Die meisten Europäer nennen dies Land Japan oder Japon. Die Einwohner selbst nennen es Nipon oder Nifon. Die Chineser Sippon oder Jepuen.
Die Japanischen Inseln sind in ältern Zeiten nicht ganz unbekannt gewesen. Man glaubt, Japan sey das Land, wovon Marcus Paulus Venetus von den Chi- nesern unter dem Nahmen Zipangro reden hörte. Un- ter den Europäischen Nationen sind die Portugiesen die ersten, die es entdeckt und da gelandet haben. Anton de Mota, Franz Zeimoto und Anton Peixota wurden auf einem großen Chinesischen Fahrzeuge, das von Siam nach China gehen sollte, durch Sturm an die Küsten dieses Landes geworfen. Nach ihrer Zurückkunft nach China und erhaltner Nachricht von diesem Vorfalle wur- den nachher andre Portugiesen, nebst Missionarien dahin geschickt. In welchem Jahre jene Entdeckung gemacht sey, ist nicht völlig ausgemacht. Einige behaupten, im Jahr 1535, andre 1542, andre 1548, andre noch später.
Das ganze Land besteht fast aus nichts anderm, als Bergen und Thälern. Große Ebnen bekommt man selten zu sehen. Die Küsten sind rund umher mit Ber- gen und Klippen, und einem unruhigen, stürmischen Meere umgeben. Die meisten Häfen sind den Euro- päern ganz unbekannt, und die wenigen bekannten ent- weder mit einer Menge Klippen angefüllt, oder seicht und voll Sand, so daß die Einfahrt sehr gefährlich ist.
Die Berge sind von sehr verschiedner Höhe. Ei- nige hangen in Gebirgsreihen zusammen, andre liegen einzeln und zerstreut. Etliche sind auch Vulkane. Ein großer Theil von ihnen ist mit Wald bewachsen. Andre, die nicht eine allzu steile Lage haben, sind in Absätzen, einem über dem andern, nicht selten bis oben auf dem Gipfel angebaut. Der Fusi ist einer der höchsten.
Fuͤnfte Abtheilung. Erſter Abſchnitt.
Die meiſten Europaͤer nennen dies Land Japan oder Japon. Die Einwohner ſelbſt nennen es Nipon oder Nifon. Die Chineſer Sippon oder Jepuen.
Die Japaniſchen Inſeln ſind in aͤltern Zeiten nicht ganz unbekannt geweſen. Man glaubt, Japan ſey das Land, wovon Marcus Paulus Venetus von den Chi- neſern unter dem Nahmen Zipangro reden hoͤrte. Un- ter den Europaͤiſchen Nationen ſind die Portugieſen die erſten, die es entdeckt und da gelandet haben. Anton de Mota, Franz Zeimoto und Anton Peixota wurden auf einem großen Chineſiſchen Fahrzeuge, das von Siam nach China gehen ſollte, durch Sturm an die Kuͤſten dieſes Landes geworfen. Nach ihrer Zuruͤckkunft nach China und erhaltner Nachricht von dieſem Vorfalle wur- den nachher andre Portugieſen, nebſt Miſſionarien dahin geſchickt. In welchem Jahre jene Entdeckung gemacht ſey, iſt nicht voͤllig ausgemacht. Einige behaupten, im Jahr 1535, andre 1542, andre 1548, andre noch ſpaͤter.
Das ganze Land beſteht faſt aus nichts anderm, als Bergen und Thaͤlern. Große Ebnen bekommt man ſelten zu ſehen. Die Kuͤſten ſind rund umher mit Ber- gen und Klippen, und einem unruhigen, ſtuͤrmiſchen Meere umgeben. Die meiſten Haͤfen ſind den Euro- paͤern ganz unbekannt, und die wenigen bekannten ent- weder mit einer Menge Klippen angefuͤllt, oder ſeicht und voll Sand, ſo daß die Einfahrt ſehr gefaͤhrlich iſt.
Die Berge ſind von ſehr verſchiedner Hoͤhe. Ei- nige hangen in Gebirgsreihen zuſammen, andre liegen einzeln und zerſtreut. Etliche ſind auch Vulkane. Ein großer Theil von ihnen iſt mit Wald bewachſen. Andre, die nicht eine allzu ſteile Lage haben, ſind in Abſaͤtzen, einem uͤber dem andern, nicht ſelten bis oben auf dem Gipfel angebaut. Der Fuſi iſt einer der hoͤchſten.
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Fuͤnfte Abtheilung. Erſter Abſchnitt.
Die meiſten Europaͤer nennen dies Land Japan
oder Japon. Die Einwohner ſelbſt nennen es Nipon
oder Nifon. Die Chineſer Sippon oder Jepuen.
Die Japaniſchen Inſeln ſind in aͤltern Zeiten nicht
ganz unbekannt geweſen. Man glaubt, Japan ſey das
Land, wovon Marcus Paulus Venetus von den Chi-
neſern unter dem Nahmen Zipangro reden hoͤrte. Un-
ter den Europaͤiſchen Nationen ſind die Portugieſen die
erſten, die es entdeckt und da gelandet haben. Anton
de Mota, Franz Zeimoto und Anton Peixota wurden
auf einem großen Chineſiſchen Fahrzeuge, das von Siam
nach China gehen ſollte, durch Sturm an die Kuͤſten
dieſes Landes geworfen. Nach ihrer Zuruͤckkunft nach
China und erhaltner Nachricht von dieſem Vorfalle wur-
den nachher andre Portugieſen, nebſt Miſſionarien dahin
geſchickt. In welchem Jahre jene Entdeckung gemacht ſey,
iſt nicht voͤllig ausgemacht. Einige behaupten, im Jahr
1535, andre 1542, andre 1548, andre noch ſpaͤter.
Das ganze Land beſteht faſt aus nichts anderm, als
Bergen und Thaͤlern. Große Ebnen bekommt man
ſelten zu ſehen. Die Kuͤſten ſind rund umher mit Ber-
gen und Klippen, und einem unruhigen, ſtuͤrmiſchen
Meere umgeben. Die meiſten Haͤfen ſind den Euro-
paͤern ganz unbekannt, und die wenigen bekannten ent-
weder mit einer Menge Klippen angefuͤllt, oder ſeicht
und voll Sand, ſo daß die Einfahrt ſehr gefaͤhrlich iſt.
Die Berge ſind von ſehr verſchiedner Hoͤhe. Ei-
nige hangen in Gebirgsreihen zuſammen, andre liegen
einzeln und zerſtreut. Etliche ſind auch Vulkane. Ein
großer Theil von ihnen iſt mit Wald bewachſen. Andre,
die nicht eine allzu ſteile Lage haben, ſind in Abſaͤtzen,
einem uͤber dem andern, nicht ſelten bis oben auf dem
Gipfel angebaut. Der Fuſi iſt einer der hoͤchſten.
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Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen02_1794/172>, abgerufen am 23.11.2024.
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