Wallfischfleisch, ob es gleich sehr grob ist; es sieht roth und wiederlich aus; in den Städten hängt es, wie bey uns Rindfleisch, im Fleischscharren, zum Kauf. Taschenkrebse und Krabben, wie auch Austern und verschiedne Gattungen andere Muschelthiere werden ebenfalls gespeiset; die Austern aber nie anders als gekocht oder gestobt.
Federvieh, und zwar Hühner und Gänse, auch wilde Enten und ähnliche wilde Wasservögel, werden ebenfalls häufig gegessen.
In Suppen, Brühen und zu andern Speisen braucht man unter andern verschiedene Gattungen Champignone oder Blätterschwämme, (Agaricus) Me- lanzanäpfel, Batatten, gelbe Wurzeln oder Möh- ren, verschiedne Arten Lauch und Zwiebeln, und viele Arten Bohnen, wie auch die Bambowurzel; vorzüg- lich häufig aber doch die Champignone und Murcheln, die man daher in allen Kramläden getrocknet zum Kauf antrifft; eingesalzne Trüffeln werden eben so gebraucht, imgleichen die Stengel vom eßbaren Aron (Arum escu- lentum), und die Wurzeln vom gemeinen Pfeilkraute (Sagittaria sagittata.)
Die Sojabrühe, welche in ganz Japan täglich, beynahe zu allen Gerichten, genommen wird, und die man auch schon in Europa zu gebrauchen angefangen hat, wird von den oben beschriebnen Sojabohnen und Salz, nebst Gersten oder Weizen, zubereitet, und zwar auf folgende Art: Die Bohnen werden gekocht, bis sie weich geworden sind; alsdann wird eben so viel gestoßner Weizen oder Gersten dazu gethan, das Ganze gehörig durcheinander gemischt, wohl zugedeckt, und 24 Stun- den lang auf eine warme Stelle gesetzt, damit es gähre. Darauf wird eben so viel Salz hinzugethan, dritte-
Erſte Abtheilung. Sechſter Abſchnitt.
Wallfiſchfleiſch, ob es gleich ſehr grob iſt; es ſieht roth und wiederlich aus; in den Staͤdten haͤngt es, wie bey uns Rindfleiſch, im Fleiſchſcharren, zum Kauf. Taſchenkrebſe und Krabben, wie auch Auſtern und verſchiedne Gattungen andere Muſchelthiere werden ebenfalls geſpeiſet; die Auſtern aber nie anders als gekocht oder geſtobt.
Federvieh, und zwar Huͤhner und Gaͤnſe, auch wilde Enten und aͤhnliche wilde Waſſervoͤgel, werden ebenfalls haͤufig gegeſſen.
In Suppen, Bruͤhen und zu andern Speiſen braucht man unter andern verſchiedene Gattungen Champignone oder Blaͤtterſchwaͤmme, (Agaricus) Me- lanzanaͤpfel, Batatten, gelbe Wurzeln oder Moͤh- ren, verſchiedne Arten Lauch und Zwiebeln, und viele Arten Bohnen, wie auch die Bambowurzel; vorzuͤg- lich haͤufig aber doch die Champignone und Murcheln, die man daher in allen Kramlaͤden getrocknet zum Kauf antrifft; eingeſalzne Truͤffeln werden eben ſo gebraucht, imgleichen die Stengel vom eßbaren Aron (Arum eſcu- lentum), und die Wurzeln vom gemeinen Pfeilkraute (Sagittaria ſagittata.)
Die Sojabruͤhe, welche in ganz Japan taͤglich, beynahe zu allen Gerichten, genommen wird, und die man auch ſchon in Europa zu gebrauchen angefangen hat, wird von den oben beſchriebnen Sojabohnen und Salz, nebſt Gerſten oder Weizen, zubereitet, und zwar auf folgende Art: Die Bohnen werden gekocht, bis ſie weich geworden ſind; alsdann wird eben ſo viel geſtoßner Weizen oder Gerſten dazu gethan, das Ganze gehoͤrig durcheinander gemiſcht, wohl zugedeckt, und 24 Stun- den lang auf eine warme Stelle geſetzt, damit es gaͤhre. Darauf wird eben ſo viel Salz hinzugethan, dritte-
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Erſte Abtheilung. Sechſter Abſchnitt.
Wallfiſchfleiſch, ob es gleich ſehr grob iſt; es ſieht roth
und wiederlich aus; in den Staͤdten haͤngt es, wie
bey uns Rindfleiſch, im Fleiſchſcharren, zum Kauf.
Taſchenkrebſe und Krabben, wie auch Auſtern und
verſchiedne Gattungen andere Muſchelthiere werden
ebenfalls geſpeiſet; die Auſtern aber nie anders als
gekocht oder geſtobt.
Federvieh, und zwar Huͤhner und Gaͤnſe, auch
wilde Enten und aͤhnliche wilde Waſſervoͤgel, werden
ebenfalls haͤufig gegeſſen.
In Suppen, Bruͤhen und zu andern Speiſen
braucht man unter andern verſchiedene Gattungen
Champignone oder Blaͤtterſchwaͤmme, (Agaricus) Me-
lanzanaͤpfel, Batatten, gelbe Wurzeln oder Moͤh-
ren, verſchiedne Arten Lauch und Zwiebeln, und viele
Arten Bohnen, wie auch die Bambowurzel; vorzuͤg-
lich haͤufig aber doch die Champignone und Murcheln,
die man daher in allen Kramlaͤden getrocknet zum Kauf
antrifft; eingeſalzne Truͤffeln werden eben ſo gebraucht,
imgleichen die Stengel vom eßbaren Aron (Arum eſcu-
lentum), und die Wurzeln vom gemeinen Pfeilkraute
(Sagittaria ſagittata.)
Die Sojabruͤhe, welche in ganz Japan taͤglich,
beynahe zu allen Gerichten, genommen wird, und die
man auch ſchon in Europa zu gebrauchen angefangen
hat, wird von den oben beſchriebnen Sojabohnen und
Salz, nebſt Gerſten oder Weizen, zubereitet, und zwar
auf folgende Art: Die Bohnen werden gekocht, bis ſie
weich geworden ſind; alsdann wird eben ſo viel geſtoßner
Weizen oder Gerſten dazu gethan, das Ganze gehoͤrig
durcheinander gemiſcht, wohl zugedeckt, und 24 Stun-
den lang auf eine warme Stelle geſetzt, damit es gaͤhre.
Darauf wird eben ſo viel Salz hinzugethan, dritte-
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Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen02_1794/376>, abgerufen am 23.11.2024.
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