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Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 3. Berlin u. a., 1796.

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Nie hab' ich einen Menschen so wie diesen
Lovell gehaßt! Sein Name brennt schmerzhaft
in meiner Brust, wenn ich ihn nur durch einen
Zufall nennen höre. Es flimmert mir alles vor
den Augen, wenn ich an ihn denke; ich könnte
ihn mit den Zähnen zerreißen, den nichtswürdi-
gen Komödianten! -- Aber ich werde ihn ir-
gend einmal finden und dann soll er mir Stand
halten und Rechenschaft ablegen: dann soll er
mir nicht entfliehen, und er soll mir alles dop-
pelt bezahlen.

O daß uns der Gedanke der Rache im Un-
glücke nicht erquicken kann! -- O ich Thor! daß
ich in London saß und mit dem Fleiße einer
Ameise arbeitete! -- Dies ist mein Lohn. --
War bey dieser Emilie meine übertriebene, un-
gehirnte Delikatesse wohl angewendet? -- Doch,
sie hat mich nie geliebt, -- o wenn ich mich
nur davon überzeugen könnte! Aber ich werde
von meinen unstäten Gedanken hiehin und
dorthin geworfen, keine Idee wird in meinem
Kopfe einheimisch. -- Ach, Emilie! Wo bist
Du jetzt vielleicht und sprichst reuig meinen Na-
men aus? -- Könnt' ich Dich finden und dann
mich rächen!

Nie hab' ich einen Menſchen ſo wie dieſen
Lovell gehaßt! Sein Name brennt ſchmerzhaft
in meiner Bruſt, wenn ich ihn nur durch einen
Zufall nennen hoͤre. Es flimmert mir alles vor
den Augen, wenn ich an ihn denke; ich koͤnnte
ihn mit den Zaͤhnen zerreißen, den nichtswuͤrdi-
gen Komoͤdianten! — Aber ich werde ihn ir-
gend einmal finden und dann ſoll er mir Stand
halten und Rechenſchaft ablegen: dann ſoll er
mir nicht entfliehen, und er ſoll mir alles dop-
pelt bezahlen.

O daß uns der Gedanke der Rache im Un-
gluͤcke nicht erquicken kann! — O ich Thor! daß
ich in London ſaß und mit dem Fleiße einer
Ameiſe arbeitete! — Dies iſt mein Lohn. —
War bey dieſer Emilie meine uͤbertriebene, un-
gehirnte Delikateſſe wohl angewendet? — Doch,
ſie hat mich nie geliebt, — o wenn ich mich
nur davon uͤberzeugen koͤnnte! Aber ich werde
von meinen unſtaͤten Gedanken hiehin und
dorthin geworfen, keine Idee wird in meinem
Kopfe einheimiſch. — Ach, Emilie! Wo biſt
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[109/0116] Nie hab' ich einen Menſchen ſo wie dieſen Lovell gehaßt! Sein Name brennt ſchmerzhaft in meiner Bruſt, wenn ich ihn nur durch einen Zufall nennen hoͤre. Es flimmert mir alles vor den Augen, wenn ich an ihn denke; ich koͤnnte ihn mit den Zaͤhnen zerreißen, den nichtswuͤrdi- gen Komoͤdianten! — Aber ich werde ihn ir- gend einmal finden und dann ſoll er mir Stand halten und Rechenſchaft ablegen: dann ſoll er mir nicht entfliehen, und er ſoll mir alles dop- pelt bezahlen. O daß uns der Gedanke der Rache im Un- gluͤcke nicht erquicken kann! — O ich Thor! daß ich in London ſaß und mit dem Fleiße einer Ameiſe arbeitete! — Dies iſt mein Lohn. — War bey dieſer Emilie meine uͤbertriebene, un- gehirnte Delikateſſe wohl angewendet? — Doch, ſie hat mich nie geliebt, — o wenn ich mich nur davon uͤberzeugen koͤnnte! Aber ich werde von meinen unſtaͤten Gedanken hiehin und dorthin geworfen, keine Idee wird in meinem Kopfe einheimiſch. — Ach, Emilie! Wo biſt Du jetzt vielleicht und ſprichſt reuig meinen Na- men aus? — Koͤnnt' ich Dich finden und dann mich raͤchen!

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 3. Berlin u. a., 1796, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell03_1796/116>, abgerufen am 27.11.2024.