Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794.

Bild:
<< vorherige Seite

Erste Abtheilung. Achter Abschnitt.
glaublicher Menge aber halten dieselben sich wild auf
dem Wasser zwischen den Inseln auf, wo sie vor schrek-
kenden Schüßen und vor Jägern, die ihrem Vergnügen
nachgehen, sicher sind; andere halten sich im Lande und
auf dem Felde auf; es fehlte mir inzwischen an Gelegen-
heit, eine Sammlung davon zu machen, weil ich we-
der selbst Schießgewehr gebrauchen durfte, noch mir
eine solche Collection auf andre Art verschaffen konnte.
Diejenigen welche ich mit einiger Gewißheit kennen gelernt
habe, sind folgende: der Hahn und das Huhn (Gallus); der
Rabe (Corvus corax); die Gans (Anser); die Federkap-
pente (Anas galericulata); und die Winterhalbente (Anas
querquedula
), die in unsre Küche kamen; der weiße
Reiher (Ardea alba) und der blaue Reiher (Ardea ma-
jor
); die dem Bauer auf dem Felde beym Pflügen und
Graben nachfolgen; die Wachtel (Tetrao coturnix),
der Dompfaffe (Loxia pyrrhyla) und der Reisfresser
(Loxia oryzivora), ebenfalls aus dem Geschlechte der
Kernbeisser, endlich die Haustaube (Columba domestica).

Amphibien findet man in diesem Lande sehr we-
nige. Die ich sah, waren nur die Japanische Schildkröte
(Testudo japonica); und die japanische Eidechse (La-
certa japonica
). Die Dolmetscher sagten mir zwar,
daß auch Schlangen in Japan anzutreffen wären; ich
habe aber nie eine Spur davon bemerkt.

Von Fischen habe ich eine Menge gesammelt,
in Weingeist aufbewahrt und nach Batavia, Holland
und meinem Vaterlande geschickt. Es sind aber unter-
wegens mehrere davon verunglückt, und von dem Rest
manche noch nicht untersucht; bis jetzt kann ich folgende
angeben: die nebelfarbne, die bemahlte, die beringte
und die gestreifte Muräne, (Muraena nebulosa, picta,

Erſte Abtheilung. Achter Abſchnitt.
glaublicher Menge aber halten dieſelben ſich wild auf
dem Waſſer zwiſchen den Inſeln auf, wo ſie vor ſchrek-
kenden Schuͤßen und vor Jaͤgern, die ihrem Vergnuͤgen
nachgehen, ſicher ſind; andere halten ſich im Lande und
auf dem Felde auf; es fehlte mir inzwiſchen an Gelegen-
heit, eine Sammlung davon zu machen, weil ich we-
der ſelbſt Schießgewehr gebrauchen durfte, noch mir
eine ſolche Collection auf andre Art verſchaffen konnte.
Diejenigen welche ich mit einiger Gewißheit kennen gelernt
habe, ſind folgende: der Hahn und das Huhn (Gallus); der
Rabe (Corvus corax); die Gans (Anſer); die Federkap-
pente (Anas galericulata); und die Winterhalbente (Anas
querquedula
), die in unſre Kuͤche kamen; der weiße
Reiher (Ardea alba) und der blaue Reiher (Ardea ma-
jor
); die dem Bauer auf dem Felde beym Pfluͤgen und
Graben nachfolgen; die Wachtel (Tetrao coturnix),
der Dompfaffe (Loxia pyrrhyla) und der Reisfreſſer
(Loxia oryzivora), ebenfalls aus dem Geſchlechte der
Kernbeiſſer, endlich die Haustaube (Columba domeſtica).

Amphibien findet man in dieſem Lande ſehr we-
nige. Die ich ſah, waren nur die Japaniſche Schildkroͤte
(Teſtudo japonica); und die japaniſche Eidechſe (La-
certa japonica
). Die Dolmetſcher ſagten mir zwar,
daß auch Schlangen in Japan anzutreffen waͤren; ich
habe aber nie eine Spur davon bemerkt.

