Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 1. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1792.Rückreise v. Sonntagsflusse nach der Capstadt. aus, und enthält etwas Salz nebst feinen, glänzendenEisentheilen. Die Salztheile sind ungemein fein, und finden sich so wohl in der lockeren Erde selbst als an den in der Erde liegenden Stücken Holz. An einigen im Was- ser liegenden Stücken Holz haben sich außer dem Ocker auch noch dünne und dabey spröde Schuppen gesetzt, die etwas glänzen, und von den Bauern für Silber gehal- ten werden, aber in der That aus Eisentheilen zu beste- hen scheinen. Wenn man in diesem Bade sitzt, wird der Umlauf des Geblüts ungemein stark vermehrt, und man ist in Gefahr, in Ohnmacht zu fallen. Meisten- theils bedient man sich des Wassers nur zum Baden, einige trinken es aber auch. Das Wasser wächst nicht an, wenn es auch noch so viel regnet, wohl aber, der Aus- sage der Kolonisten zufolge, wenn es donnert. Die Zeit, das Wasser zu gebrauchen, ist bey Aufgang der Sonne, oder kurz vorher, wie auch des Abends spät, wenn es kühl geworden ist, weil es am Tage wegen der starken Sonnenhitze zu heiß ist. Die Patienten setzen sich als- dann gerade über die Quelle selbst, bald mehr, bald we- niger tief hinein. Um das Land auch jenseits des Gebirges zu besehen, Ruͤckreiſe v. Sonntagsfluſſe nach der Capſtadt. aus, und enthaͤlt etwas Salz nebſt feinen, glaͤnzendenEiſentheilen. Die Salztheile ſind ungemein fein, und finden ſich ſo wohl in der lockeren Erde ſelbſt als an den in der Erde liegenden Stuͤcken Holz. An einigen im Waſ- ſer liegenden Stuͤcken Holz haben ſich außer dem Ocker auch noch duͤnne und dabey ſproͤde Schuppen geſetzt, die etwas glaͤnzen, und von den Bauern fuͤr Silber gehal- ten werden, aber in der That aus Eiſentheilen zu beſte- hen ſcheinen. Wenn man in dieſem Bade ſitzt, wird der Umlauf des Gebluͤts ungemein ſtark vermehrt, und man iſt in Gefahr, in Ohnmacht zu fallen. Meiſten- theils bedient man ſich des Waſſers nur zum Baden, einige trinken es aber auch. Das Waſſer waͤchſt nicht an, wenn es auch noch ſo viel regnet, wohl aber, der Aus- ſage der Koloniſten zufolge, wenn es donnert. Die Zeit, das Waſſer zu gebrauchen, iſt bey Aufgang der Sonne, oder kurz vorher, wie auch des Abends ſpaͤt, wenn es kuͤhl geworden iſt, weil es am Tage wegen der ſtarken Sonnenhitze zu heiß iſt. Die Patienten ſetzen ſich als- dann gerade uͤber die Quelle ſelbſt, bald mehr, bald we- niger tief hinein. Um das Land auch jenſeits des Gebirges zu beſehen, <TEI> <text> <body> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0425" n="87"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Ruͤckreiſe v. <placeName>Sonntagsfluſſe</placeName> nach der <placeName>Capſtadt</placeName>.</hi></fw><lb/> aus, und enthaͤlt etwas Salz nebſt feinen, glaͤnzenden<lb/> Eiſentheilen. Die Salztheile ſind ungemein fein, und<lb/> finden ſich ſo wohl in der lockeren Erde ſelbſt als an den in<lb/> der Erde liegenden Stuͤcken Holz. An einigen im Waſ-<lb/> ſer liegenden Stuͤcken Holz haben ſich außer dem Ocker<lb/> auch noch duͤnne und dabey ſproͤde Schuppen geſetzt, die<lb/> etwas glaͤnzen, und von den Bauern fuͤr Silber gehal-<lb/> ten werden, aber in der That aus Eiſentheilen zu beſte-<lb/> hen ſcheinen. Wenn man in dieſem Bade ſitzt, wird<lb/> der Umlauf des Gebluͤts ungemein ſtark vermehrt, und<lb/> man iſt in Gefahr, in Ohnmacht zu fallen. Meiſten-<lb/> theils bedient man ſich des Waſſers nur zum Baden,<lb/> einige trinken es aber auch. Das Waſſer waͤchſt nicht<lb/> an, wenn es auch noch ſo viel regnet, wohl aber, der Aus-<lb/> ſage der Koloniſten zufolge, wenn es donnert. Die Zeit,<lb/> das Waſſer zu gebrauchen, iſt bey Aufgang der Sonne,<lb/> oder kurz vorher, wie auch des Abends ſpaͤt, wenn es<lb/> kuͤhl geworden iſt, weil es am Tage wegen der ſtarken<lb/> Sonnenhitze zu heiß iſt. Die Patienten ſetzen ſich als-<lb/> dann gerade uͤber die Quelle ſelbſt, bald mehr, bald we-<lb/> niger tief hinein.</p><lb/> <p>Um das Land auch jenſeits des Gebirges zu beſehen,<lb/> kletterte ich auf die hoͤchſte Spitze deſſelben. Da ſah ich in<lb/> nicht weiter Entfernung eine Bergſtrecke, die niedriger<lb/> als dieſer Berg, war; das dazwiſchen liegende Land iſt ſo<lb/> breit, als das <placeName>lange Thal</placeName>, und beſteht aus Huͤgeln und<lb/> Thaͤlern. Hinter jener niedrigen Bergſtrecke liegt ein ebe-<lb/> nes, mageres Feld, von der Art, die man hier Karro<lb/> nennt, das ſo lang, breit und ohne Berge iſt, daß das<lb/> Auge das Ende nicht abſehen kann. Auf dieſer ganzen<lb/> weitlaͤuftigen Ebene ſind gar keine Hoͤfe, ſie iſt es aber, wo-<lb/> durch die Bauern von <placeName>Kamdebo</placeName> muͤſſen, wenn ſie nach<lb/> dem <placeName>Cap</placeName> und von da zuruͤckreiſen, wobey der Weg durch<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [87/0425]
Ruͤckreiſe v. Sonntagsfluſſe nach der Capſtadt.
aus, und enthaͤlt etwas Salz nebſt feinen, glaͤnzenden
Eiſentheilen. Die Salztheile ſind ungemein fein, und
finden ſich ſo wohl in der lockeren Erde ſelbſt als an den in
der Erde liegenden Stuͤcken Holz. An einigen im Waſ-
ſer liegenden Stuͤcken Holz haben ſich außer dem Ocker
auch noch duͤnne und dabey ſproͤde Schuppen geſetzt, die
etwas glaͤnzen, und von den Bauern fuͤr Silber gehal-
ten werden, aber in der That aus Eiſentheilen zu beſte-
hen ſcheinen. Wenn man in dieſem Bade ſitzt, wird
der Umlauf des Gebluͤts ungemein ſtark vermehrt, und
man iſt in Gefahr, in Ohnmacht zu fallen. Meiſten-
theils bedient man ſich des Waſſers nur zum Baden,
einige trinken es aber auch. Das Waſſer waͤchſt nicht
an, wenn es auch noch ſo viel regnet, wohl aber, der Aus-
ſage der Koloniſten zufolge, wenn es donnert. Die Zeit,
das Waſſer zu gebrauchen, iſt bey Aufgang der Sonne,
oder kurz vorher, wie auch des Abends ſpaͤt, wenn es
kuͤhl geworden iſt, weil es am Tage wegen der ſtarken
Sonnenhitze zu heiß iſt. Die Patienten ſetzen ſich als-
dann gerade uͤber die Quelle ſelbſt, bald mehr, bald we-
niger tief hinein.
Um das Land auch jenſeits des Gebirges zu beſehen,
kletterte ich auf die hoͤchſte Spitze deſſelben. Da ſah ich in
nicht weiter Entfernung eine Bergſtrecke, die niedriger
als dieſer Berg, war; das dazwiſchen liegende Land iſt ſo
breit, als das lange Thal, und beſteht aus Huͤgeln und
Thaͤlern. Hinter jener niedrigen Bergſtrecke liegt ein ebe-
nes, mageres Feld, von der Art, die man hier Karro
nennt, das ſo lang, breit und ohne Berge iſt, daß das
Auge das Ende nicht abſehen kann. Auf dieſer ganzen
weitlaͤuftigen Ebene ſind gar keine Hoͤfe, ſie iſt es aber, wo-
durch die Bauern von Kamdebo muͤſſen, wenn ſie nach
dem Cap und von da zuruͤckreiſen, wobey der Weg durch
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