andern Stäben lagen. Auf jene oberen Stäbe schlägt man mit zwey hölzernen Hammern, ungefähr wie auf ein Hackbret, und man erhält durch die ungleiche Länge der Stäbe Mannichfaltigkeit und Verschiedenheit der Töne.
Von den vielen Grünigkeiten, Obst und andern Früchten, die man hier gewöhnlich und in Menge isset, bekommen die Europäer, wenn sie hierher kommen, an- fangs gewöhnlich eine Diarrhöe, die aber nicht so ge- fährlich ist, als die, von welcher die Fremden zu Bata- via gemeiniglich befallen werden.
Der Sommer in Europa ist für jeden, der etwas Ge- fühl für Schönheiten der Natur hat, unendlich ange- nehmer und reitzender, als der Sommer am Cap. Dort sieht man belaubte Wälder und Haine, grasbedeckte und blumenreiche Wiesen und Auen, und Felder voll wallender Saat. Hier vermisset man Wiesen und Auen ganz; auf den Ebenen steht das Gras fleckweise und weit von einander, dazwischen sieht man nacktes Sandfeld; Weitzenfelder erblickt man hier eins und dort eins; und die Wälder sind selten, dabey voll zackiger Bäume und entblößt von allem, was das Auge vergnügen kann. Für den Botaniker aber hat der hiesige Sommer, bey allem Mangel an Anmuth, dennoch sehr viel merk- würdiges. Im Vorhergehenden habe ich schon manche Bemerkungen von Gewächsen dieses Landes einzeln und gelegentlich eingestreuet. Jetzt will ich das übrige nach- hohlen.
Nachricht. v. d. Landwirthſch. in d. Kolonie.
andern Staͤben lagen. Auf jene oberen Staͤbe ſchlaͤgt man mit zwey hoͤlzernen Hammern, ungefaͤhr wie auf ein Hackbret, und man erhaͤlt durch die ungleiche Laͤnge der Staͤbe Mannichfaltigkeit und Verſchiedenheit der Toͤne.
Von den vielen Gruͤnigkeiten, Obſt und andern Fruͤchten, die man hier gewoͤhnlich und in Menge iſſet, bekommen die Europaͤer, wenn ſie hierher kommen, an- fangs gewoͤhnlich eine Diarrhoͤe, die aber nicht ſo ge- faͤhrlich iſt, als die, von welcher die Fremden zu Bata- via gemeiniglich befallen werden.
Der Sommer in Europa iſt fuͤr jeden, der etwas Ge- fuͤhl fuͤr Schoͤnheiten der Natur hat, unendlich ange- nehmer und reitzender, als der Sommer am Cap. Dort ſieht man belaubte Waͤlder und Haine, grasbedeckte und blumenreiche Wieſen und Auen, und Felder voll wallender Saat. Hier vermiſſet man Wieſen und Auen ganz; auf den Ebenen ſteht das Gras fleckweiſe und weit von einander, dazwiſchen ſieht man nacktes Sandfeld; Weitzenfelder erblickt man hier eins und dort eins; und die Waͤlder ſind ſelten, dabey voll zackiger Baͤume und entbloͤßt von allem, was das Auge vergnuͤgen kann. Fuͤr den Botaniker aber hat der hieſige Sommer, bey allem Mangel an Anmuth, dennoch ſehr viel merk- wuͤrdiges. Im Vorhergehenden habe ich ſchon manche Bemerkungen von Gewaͤchſen dieſes Landes einzeln und gelegentlich eingeſtreuet. Jetzt will ich das uͤbrige nach- hohlen.
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Nachricht. v. d. Landwirthſch. in d. Kolonie.
andern Staͤben lagen. Auf jene oberen Staͤbe ſchlaͤgt
man mit zwey hoͤlzernen Hammern, ungefaͤhr wie auf
ein Hackbret, und man erhaͤlt durch die ungleiche Laͤnge
der Staͤbe Mannichfaltigkeit und Verſchiedenheit der
Toͤne.
Von den vielen Gruͤnigkeiten, Obſt und andern
Fruͤchten, die man hier gewoͤhnlich und in Menge iſſet,
bekommen die Europaͤer, wenn ſie hierher kommen, an-
fangs gewoͤhnlich eine Diarrhoͤe, die aber nicht ſo ge-
faͤhrlich iſt, als die, von welcher die Fremden zu Bata-
via gemeiniglich befallen werden.
Fuͤnfter Abſchnitt.
Nachleſe botaniſcher Nachrichten.
Der Sommer in Europa iſt fuͤr jeden, der etwas Ge-
fuͤhl fuͤr Schoͤnheiten der Natur hat, unendlich ange-
nehmer und reitzender, als der Sommer am Cap. Dort
ſieht man belaubte Waͤlder und Haine, grasbedeckte
und blumenreiche Wieſen und Auen, und Felder voll
wallender Saat. Hier vermiſſet man Wieſen und
Auen ganz; auf den Ebenen ſteht das Gras fleckweiſe
und weit von einander, dazwiſchen ſieht man nacktes
Sandfeld; Weitzenfelder erblickt man hier eins und dort
eins; und die Waͤlder ſind ſelten, dabey voll zackiger
Baͤume und entbloͤßt von allem, was das Auge vergnuͤgen
kann. Fuͤr den Botaniker aber hat der hieſige Sommer,
bey allem Mangel an Anmuth, dennoch ſehr viel merk-
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gelegentlich eingeſtreuet. Jetzt will ich das uͤbrige nach-
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Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 1. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1792, S. 251. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen01_1792/279>, abgerufen am 28.11.2024.
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