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Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794.

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Erste Abtheilung Vierter Abschnitt.
(Tagetes patula), Celosien (Celosia cristata), chinesi-
sche Sternblumen (Aster chinensis), Päonien (Paeonia
officinalis),
Wucherblumen (Chrysanthemum indicum),
Ringelblumen (Calendula officinalis), Balsaminen
(Impatiens balsamina), Wunderblumen (Mirabilis di-
chotoma
) und unzähliche andere.

Als Färbekrautblumen bauen die Japaner den
Knöterich oder Wegtritt (Polygonum), sowohl den chi-
nesischen (chinense), als den bärtigen (barbatum), auch
den gemeinen oder Vogelknöterich (aviculare). Er
giebt eine schöne blaue Farbe, wie Indigo; die Blät-
ter werden getrocknet, gestoßen und kleine Kuchen dar-
aus gemacht, die in den Krambuden zu kaufen sind.
Man kann nicht nur Leinwand, sondern auch seidne und
baumwollene Zeuge damit färben. Wenn man sie ge-
brauchen will, werden sie mit einem Zusatz von Asche
gekocht. Je stärker der Decoct gemacht wird, desto
dunkler wird die Farbe, und im Gegentheil desto heller.

Sowohl der Baumwoll- als der Seidenbau, ist
in Japan gar ungemein beträchtlich, und verschaft vielen
Millionen Menschen Kleidung. Die Baumwollstauden,
und zwar von der Gattung der Krautartigen, (Gossy-
pium herbaceum
) werden jährlich gepflanzt. Sie ge-
ben eine sehr feine und weiße Bauwolle, die zu Zeugen,
zum Ausstopfen und zu anderem Behuf gebraucht wird.

Der Seidenbau beruhet auf dem steten Pflanzen
und Vermehren der Maulbeerbäume, wodurch eine un-
beschreibliche Menge Seidenwürmer ernährt wird. Die
Seide wird zu Zeugen, zu Garn, zu Matten und auf
mancherley andre Art gebraucht.

Der Firnißbaum (Rhus vernix), der Kampfer-
baum (Laurus camphora), der Fichtenbaum (Pinus syl-

Erſte Abtheilung Vierter Abſchnitt.
(Tagetes patula), Celoſien (Celoſia criſtata), chineſi-
ſche Sternblumen (Aſter chinenſis), Paͤonien (Paeonia
officinalis),
Wucherblumen (Chryſanthemum indicum),
Ringelblumen (Calendula officinalis), Balſaminen
(Impatiens balſamina), Wunderblumen (Mirabilis di-
chotoma
) und unzaͤhliche andere.

Als Faͤrbekrautblumen bauen die Japaner den
Knoͤterich oder Wegtritt (Polygonum), ſowohl den chi-
neſiſchen (chinenſe), als den baͤrtigen (barbatum), auch
den gemeinen oder Vogelknoͤterich (aviculare). Er
giebt eine ſchoͤne blaue Farbe, wie Indigo; die Blaͤt-
ter werden getrocknet, geſtoßen und kleine Kuchen dar-
aus gemacht, die in den Krambuden zu kaufen ſind.
Man kann nicht nur Leinwand, ſondern auch ſeidne und
baumwollene Zeuge damit faͤrben. Wenn man ſie ge-
brauchen will, werden ſie mit einem Zuſatz von Aſche
gekocht. Je ſtaͤrker der Decoct gemacht wird, deſto
dunkler wird die Farbe, und im Gegentheil deſto heller.

Sowohl der Baumwoll- als der Seidenbau, iſt
in Japan gar ungemein betraͤchtlich, und verſchaft vielen
Millionen Menſchen Kleidung. Die Baumwollſtauden,
und zwar von der Gattung der Krautartigen, (Goſſy-
pium herbaceum
) werden jaͤhrlich gepflanzt. Sie ge-
ben eine ſehr feine und weiße Bauwolle, die zu Zeugen,
zum Ausſtopfen und zu anderem Behuf gebraucht wird.

Der Seidenbau beruhet auf dem ſteten Pflanzen
und Vermehren der Maulbeerbaͤume, wodurch eine un-
beſchreibliche Menge Seidenwuͤrmer ernaͤhrt wird. Die
Seide wird zu Zeugen, zu Garn, zu Matten und auf
mancherley andre Art gebraucht.

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[68/0358] Erſte Abtheilung Vierter Abſchnitt. (Tagetes patula), Celoſien (Celoſia criſtata), chineſi- ſche Sternblumen (Aſter chinenſis), Paͤonien (Paeonia officinalis), Wucherblumen (Chryſanthemum indicum), Ringelblumen (Calendula officinalis), Balſaminen (Impatiens balſamina), Wunderblumen (Mirabilis di- chotoma) und unzaͤhliche andere. Als Faͤrbekrautblumen bauen die Japaner den Knoͤterich oder Wegtritt (Polygonum), ſowohl den chi- neſiſchen (chinenſe), als den baͤrtigen (barbatum), auch den gemeinen oder Vogelknoͤterich (aviculare). Er giebt eine ſchoͤne blaue Farbe, wie Indigo; die Blaͤt- ter werden getrocknet, geſtoßen und kleine Kuchen dar- aus gemacht, die in den Krambuden zu kaufen ſind. Man kann nicht nur Leinwand, ſondern auch ſeidne und baumwollene Zeuge damit faͤrben. Wenn man ſie ge- brauchen will, werden ſie mit einem Zuſatz von Aſche gekocht. Je ſtaͤrker der Decoct gemacht wird, deſto dunkler wird die Farbe, und im Gegentheil deſto heller. Sowohl der Baumwoll- als der Seidenbau, iſt in Japan gar ungemein betraͤchtlich, und verſchaft vielen Millionen Menſchen Kleidung. Die Baumwollſtauden, und zwar von der Gattung der Krautartigen, (Goſſy- pium herbaceum) werden jaͤhrlich gepflanzt. Sie ge- ben eine ſehr feine und weiße Bauwolle, die zu Zeugen, zum Ausſtopfen und zu anderem Behuf gebraucht wird. Der Seidenbau beruhet auf dem ſteten Pflanzen und Vermehren der Maulbeerbaͤume, wodurch eine un- beſchreibliche Menge Seidenwuͤrmer ernaͤhrt wird. Die Seide wird zu Zeugen, zu Garn, zu Matten und auf mancherley andre Art gebraucht. Der Firnißbaum (Rhus vernix), der Kampfer- baum (Laurus camphora), der Fichtenbaum (Pinus ſyl-

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Zitationshilfe: Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen02_1794/358>, abgerufen am 23.11.2024.