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Tieck, Ludwig: Die Gemälde. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 2. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–123. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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denn hätte er meine Liebe gemerkt, so hätte er nimmermehr so schnell eingewilligt.

Nach wenigen Wochen waren sie vermählt. Es ward dem Jünglinge nun nicht schwer, ein ordentlicher und glücklicher Mann zu werden; an seine wilde Jugend dachte er im Arme seiner Frau und im Kreise seiner Kinder nur wie an einen schweren Traum zurück. Eulenböck hatte mit dem Prinzen die Stadt verlassen, und mit ihm zugleich der sogenannte Bibliothekar, der jene Stelle als Secretär beim Prinzen erhielt, um welche Eduard sich bemüht hatte, und nach einigen Jahren die lockre Schöne heirathete, die unserm jungen Freunde einen so übeln Ruf in seiner Vaterstadt verursachte und fast die Veranlassung seines Unglücks geworden war.

denn hätte er meine Liebe gemerkt, so hätte er nimmermehr so schnell eingewilligt.

Nach wenigen Wochen waren sie vermählt. Es ward dem Jünglinge nun nicht schwer, ein ordentlicher und glücklicher Mann zu werden; an seine wilde Jugend dachte er im Arme seiner Frau und im Kreise seiner Kinder nur wie an einen schweren Traum zurück. Eulenböck hatte mit dem Prinzen die Stadt verlassen, und mit ihm zugleich der sogenannte Bibliothekar, der jene Stelle als Secretär beim Prinzen erhielt, um welche Eduard sich bemüht hatte, und nach einigen Jahren die lockre Schöne heirathete, die unserm jungen Freunde einen so übeln Ruf in seiner Vaterstadt verursachte und fast die Veranlassung seines Unglücks geworden war.

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T12:27:02Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T12:27:02Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Die Gemälde. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 2. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–123. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_gemaelde_1910/126>, abgerufen am 05.12.2024.