nach ansteckte, so daß sie mir am Ende gar nicht mehr seltsam vorkam, so sehr sie mir auch im Anfange aufgefallen war. -- Jetzt aber bin ich ganz und gar Ihrer Meinung, ich ahnde Plane und Maschinerien, und dies wird mich bewegen, mich ebenfalls von Andrea zurückzu- ziehn. -- Wenn es nur möglich ist! Ich bin zu bequem, um große Schritte zu thun und die kleinen dienen bei einem solchen Menschen nur dazu, uns ihm wieder näher zu bringen. -- Wir sollten an Rosa schreiben, vielleicht daß er uns die besten Winke geben könnte, da er immer mit Andrea am vertrautesten gewesen ist. -- Sagen Sie mir doch, wie Sie über diesen Vorschlag urtheilen.
Lovell ist mir immer als ein Narr vorge- kommen, aber seine Narrheit ist eine tragische, und das thut mir um so mehr leid, da ich ihm gut bin.
5.
nach anſteckte, ſo daß ſie mir am Ende gar nicht mehr ſeltſam vorkam, ſo ſehr ſie mir auch im Anfange aufgefallen war. — Jetzt aber bin ich ganz und gar Ihrer Meinung, ich ahnde Plane und Maſchinerien, und dies wird mich bewegen, mich ebenfalls von Andrea zuruͤckzu- ziehn. — Wenn es nur moͤglich iſt! Ich bin zu bequem, um große Schritte zu thun und die kleinen dienen bei einem ſolchen Menſchen nur dazu, uns ihm wieder naͤher zu bringen. — Wir ſollten an Roſa ſchreiben, vielleicht daß er uns die beſten Winke geben koͤnnte, da er immer mit Andrea am vertrauteſten geweſen iſt. — Sagen Sie mir doch, wie Sie uͤber dieſen Vorſchlag urtheilen.
Lovell iſt mir immer als ein Narr vorge- kommen, aber ſeine Narrheit iſt eine tragiſche, und das thut mir um ſo mehr leid, da ich ihm gut bin.
5.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0183"n="176"/>
nach anſteckte, ſo daß ſie mir am Ende gar<lb/>
nicht mehr ſeltſam vorkam, ſo ſehr ſie mir auch<lb/>
im Anfange aufgefallen war. — Jetzt aber bin<lb/>
ich ganz und gar Ihrer Meinung, ich ahnde<lb/>
Plane und Maſchinerien, und dies wird mich<lb/>
bewegen, mich ebenfalls von Andrea zuruͤckzu-<lb/>
ziehn. — Wenn es nur moͤglich iſt! Ich bin<lb/>
zu bequem, um große Schritte zu thun und die<lb/>
kleinen dienen bei einem ſolchen Menſchen nur<lb/>
dazu, uns ihm wieder naͤher zu bringen. —<lb/>
Wir ſollten an Roſa ſchreiben, vielleicht daß<lb/>
er uns die beſten Winke geben koͤnnte, da er<lb/>
immer mit Andrea am vertrauteſten geweſen iſt.<lb/>— Sagen Sie mir doch, wie Sie uͤber dieſen<lb/>
Vorſchlag urtheilen.</p><lb/><p>Lovell iſt mir immer als ein Narr vorge-<lb/>
kommen, aber ſeine Narrheit iſt eine tragiſche,<lb/>
und das thut mir um ſo mehr leid, da ich ihm<lb/>
gut bin.</p></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><fwplace="bottom"type="catch">5.</fw><lb/></div></body></text></TEI>
[176/0183]
nach anſteckte, ſo daß ſie mir am Ende gar
nicht mehr ſeltſam vorkam, ſo ſehr ſie mir auch
im Anfange aufgefallen war. — Jetzt aber bin
ich ganz und gar Ihrer Meinung, ich ahnde
Plane und Maſchinerien, und dies wird mich
bewegen, mich ebenfalls von Andrea zuruͤckzu-
ziehn. — Wenn es nur moͤglich iſt! Ich bin
zu bequem, um große Schritte zu thun und die
kleinen dienen bei einem ſolchen Menſchen nur
dazu, uns ihm wieder naͤher zu bringen. —
Wir ſollten an Roſa ſchreiben, vielleicht daß
er uns die beſten Winke geben koͤnnte, da er
immer mit Andrea am vertrauteſten geweſen iſt.
— Sagen Sie mir doch, wie Sie uͤber dieſen
Vorſchlag urtheilen.
Lovell iſt mir immer als ein Narr vorge-
kommen, aber ſeine Narrheit iſt eine tragiſche,
und das thut mir um ſo mehr leid, da ich ihm
gut bin.
5.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 3. Berlin u. a., 1796, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell03_1796/183>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.