peter. (draußen). Ach, liebe Mutter, ich und eure Kinder. Elſe. Mann, mich ruͤhrt der Schlag, die Kinder ſind wieder da. Wahrmund. Herein! herein! ihr liebes Geſindel! kommt herein! (Er macht die Thuͤr auf, die Kinder dringen herein.) Elſe.
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Zweite Abtheilung.
dung; wollte mir doch das Herz brechen, als ich
meine Einwilligung gab.
Wahrmund. Es fehlt nicht viel, ſo ſchlag'
ich Dir den Bierkrug auf dem Kopf entzwei!
Elſe. Thus, thus, du Moͤrder! So haſt
Du nachher dem Gevatter Bader deſto mehr zu
bezahlen.
Wahrmund. Dich haͤtt' ich in den Wald
hinausſchmeißen ſollen und die Kinder behalten! —
(Es klopft an das Fenſter.) Gott ſteh uns bei! die Ge-
ſpenſter gehn um!
Elſe. Wer weiß, was es iſt.
Wahrmund. In ſo ſpaͤter Nachtzeit iſt es
nichts anders. Laß uns beten, Frau. Vergieb Du
mir meinen Zorn.
Elſe. Wir wollen aufmachen.
Wahrmund. Nein, ſag' ich Dir, ich kenns,
es ſind die Nachtgeiſter. Laß uns nur fromm ſeyn,
ſo gehn ſie voruͤber. (Es klopft.)
Elſe. Man kann doch fragen.
Wahrmund. Auf Deine Gefahr, ich bleib'
aus dem Spiel.
Elſe. (am Fenſter). Wer iſt denn da?
Peter. (draußen). Ach, liebe Mutter, ich und
eure Kinder.
Elſe. Mann, mich ruͤhrt der Schlag, die
Kinder ſind wieder da.
Wahrmund. Herein! herein! ihr liebes
Geſindel! kommt herein! (Er macht die Thuͤr auf, die
Kinder dringen herein.)
Elſe.
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