womit man die Pferde tränkt, Kalk enthält, und ihr Stillstehen im Stalle zum Wachsthum der Steine bey- trägt. Die Holländer nennen solche Steine Paerdesteen (Pferdestein).
Achter Abschnitt. Von der Japanischen Sprache.
Die Japanische Sprache ist wegen ihrer sehr großen und mannigfaltigen Verschiedenheit von allen Europäi- schen Sprachen ungemein schwer zu lernen. Sie wird zwar, wie die Chinesische, in auf- und niedergehenden Reihen geschrieben; aber die Buchstaben sind von den Chinesischen weit unterschieden. Auch beyde Sprachen dieser so nahe bey einander wohnenden Völker selbst sind so verschieden, daß sie einander ohne Dolmetscher nicht verstehen. Das Chinesische wird indessen in Japan häu- fig gelesen und geschrieben, und wie die gelehrte Sprache angesehen, die sie nebst verschiednen Wissenschaften von den Chinesern angenommen haben.
Aller dieser Schwierigkeit ungeachtet, gab ich mir, so lange ich mich in diesem Lande aufhielt, viel Mühe, von meinen besten Freunden unter den Dolmetschern das Japanische verstehen, etwas sprechen, und auch ein we- nig schreiben zu lernen. Ich mußte dies aber sehr heim- lich thun, so wohl um ihrer, als um meiner eignen Si- cherheit willen. Hauptsächlich ließ ich dies Studium vor der Jedoer Reise mein Geschäfft seyn, weil ich auch glaubte, auf der Reise und zu Jedo guten Nutzen davon haben zu können. Unter andern Bemühungen, meinen Zweck zu erreichen, schrieb ich die Worte, wenn ich sie gelernt hatte, auf, und setzte mir durch Hülfe des oben
Fuͤnfte Abtheilung. Achter Abſchnitt.
womit man die Pferde traͤnkt, Kalk enthaͤlt, und ihr Stillſtehen im Stalle zum Wachsthum der Steine bey- traͤgt. Die Hollaͤnder nennen ſolche Steine Paerdeſteen (Pferdeſtein).
Achter Abſchnitt. Von der Japaniſchen Sprache.
Die Japaniſche Sprache iſt wegen ihrer ſehr großen und mannigfaltigen Verſchiedenheit von allen Europaͤi- ſchen Sprachen ungemein ſchwer zu lernen. Sie wird zwar, wie die Chineſiſche, in auf- und niedergehenden Reihen geſchrieben; aber die Buchſtaben ſind von den Chineſiſchen weit unterſchieden. Auch beyde Sprachen dieſer ſo nahe bey einander wohnenden Voͤlker ſelbſt ſind ſo verſchieden, daß ſie einander ohne Dolmetſcher nicht verſtehen. Das Chineſiſche wird indeſſen in Japan haͤu- fig geleſen und geſchrieben, und wie die gelehrte Sprache angeſehen, die ſie nebſt verſchiednen Wiſſenſchaften von den Chineſern angenommen haben.
Aller dieſer Schwierigkeit ungeachtet, gab ich mir, ſo lange ich mich in dieſem Lande aufhielt, viel Muͤhe, von meinen beſten Freunden unter den Dolmetſchern das Japaniſche verſtehen, etwas ſprechen, und auch ein we- nig ſchreiben zu lernen. Ich mußte dies aber ſehr heim- lich thun, ſo wohl um ihrer, als um meiner eignen Si- cherheit willen. Hauptſaͤchlich ließ ich dies Studium vor der Jedoer Reiſe mein Geſchaͤfft ſeyn, weil ich auch glaubte, auf der Reiſe und zu Jedo guten Nutzen davon haben zu koͤnnen. Unter andern Bemuͤhungen, meinen Zweck zu erreichen, ſchrieb ich die Worte, wenn ich ſie gelernt hatte, auf, und ſetzte mir durch Huͤlfe des oben
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Fuͤnfte Abtheilung. Achter Abſchnitt.
womit man die Pferde traͤnkt, Kalk enthaͤlt, und ihr
Stillſtehen im Stalle zum Wachsthum der Steine bey-
traͤgt. Die Hollaͤnder nennen ſolche Steine Paerdeſteen
(Pferdeſtein).
Achter Abſchnitt.
Von der Japaniſchen Sprache.
Die Japaniſche Sprache iſt wegen ihrer ſehr großen
und mannigfaltigen Verſchiedenheit von allen Europaͤi-
ſchen Sprachen ungemein ſchwer zu lernen. Sie wird
zwar, wie die Chineſiſche, in auf- und niedergehenden
Reihen geſchrieben; aber die Buchſtaben ſind von den
Chineſiſchen weit unterſchieden. Auch beyde Sprachen
dieſer ſo nahe bey einander wohnenden Voͤlker ſelbſt ſind
ſo verſchieden, daß ſie einander ohne Dolmetſcher nicht
verſtehen. Das Chineſiſche wird indeſſen in Japan haͤu-
fig geleſen und geſchrieben, und wie die gelehrte Sprache
angeſehen, die ſie nebſt verſchiednen Wiſſenſchaften von
den Chineſern angenommen haben.
Aller dieſer Schwierigkeit ungeachtet, gab ich mir,
ſo lange ich mich in dieſem Lande aufhielt, viel Muͤhe,
von meinen beſten Freunden unter den Dolmetſchern das
Japaniſche verſtehen, etwas ſprechen, und auch ein we-
nig ſchreiben zu lernen. Ich mußte dies aber ſehr heim-
lich thun, ſo wohl um ihrer, als um meiner eignen Si-
cherheit willen. Hauptſaͤchlich ließ ich dies Studium vor
der Jedoer Reiſe mein Geſchaͤfft ſeyn, weil ich auch
glaubte, auf der Reiſe und zu Jedo guten Nutzen davon
haben zu koͤnnen. Unter andern Bemuͤhungen, meinen
Zweck zu erreichen, ſchrieb ich die Worte, wenn ich ſie
gelernt hatte, auf, und ſetzte mir durch Huͤlfe des oben
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Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen02_1794/248>, abgerufen am 23.11.2024.
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