eine wandernde Truppe thun kann, zu Ende spielen. Auch ich bin unter dem Haufen einer der Mitspieler, und so wie ich die andern ver- achte, werde ich wieder von ihnen verachtet.
Warum schlagen so oft die höchsten Wogen in unsrer Seele, und dann so plötzlich ein trä- ger dumpfer Stillstand? So wie das moosige, schlammige Gestade bey der Ebbe. -- O ich möchte mir wieder Stürme in diese träge Blut- masse wünschen, Gefühle, die die Thränen aus ihren tiefen Kerkern reißen, Seufzer und Schmerz, Quaal und Wollust, um wieder in den Kreis der übrigen Menschen zu treten, den ich jetzt aus der Ferne anschaue und verachte.
Willy und sein altes, gutmüthiges Gesicht fehlt mir in jeder Stunde, er war sehr froh, daß er sein Vaterland wieder sehen sollte. Wie gern sich der Mensch doch an Erinnerungen und leblose Gegenstände fesselt, und jeden Berg und einheimischen Baum für einen Freund und Wohl- thäter ansieht!
Rosalinens Mutter ist befriedigt, und alles mit ihr abgethan, ich glaube, sie wird nicht lange leben, und also auch meiner Unterstützung
eine wandernde Truppe thun kann, zu Ende ſpielen. Auch ich bin unter dem Haufen einer der Mitſpieler, und ſo wie ich die andern ver- achte, werde ich wieder von ihnen verachtet.
Warum ſchlagen ſo oft die hoͤchſten Wogen in unſrer Seele, und dann ſo ploͤtzlich ein traͤ- ger dumpfer Stillſtand? So wie das mooſige, ſchlammige Geſtade bey der Ebbe. — O ich moͤchte mir wieder Stuͤrme in dieſe traͤge Blut- maſſe wuͤnſchen, Gefuͤhle, die die Thraͤnen aus ihren tiefen Kerkern reißen, Seufzer und Schmerz, Quaal und Wolluſt, um wieder in den Kreis der uͤbrigen Menſchen zu treten, den ich jetzt aus der Ferne anſchaue und verachte.
Willy und ſein altes, gutmuͤthiges Geſicht fehlt mir in jeder Stunde, er war ſehr froh, daß er ſein Vaterland wieder ſehen ſollte. Wie gern ſich der Menſch doch an Erinnerungen und lebloſe Gegenſtaͤnde feſſelt, und jeden Berg und einheimiſchen Baum fuͤr einen Freund und Wohl- thaͤter anſieht!
Roſalinens Mutter iſt befriedigt, und alles mit ihr abgethan, ich glaube, ſie wird nicht lange leben, und alſo auch meiner Unterſtuͤtzung
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eine wandernde Truppe thun kann, zu Ende
ſpielen. Auch ich bin unter dem Haufen einer
der Mitſpieler, und ſo wie ich die andern ver-
achte, werde ich wieder von ihnen verachtet.
Warum ſchlagen ſo oft die hoͤchſten Wogen
in unſrer Seele, und dann ſo ploͤtzlich ein traͤ-
ger dumpfer Stillſtand? So wie das mooſige,
ſchlammige Geſtade bey der Ebbe. — O ich
moͤchte mir wieder Stuͤrme in dieſe traͤge Blut-
maſſe wuͤnſchen, Gefuͤhle, die die Thraͤnen aus
ihren tiefen Kerkern reißen, Seufzer und Schmerz,
Quaal und Wolluſt, um wieder in den Kreis
der uͤbrigen Menſchen zu treten, den ich jetzt
aus der Ferne anſchaue und verachte.
Willy und ſein altes, gutmuͤthiges Geſicht
fehlt mir in jeder Stunde, er war ſehr froh,
daß er ſein Vaterland wieder ſehen ſollte. Wie
gern ſich der Menſch doch an Erinnerungen und
lebloſe Gegenſtaͤnde feſſelt, und jeden Berg und
einheimiſchen Baum fuͤr einen Freund und Wohl-
thaͤter anſieht!
Roſalinens Mutter iſt befriedigt, und alles
mit ihr abgethan, ich glaube, ſie wird nicht
lange leben, und alſo auch meiner Unterſtuͤtzung
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Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 2. Berlin u. a., 1796, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell02_1796/218>, abgerufen am 24.11.2024.
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