auch roh, um sie unter andern mineralogischen Samm- lungen aufzubewahren. Anfangs mußte ich sie sehr theuer bezahlen, besonders da ich damals aussuchte, hernach fand ich aber, daß ich sie, durch die Bank gekauft, viel wohlfeiler bekommen konnte.
Einige andere ceylonsche Mineralien sind folgende.
Eisenerz wird in Erde und Thon, die damit durch- wachsen sind, und zwar bisweilen ziemlich tief in der Erde gefunden. Es wird in Tiegeln über Feuer, gegen wel- ches man zwey Blasbälge spielen läßt, geschmolzen. Die Schlacken werden mit Zangen abgesondert, die beson- ders dazu gemacht sind, und die geschmolzene Masse wird in eine von Thon verfertigte Form gegossen, hernach wei- ter gereinigt, und zu allerhand Gebrauch geschmiedet.
Glimmer (Mica, cingalisch Mirinan) findet man in großen blättrigen Stücken. Die Blättchen davon werden als Zierrath an den oben beschriebenen Talpatsen, das ist, von großen Talpatblättern gemachten Regenschir- men, gebraucht.
Wasserbley oder Reißbley (Ferrum molybdaena, ceylonisch Kalu Miniran), wird mit Glimmer zusammen an einem und demselben Orte, am Fuße der Berge, in Thon, Lehm und rother Erde, oft sehr tief liegend, ge- funden. Man trifft es bisweilen auch allein im trocknen Erdreiche an.
Der Stahlstein oder krystallisirte Schwefelkies hält etwas Kupfer. Man schleift Knöpfe daraus.
Vierte Abtheilung. Fuͤnfter Abſchnitt.
auch roh, um ſie unter andern mineralogiſchen Samm- lungen aufzubewahren. Anfangs mußte ich ſie ſehr theuer bezahlen, beſonders da ich damals ausſuchte, hernach fand ich aber, daß ich ſie, durch die Bank gekauft, viel wohlfeiler bekommen konnte.
Einige andere ceylonſche Mineralien ſind folgende.
Eiſenerz wird in Erde und Thon, die damit durch- wachſen ſind, und zwar bisweilen ziemlich tief in der Erde gefunden. Es wird in Tiegeln uͤber Feuer, gegen wel- ches man zwey Blasbaͤlge ſpielen laͤßt, geſchmolzen. Die Schlacken werden mit Zangen abgeſondert, die beſon- ders dazu gemacht ſind, und die geſchmolzene Maſſe wird in eine von Thon verfertigte Form gegoſſen, hernach wei- ter gereinigt, und zu allerhand Gebrauch geſchmiedet.
Glimmer (Mica, cingaliſch Mirinan) findet man in großen blaͤttrigen Stuͤcken. Die Blaͤttchen davon werden als Zierrath an den oben beſchriebenen Talpatſen, das iſt, von großen Talpatblaͤttern gemachten Regenſchir- men, gebraucht.
Waſſerbley oder Reißbley (Ferrum molybdaena, ceyloniſch Kalu Miniran), wird mit Glimmer zuſammen an einem und demſelben Orte, am Fuße der Berge, in Thon, Lehm und rother Erde, oft ſehr tief liegend, ge- funden. Man trifft es bisweilen auch allein im trocknen Erdreiche an.
Der Stahlſtein oder kryſtalliſirte Schwefelkies haͤlt etwas Kupfer. Man ſchleift Knoͤpfe daraus.
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Vierte Abtheilung. Fuͤnfter Abſchnitt.
auch roh, um ſie unter andern mineralogiſchen Samm-
lungen aufzubewahren. Anfangs mußte ich ſie ſehr theuer
bezahlen, beſonders da ich damals ausſuchte, hernach
fand ich aber, daß ich ſie, durch die Bank gekauft, viel
wohlfeiler bekommen konnte.
Einige andere ceylonſche Mineralien ſind folgende.
Eiſenerz wird in Erde und Thon, die damit durch-
wachſen ſind, und zwar bisweilen ziemlich tief in der Erde
gefunden. Es wird in Tiegeln uͤber Feuer, gegen wel-
ches man zwey Blasbaͤlge ſpielen laͤßt, geſchmolzen. Die
Schlacken werden mit Zangen abgeſondert, die beſon-
ders dazu gemacht ſind, und die geſchmolzene Maſſe wird
in eine von Thon verfertigte Form gegoſſen, hernach wei-
ter gereinigt, und zu allerhand Gebrauch geſchmiedet.
Glimmer (Mica, cingaliſch Mirinan) findet man
in großen blaͤttrigen Stuͤcken. Die Blaͤttchen davon
werden als Zierrath an den oben beſchriebenen Talpatſen,
das iſt, von großen Talpatblaͤttern gemachten Regenſchir-
men, gebraucht.
Waſſerbley oder Reißbley (Ferrum molybdaena,
ceyloniſch Kalu Miniran), wird mit Glimmer zuſammen
an einem und demſelben Orte, am Fuße der Berge, in
Thon, Lehm und rother Erde, oft ſehr tief liegend, ge-
funden. Man trifft es bisweilen auch allein im trocknen
Erdreiche an.
Der Stahlſtein oder kryſtalliſirte Schwefelkies haͤlt
etwas Kupfer. Man ſchleift Knoͤpfe daraus.
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Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen02_1794/522>, abgerufen am 24.11.2024.
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