Weil wir dich, Fürst, erlösten, Aus deiner Feinde Hohn, Und drum will ich mich trösten, Ich schenke dir den Sohn.
Da ward dem Burgund trübe Vor seiner Augen Licht, Weil diese große Liebe Sein edles Herze bricht.
Er weint die hellen Zähren Und fällt ihm an die Brust: Dich, Held, muß ich verehren, Spricht er in Leid und Luft,
So treu bist du geblieben Da alles von mir wich, So will ich nun auch lieben Wie meinen Bruder dich,
Und sollst in ganz Burgunde So gelten wie der Herr, Wenn ich mehr lohnen kunnte, Ich gäbe gern noch mehr.
Als dies das Land erfahren, So freut sich jedermann, Man nennt den Held seit Jahren Eckart den treuen Mann.
Die Stimme eines alten Landmannes klang über die Felsen herüber, der dieses Lied sang, und der getreue Eckart saß in seinem Unmuthe auf dem Berghang und weinte laut. Sein jüngstes Söhnlein stand neben ihm und fragte: Warum weinst du also laut, mein Vater Eckart? Wie bist du doch so groß und stark, höher und kräftiger,
Erſte Abtheilung.
Weil wir dich, Fuͤrſt, erloͤſten, Aus deiner Feinde Hohn, Und drum will ich mich troͤſten, Ich ſchenke dir den Sohn.
Da ward dem Burgund truͤbe Vor ſeiner Augen Licht, Weil dieſe große Liebe Sein edles Herze bricht.
Er weint die hellen Zaͤhren Und faͤllt ihm an die Bruſt: Dich, Held, muß ich verehren, Spricht er in Leid und Luft,
So treu biſt du geblieben Da alles von mir wich, So will ich nun auch lieben Wie meinen Bruder dich,
Und ſollſt in ganz Burgunde So gelten wie der Herr, Wenn ich mehr lohnen kunnte, Ich gaͤbe gern noch mehr.
Als dies das Land erfahren, So freut ſich jedermann, Man nennt den Held ſeit Jahren Eckart den treuen Mann.
Die Stimme eines alten Landmannes klang uͤber die Felſen heruͤber, der dieſes Lied ſang, und der getreue Eckart ſaß in ſeinem Unmuthe auf dem Berghang und weinte laut. Sein juͤngſtes Soͤhnlein ſtand neben ihm und fragte: Warum weinſt du alſo laut, mein Vater Eckart? Wie biſt du doch ſo groß und ſtark, hoͤher und kraͤftiger,
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Erſte Abtheilung.
Weil wir dich, Fuͤrſt, erloͤſten,
Aus deiner Feinde Hohn,
Und drum will ich mich troͤſten,
Ich ſchenke dir den Sohn.
Da ward dem Burgund truͤbe
Vor ſeiner Augen Licht,
Weil dieſe große Liebe
Sein edles Herze bricht.
Er weint die hellen Zaͤhren
Und faͤllt ihm an die Bruſt:
Dich, Held, muß ich verehren,
Spricht er in Leid und Luft,
So treu biſt du geblieben
Da alles von mir wich,
So will ich nun auch lieben
Wie meinen Bruder dich,
Und ſollſt in ganz Burgunde
So gelten wie der Herr,
Wenn ich mehr lohnen kunnte,
Ich gaͤbe gern noch mehr.
Als dies das Land erfahren,
So freut ſich jedermann,
Man nennt den Held ſeit Jahren
Eckart den treuen Mann.
Die Stimme eines alten Landmannes klang
uͤber die Felſen heruͤber, der dieſes Lied ſang, und
der getreue Eckart ſaß in ſeinem Unmuthe auf
dem Berghang und weinte laut. Sein juͤngſtes
Soͤhnlein ſtand neben ihm und fragte: Warum
weinſt du alſo laut, mein Vater Eckart? Wie biſt
du doch ſo groß und ſtark, hoͤher und kraͤftiger,
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Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 1. Berlin, 1812, S. 198. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus01_1812/209>, abgerufen am 17.07.2024.
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