Von Fiſchen habe ich eine Menge geſammelt,
in Weingeiſt aufbewahrt und nach Batavia, Holland
und meinem Vaterlande geſchickt. Es ſind aber unter-
wegens mehrere davon verungluͤckt, und von dem Reſt
manche noch nicht unterſucht; bis jetzt kann ich folgende
angeben: die nebelfarbne, die bemahlte, die beringte
und die geſtreifte Muraͤne, (Muraena nebuloſa, picta,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0410" n="114"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Er&#x017F;te Abtheilung. Achter Ab&#x017F;chnitt.</hi></fw><lb/>
glaublicher Menge aber halten die&#x017F;elben &#x017F;ich wild auf<lb/>
dem Wa&#x017F;&#x017F;er zwi&#x017F;chen den In&#x017F;eln auf, wo &#x017F;ie vor &#x017F;chrek-<lb/>
kenden Schu&#x0364;ßen und vor Ja&#x0364;gern, die ihrem Vergnu&#x0364;gen<lb/>
nachgehen, &#x017F;icher &#x017F;ind; andere halten &#x017F;ich im Lande und<lb/>
auf dem Felde auf; es fehlte mir inzwi&#x017F;chen an Gelegen-<lb/>
heit, eine Sammlung davon zu machen, weil ich we-<lb/>
der &#x017F;elb&#x017F;t Schießgewehr gebrauchen durfte, noch mir<lb/>
eine &#x017F;olche Collection auf andre Art ver&#x017F;chaffen konnte.<lb/>
Diejenigen welche ich mit einiger Gewißheit kennen gelernt<lb/>
habe, &#x017F;ind folgende: der Hahn und das Huhn (<hi rendition="#aq">Gallus</hi>); der<lb/>
Rabe (<hi rendition="#aq">Corvus corax</hi>); die Gans (<hi rendition="#aq">An&#x017F;er</hi>); die Federkap-<lb/>
pente (<hi rendition="#aq">Anas galericulata</hi>); und die Winterhalbente (<hi rendition="#aq">Anas<lb/>
querquedula</hi>), die in un&#x017F;re Ku&#x0364;che kamen; der weiße<lb/>
Reiher (<hi rendition="#aq">Ardea alba</hi>) und der blaue Reiher (<hi rendition="#aq">Ardea ma-<lb/>
jor</hi>); die dem Bauer auf dem Felde beym Pflu&#x0364;gen und<lb/>
Graben nachfolgen; die Wachtel (<hi rendition="#aq">Tetrao coturnix</hi>),<lb/>
der Dompfaffe (<hi rendition="#aq">Loxia pyrrhyla</hi>) und der Reisfre&#x017F;&#x017F;er<lb/>
(<hi rendition="#aq">Loxia oryzivora</hi>), ebenfalls aus dem Ge&#x017F;chlechte der<lb/>
Kernbei&#x017F;&#x017F;er, endlich die Haustaube (<hi rendition="#aq">Columba dome&#x017F;tica</hi>).</p><lb/>
            <p>Amphibien findet man in die&#x017F;em Lande &#x017F;ehr we-<lb/>
nige. Die ich &#x017F;ah, waren nur die Japani&#x017F;che Schildkro&#x0364;te<lb/>
(<hi rendition="#aq">Te&#x017F;tudo japonica</hi>); und die japani&#x017F;che Eidech&#x017F;e (<hi rendition="#aq">La-<lb/>
certa japonica</hi>). Die Dolmet&#x017F;cher &#x017F;agten mir zwar,<lb/>
daß auch Schlangen in <placeName>Japan</placeName> anzutreffen wa&#x0364;ren; ich<lb/>
habe aber nie eine Spur davon bemerkt.</p><lb/>
            <p>Von Fi&#x017F;chen habe ich eine Menge ge&#x017F;ammelt,<lb/>
in Weingei&#x017F;t aufbewahrt und nach <placeName>Batavia</placeName>, <placeName>Holland</placeName><lb/>
und meinem Vaterlande ge&#x017F;chickt. Es &#x017F;ind aber unter-<lb/>
wegens mehrere davon verunglu&#x0364;ckt, und von dem Re&#x017F;t<lb/>
manche noch nicht unter&#x017F;ucht; bis jetzt kann ich folgende<lb/>
angeben: die nebelfarbne, die bemahlte, die beringte<lb/>
und die ge&#x017F;treifte Mura&#x0364;ne, (<hi rendition="#aq">Muraena nebulo&#x017F;a, picta,</hi><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[114/0410] Erſte Abtheilung. Achter Abſchnitt. glaublicher Menge aber halten dieſelben ſich wild auf dem Waſſer zwiſchen den Inſeln auf, wo ſie vor ſchrek- kenden Schuͤßen und vor Jaͤgern, die ihrem Vergnuͤgen nachgehen, ſicher ſind; andere halten ſich im Lande und auf dem Felde auf; es fehlte mir inzwiſchen an Gelegen- heit, eine Sammlung davon zu machen, weil ich we- der ſelbſt Schießgewehr gebrauchen durfte, noch mir eine ſolche Collection auf andre Art verſchaffen konnte. Diejenigen welche ich mit einiger Gewißheit kennen gelernt habe, ſind folgende: der Hahn und das Huhn (Gallus); der Rabe (Corvus corax); die Gans (Anſer); die Federkap- pente (Anas galericulata); und die Winterhalbente (Anas querquedula), die in unſre Kuͤche kamen; der weiße Reiher (Ardea alba) und der blaue Reiher (Ardea ma- jor); die dem Bauer auf dem Felde beym Pfluͤgen und Graben nachfolgen; die Wachtel (Tetrao coturnix), der Dompfaffe (Loxia pyrrhyla) und der Reisfreſſer (Loxia oryzivora), ebenfalls aus dem Geſchlechte der Kernbeiſſer, endlich die Haustaube (Columba domeſtica). Amphibien findet man in dieſem Lande ſehr we- nige. Die ich ſah, waren nur die Japaniſche Schildkroͤte (Teſtudo japonica); und die japaniſche Eidechſe (La- certa japonica). Die Dolmetſcher ſagten mir zwar, daß auch Schlangen in Japan anzutreffen waͤren; ich habe aber nie eine Spur davon bemerkt. Von Fiſchen habe ich eine Menge geſammelt, in Weingeiſt aufbewahrt und nach Batavia, Holland und meinem Vaterlande geſchickt. Es ſind aber unter- wegens mehrere davon verungluͤckt, und von dem Reſt manche noch nicht unterſucht; bis jetzt kann ich folgende angeben: die nebelfarbne, die bemahlte, die beringte und die geſtreifte Muraͤne, (Muraena nebuloſa, picta,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen02_1794
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen02_1794/410
Zitationshilfe: Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen02_1794/410>, abgerufen am 27.11.2024.