Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794.Vierte Abtheilung. Zweyter Abschnitt. sey ein Schwede, und heiße Bolin; er sey Notarius(Secretair) in einem Collegium zu Stockholm gewesen; habe eines gehabten Unglücks wegen sein Vaterland ver- lassen müssen, sey darauf als Soldat auf ein holländi- sches Schiff gegangen, und habe hier mehrere Jahre zugebracht, ohne irgend weiter befördert zu seyn. So- bald ich mich nach ihm näher erkundigt und erfahren hatte, daß er eine gute Hand schreibe, etwas vom Buch- halten verstehe, und Lust habe nach Batavia zu gehen, bat ich mir für ihn vom Gouverneur die Erlaubniß hiezu aus, welcher sie auch sogleich ertheilte. Ich gab ihm Empfehlungsschreiben an die Herren Radermacher und Wimmercranz mit. Er kam glücklich zu Batavia an, ward von Herrn Radermacher sogleich zum Assistenten, und bald hernach zum Buchhalter ernannt. Capitain Wim- mercranz nahm ihn in sein Haus auf, und erzeigte ihm, so lange er lebte, die größten Wohlthaten. Zweyter Abschnitt. Zoologische Merkwürdigkeiten, besonders vom Elephanten. Die Ochsen, welche man in Ceilon hat, sind sehr klein Die Elephanten werden hier in großen Fallen, Vierte Abtheilung. Zweyter Abſchnitt. ſey ein Schwede, und heiße Bolin; er ſey Notarius(Secretair) in einem Collegium zu Stockholm geweſen; habe eines gehabten Ungluͤcks wegen ſein Vaterland ver- laſſen muͤſſen, ſey darauf als Soldat auf ein hollaͤndi- ſches Schiff gegangen, und habe hier mehrere Jahre zugebracht, ohne irgend weiter befoͤrdert zu ſeyn. So- bald ich mich nach ihm naͤher erkundigt und erfahren hatte, daß er eine gute Hand ſchreibe, etwas vom Buch- halten verſtehe, und Luſt habe nach Batavia zu gehen, bat ich mir fuͤr ihn vom Gouverneur die Erlaubniß hiezu aus, welcher ſie auch ſogleich ertheilte. Ich gab ihm Empfehlungsſchreiben an die Herren Radermacher und Wimmercranz mit. Er kam gluͤcklich zu Batavia an, ward von Herrn Radermacher ſogleich zum Aſſiſtenten, und bald hernach zum Buchhalter ernannt. Capitain Wim- mercranz nahm ihn in ſein Haus auf, und erzeigte ihm, ſo lange er lebte, die groͤßten Wohlthaten. Zweyter Abſchnitt. Zoologiſche Merkwuͤrdigkeiten, beſonders vom Elephanten. Die Ochſen, welche man in Ceilon hat, ſind ſehr klein Die Elephanten werden hier in großen Fallen, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0470" n="174"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vierte Abtheilung. Zweyter Abſchnitt.</hi></fw><lb/> ſey ein Schwede, und heiße <persName>Bolin</persName>; er ſey Notarius<lb/> (Secretair) in einem Collegium zu <placeName>Stockholm</placeName> geweſen;<lb/> habe eines gehabten Ungluͤcks wegen ſein Vaterland ver-<lb/> laſſen muͤſſen, ſey darauf als Soldat auf ein hollaͤndi-<lb/> ſches Schiff gegangen, und habe hier mehrere Jahre<lb/> zugebracht, ohne irgend weiter befoͤrdert zu ſeyn. So-<lb/> bald ich mich nach ihm naͤher erkundigt und erfahren<lb/> hatte, daß er eine gute Hand ſchreibe, etwas vom Buch-<lb/> halten verſtehe, und Luſt habe nach <placeName>Batavia</placeName> zu gehen,<lb/> bat ich mir fuͤr ihn vom Gouverneur die Erlaubniß hiezu<lb/> aus, welcher ſie auch ſogleich ertheilte. Ich gab ihm<lb/> Empfehlungsſchreiben an die Herren <persName>Radermacher</persName> und<lb/><persName>Wimmercranz</persName> mit. Er kam gluͤcklich zu <placeName>Batavia</placeName> an, ward<lb/> von Herrn <persName>Radermacher</persName> ſogleich zum Aſſiſtenten, und<lb/> bald hernach zum Buchhalter ernannt. Capitain <persName>Wim-<lb/> mercranz</persName> nahm ihn in ſein Haus auf, und erzeigte<lb/> ihm, ſo lange er lebte, die groͤßten Wohlthaten.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>Zweyter Abſchnitt.<lb/> Zoologiſche Merkwuͤrdigkeiten, beſonders vom<lb/> Elephanten.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>ie Ochſen, welche man in <placeName>Ceilon</placeName> hat, ſind ſehr klein<lb/> und mager; manche waren nicht viel groͤßer als in <placeName>Eu-<lb/> ropa</placeName> ein Kalb von zwey Monaten. Sie werden vor<lb/> Karren geſpannt.</p><lb/> <p>Die Elephanten werden hier in großen Fallen,<lb/> wenn man dieſe Anſtalten ſo nennen kann, gefangen.<lb/> In einer ſolchen Falle faͤngt man ihrer viele nacheinan-<lb/> der, und ſchließt ſie zuſammen darin ein. Ich habe<lb/> oben erzaͤhlt, daß ich nach einem Orte, wo eine ſolche<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [174/0470]
Vierte Abtheilung. Zweyter Abſchnitt.
ſey ein Schwede, und heiße Bolin; er ſey Notarius
(Secretair) in einem Collegium zu Stockholm geweſen;
habe eines gehabten Ungluͤcks wegen ſein Vaterland ver-
laſſen muͤſſen, ſey darauf als Soldat auf ein hollaͤndi-
ſches Schiff gegangen, und habe hier mehrere Jahre
zugebracht, ohne irgend weiter befoͤrdert zu ſeyn. So-
bald ich mich nach ihm naͤher erkundigt und erfahren
hatte, daß er eine gute Hand ſchreibe, etwas vom Buch-
halten verſtehe, und Luſt habe nach Batavia zu gehen,
bat ich mir fuͤr ihn vom Gouverneur die Erlaubniß hiezu
aus, welcher ſie auch ſogleich ertheilte. Ich gab ihm
Empfehlungsſchreiben an die Herren Radermacher und
Wimmercranz mit. Er kam gluͤcklich zu Batavia an, ward
von Herrn Radermacher ſogleich zum Aſſiſtenten, und
bald hernach zum Buchhalter ernannt. Capitain Wim-
mercranz nahm ihn in ſein Haus auf, und erzeigte
ihm, ſo lange er lebte, die groͤßten Wohlthaten.
Zweyter Abſchnitt.
Zoologiſche Merkwuͤrdigkeiten, beſonders vom
Elephanten.
Die Ochſen, welche man in Ceilon hat, ſind ſehr klein
und mager; manche waren nicht viel groͤßer als in Eu-
ropa ein Kalb von zwey Monaten. Sie werden vor
Karren geſpannt.
Die Elephanten werden hier in großen Fallen,
wenn man dieſe Anſtalten ſo nennen kann, gefangen.
In einer ſolchen Falle faͤngt man ihrer viele nacheinan-
der, und ſchließt ſie zuſammen darin ein. Ich habe
oben erzaͤhlt, daß ich nach einem Orte, wo eine ſolche
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |