schaften und Werkzeugen, als Keilen, Beilheften, Flin- tenschäften, Rädern, Axen und dergleichen zurecht ge- hauen, und so herausgetragen. Große Bäume läßt man erst eine Zeit lang liegen, damit sie bersten; hernach werden sie gespalten und zugehauen.
Die Dächer der Gebäude deckt man hier mit Weitzenstroh. Um es dazu brauchbar zu erhalten, be- dient man sich einer besondern Art zu dreschen. Man schlägt die Garben mit den Aehren gegen einen Klotz, so daß nicht nur die Körner ausfallen, sondern zugleich die Aehren abfliegen. Diese Methode des Dreschens ist zwar viel langsamer, als die, da man das Korn durch Pferde austreten läßt, aber das Stroh bleibt auch ganz heil und gerade.
Nunmehr kamen wir zu dem kleinen Posten der Compagnie, der den Nahmen Krankenhaus (Zieken- Huys) führt, nur mit zwey Mann besetzt ist, und von dem oben angeführten abhängt; von da zu dem Koloni- sten Groenewall, und ferner nach Güllenhuysens Hofe am schwarzen Flusse (Zwarte Rivier). Bey jenem fangen die schwarzen Berge, welche nicht sehr hoch sind, an, und bey diesem hören sie schon auf.
Weiter langten wir bey den Kolonisten Badenhorst und Baier am Butterflusse (Boter Rivier) an. Die Bergstrecke, welche wir beym Hassaquasthale zu Ende gehen sahen, fängt hier an der Seite des kleinen Holz- berges (Kleyne Hout-Hoek) jenseits des Französischen Berges (Fransche Hoek) an. Vom großen Holzber- ge (Groote Hout-Hoek) geht ebenfalls eine Reihe Ber- ge ab, und längs der Küste hinunter beynahe bis zur Muschelbay. Von dieser läuft wiederum ein Bergrü- cken ab, der sich auf die andre Seite erstreckt, und in der Mitte eine hohe Spitze hat, die der babyloni-
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Ruͤckreiſe v. Sonntagsfluſſe nach der Capſtadt.
ſchaften und Werkzeugen, als Keilen, Beilheften, Flin- tenſchaͤften, Raͤdern, Axen und dergleichen zurecht ge- hauen, und ſo herausgetragen. Große Baͤume laͤßt man erſt eine Zeit lang liegen, damit ſie berſten; hernach werden ſie geſpalten und zugehauen.
Die Daͤcher der Gebaͤude deckt man hier mit Weitzenſtroh. Um es dazu brauchbar zu erhalten, be- dient man ſich einer beſondern Art zu dreſchen. Man ſchlaͤgt die Garben mit den Aehren gegen einen Klotz, ſo daß nicht nur die Koͤrner ausfallen, ſondern zugleich die Aehren abfliegen. Dieſe Methode des Dreſchens iſt zwar viel langſamer, als die, da man das Korn durch Pferde austreten laͤßt, aber das Stroh bleibt auch ganz heil und gerade.
Nunmehr kamen wir zu dem kleinen Poſten der Compagnie, der den Nahmen Krankenhaus (Zieken- Huys) fuͤhrt, nur mit zwey Mann beſetzt iſt, und von dem oben angefuͤhrten abhaͤngt; von da zu dem Koloni- ſten Groenewall, und ferner nach Guͤllenhuyſens Hofe am ſchwarzen Fluſſe (Zwarte Rivier). Bey jenem fangen die ſchwarzen Berge, welche nicht ſehr hoch ſind, an, und bey dieſem hoͤren ſie ſchon auf.
Weiter langten wir bey den Koloniſten Badenhorſt und Baier am Butterfluſſe (Boter Rivier) an. Die Bergſtrecke, welche wir beym Haſſaquasthale zu Ende gehen ſahen, faͤngt hier an der Seite des kleinen Holz- berges (Kleyne Hout-Hoek) jenſeits des Franzoͤſiſchen Berges (Franſche Hoek) an. Vom großen Holzber- ge (Groote Hout-Hoek) geht ebenfalls eine Reihe Ber- ge ab, und laͤngs der Kuͤſte hinunter beynahe bis zur Muſchelbay. Von dieſer laͤuft wiederum ein Bergruͤ- cken ab, der ſich auf die andre Seite erſtreckt, und in der Mitte eine hohe Spitze hat, die der babyloni-
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Ruͤckreiſe v. Sonntagsfluſſe nach der Capſtadt.
ſchaften und Werkzeugen, als Keilen, Beilheften, Flin-
tenſchaͤften, Raͤdern, Axen und dergleichen zurecht ge-
hauen, und ſo herausgetragen. Große Baͤume laͤßt
man erſt eine Zeit lang liegen, damit ſie berſten; hernach
werden ſie geſpalten und zugehauen.
Die Daͤcher der Gebaͤude deckt man hier mit
Weitzenſtroh. Um es dazu brauchbar zu erhalten, be-
dient man ſich einer beſondern Art zu dreſchen. Man
ſchlaͤgt die Garben mit den Aehren gegen einen Klotz, ſo
daß nicht nur die Koͤrner ausfallen, ſondern zugleich die
Aehren abfliegen. Dieſe Methode des Dreſchens iſt
zwar viel langſamer, als die, da man das Korn durch
Pferde austreten laͤßt, aber das Stroh bleibt auch ganz
heil und gerade.
Nunmehr kamen wir zu dem kleinen Poſten der
Compagnie, der den Nahmen Krankenhaus (Zieken-
Huys) fuͤhrt, nur mit zwey Mann beſetzt iſt, und von
dem oben angefuͤhrten abhaͤngt; von da zu dem Koloni-
ſten Groenewall, und ferner nach Guͤllenhuyſens Hofe
am ſchwarzen Fluſſe (Zwarte Rivier). Bey jenem
fangen die ſchwarzen Berge, welche nicht ſehr hoch ſind,
an, und bey dieſem hoͤren ſie ſchon auf.
Weiter langten wir bey den Koloniſten Badenhorſt
und Baier am Butterfluſſe (Boter Rivier) an. Die
Bergſtrecke, welche wir beym Haſſaquasthale zu Ende
gehen ſahen, faͤngt hier an der Seite des kleinen Holz-
berges (Kleyne Hout-Hoek) jenſeits des Franzoͤſiſchen
Berges (Franſche Hoek) an. Vom großen Holzber-
ge (Groote Hout-Hoek) geht ebenfalls eine Reihe Ber-
ge ab, und laͤngs der Kuͤſte hinunter beynahe bis zur
Muſchelbay. Von dieſer laͤuft wiederum ein Bergruͤ-
cken ab, der ſich auf die andre Seite erſtreckt, und
in der Mitte eine hohe Spitze hat, die der babyloni-
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Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 1. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1792, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen01_1792/437>, abgerufen am 22.12.2024.
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