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Tieck, Ludwig: Die Gemälde. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 2. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–123. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Eduard, der den ganzen Abend in einer Art von Betäubung gewesen war, widersetzte sich nicht. Man hob den Schirm vom Kamin hinweg und lief dann mir Kerzen nach der Küche, um Beile, Stangen und andere Instrumente herbei zu holen. Im Vorsaal fand Eulenböck ein altes verdorbenes Waldhorn, und darauf blasend marschirten sie wie Soldaten unter Schreien und abscheulicher Musik in den Saal zurück. Der Tisch, welcher im Wege stand, ward umgeworfen, und sogleich begann ein Hauen, Brechen und Hämmern gegen die hohle Wand. Jeder suchte den andern in Emsigkeit zu übertreffen; um die Arbeitenden zu ermuntern, stimmte der Maler den Schlachtruf auf dem Horne wieder an, und beim Gepolter riefen Alle wie besessen: Holz! Holz! Feuer! Feuer! so daß dies Geschrei, die Musik, das Schlagen der Aexte, das Krachen der brechenden und ausspringenden Bretter den Wirth des Hauses in eine so dumpfe Betäubung warf, daß er sich stumm in eine Ecke des Zimmers zurückzog.

Plötzlich wurde die Gesellschaft noch auf eine eben so unerwartete als unangenehme Art vermehrt. Die Nachbarschaft war unruhig geworden, und die Wache, welche ebenfalls das ungeheure Getümmel vernommen hatte, trat jetzt, einen Offizier an ihrer Spitze, herein, da sie das Haus unverschlossen gefunden hatten. Sie forschten nach der Ursache des Getöses, und weshalb man Feuer geschrieen habe. Eduard, der ziemlich nüchtern geblieben war, suchte ihnen Alles zu erklären, um

Eduard, der den ganzen Abend in einer Art von Betäubung gewesen war, widersetzte sich nicht. Man hob den Schirm vom Kamin hinweg und lief dann mir Kerzen nach der Küche, um Beile, Stangen und andere Instrumente herbei zu holen. Im Vorsaal fand Eulenböck ein altes verdorbenes Waldhorn, und darauf blasend marschirten sie wie Soldaten unter Schreien und abscheulicher Musik in den Saal zurück. Der Tisch, welcher im Wege stand, ward umgeworfen, und sogleich begann ein Hauen, Brechen und Hämmern gegen die hohle Wand. Jeder suchte den andern in Emsigkeit zu übertreffen; um die Arbeitenden zu ermuntern, stimmte der Maler den Schlachtruf auf dem Horne wieder an, und beim Gepolter riefen Alle wie besessen: Holz! Holz! Feuer! Feuer! so daß dies Geschrei, die Musik, das Schlagen der Aexte, das Krachen der brechenden und ausspringenden Bretter den Wirth des Hauses in eine so dumpfe Betäubung warf, daß er sich stumm in eine Ecke des Zimmers zurückzog.

Plötzlich wurde die Gesellschaft noch auf eine eben so unerwartete als unangenehme Art vermehrt. Die Nachbarschaft war unruhig geworden, und die Wache, welche ebenfalls das ungeheure Getümmel vernommen hatte, trat jetzt, einen Offizier an ihrer Spitze, herein, da sie das Haus unverschlossen gefunden hatten. Sie forschten nach der Ursache des Getöses, und weshalb man Feuer geschrieen habe. Eduard, der ziemlich nüchtern geblieben war, suchte ihnen Alles zu erklären, um

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T12:27:02Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T12:27:02Z)

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Die Gemälde. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 2. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–123. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_gemaelde_1910/120>, abgerufen am 05.12.2024.