müssen sich nach den Befehlen der Compagnie richten, und ihre Schiffe sind unbehülflich.
Die Holländischen Schiffs-Officiere, sowohl auf den von Europa kommenden, als auch besonders von den aus Ostindien zurückgehenden Schiffen, verkaufen hier allerhand Waaren in Menge. Jene bringen meisten- theils Europäische Weine, Bier, geräucherte Schinken, Käse, thönerne Tobakspfeifen, Tobak, bisweilen auch allerley Kramwaaren zum Verkauf. Diese haben Kattun, Chitse, baumwollne Zeuge, Reiß, Thee und derglei- chen bey sich. Wenn sie diese Waaren nicht alle bey den hiesigen Material-Händlern und Krämern anbringen, so verkaufen sie den Rest in öffentlicher Auction. Eben so machen es manche Bürger: sie kaufen Waaren im großen ein, und verhandeln sie hernach in Auctionen. Dergleichen Auctionen werden in den Winter- und Frühlingsmonathen oft angestellt, sogar auch für Rech- nung der Compagnie. Die Regierung gebraucht hiebey die Vorsicht, daß sie nicht leicht Privat-Auctionen er- laubt, ehe die Compagnie ihre Waaren abgesetzt hat. Unter den fremden Schiffs-Officieren sind die Englischen und Dänischen diejenigen, welche den meisten Handel treiben. Die ersteren verkaufen hauptsächlich eine Men- ge, sowohl grober als feiner Eisenwaaren, besonders Messer für die Matrosen, Scheren und dergleichen. Die letzteren bringen aus Europa Dänisches Bier und Theer, und auf der Rückreise von Ostindien Bengalische Chitse mit. Die Schwedischen Schiffs-Officiere han- deln wenig. Wenn sie von Ostindien zurückkommen, verkaufen sie bloß einige Dosen Thee, Nankin und Chi- nesische seidne Zeuge, welches selten eine größre Summe beträgt, als sie im Wirthshause für einige Tage Logis und Beköstigung bezahlen müssen. Die Schwedischen
Vierte Abtheilung. Dritter Abſchnitt.
muͤſſen ſich nach den Befehlen der Compagnie richten, und ihre Schiffe ſind unbehuͤlflich.
Die Hollaͤndiſchen Schiffs-Officiere, ſowohl auf den von Europa kommenden, als auch beſonders von den aus Oſtindien zuruͤckgehenden Schiffen, verkaufen hier allerhand Waaren in Menge. Jene bringen meiſten- theils Europaͤiſche Weine, Bier, geraͤucherte Schinken, Kaͤſe, thoͤnerne Tobakspfeifen, Tobak, bisweilen auch allerley Kramwaaren zum Verkauf. Dieſe haben Kattun, Chitſe, baumwollne Zeuge, Reiß, Thee und derglei- chen bey ſich. Wenn ſie dieſe Waaren nicht alle bey den hieſigen Material-Haͤndlern und Kraͤmern anbringen, ſo verkaufen ſie den Reſt in oͤffentlicher Auction. Eben ſo machen es manche Buͤrger: ſie kaufen Waaren im großen ein, und verhandeln ſie hernach in Auctionen. Dergleichen Auctionen werden in den Winter- und Fruͤhlingsmonathen oft angeſtellt, ſogar auch fuͤr Rech- nung der Compagnie. Die Regierung gebraucht hiebey die Vorſicht, daß ſie nicht leicht Privat-Auctionen er- laubt, ehe die Compagnie ihre Waaren abgeſetzt hat. Unter den fremden Schiffs-Officieren ſind die Engliſchen und Daͤniſchen diejenigen, welche den meiſten Handel treiben. Die erſteren verkaufen hauptſaͤchlich eine Men- ge, ſowohl grober als feiner Eiſenwaaren, beſonders Meſſer fuͤr die Matroſen, Scheren und dergleichen. Die letzteren bringen aus Europa Daͤniſches Bier und Theer, und auf der Ruͤckreiſe von Oſtindien Bengaliſche Chitſe mit. Die Schwediſchen Schiffs-Officiere han- deln wenig. Wenn ſie von Oſtindien zuruͤckkommen, verkaufen ſie bloß einige Doſen Thee, Nankin und Chi- neſiſche ſeidne Zeuge, welches ſelten eine groͤßre Summe betraͤgt, als ſie im Wirthshauſe fuͤr einige Tage Logis und Bekoͤſtigung bezahlen muͤſſen. Die Schwediſchen
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Vierte Abtheilung. Dritter Abſchnitt.
muͤſſen ſich nach den Befehlen der Compagnie richten,
und ihre Schiffe ſind unbehuͤlflich.
Die Hollaͤndiſchen Schiffs-Officiere, ſowohl auf
den von Europa kommenden, als auch beſonders von den
aus Oſtindien zuruͤckgehenden Schiffen, verkaufen hier
allerhand Waaren in Menge. Jene bringen meiſten-
theils Europaͤiſche Weine, Bier, geraͤucherte Schinken,
Kaͤſe, thoͤnerne Tobakspfeifen, Tobak, bisweilen auch
allerley Kramwaaren zum Verkauf. Dieſe haben Kattun,
Chitſe, baumwollne Zeuge, Reiß, Thee und derglei-
chen bey ſich. Wenn ſie dieſe Waaren nicht alle bey
den hieſigen Material-Haͤndlern und Kraͤmern anbringen,
ſo verkaufen ſie den Reſt in oͤffentlicher Auction. Eben
ſo machen es manche Buͤrger: ſie kaufen Waaren im
großen ein, und verhandeln ſie hernach in Auctionen.
Dergleichen Auctionen werden in den Winter- und
Fruͤhlingsmonathen oft angeſtellt, ſogar auch fuͤr Rech-
nung der Compagnie. Die Regierung gebraucht hiebey
die Vorſicht, daß ſie nicht leicht Privat-Auctionen er-
laubt, ehe die Compagnie ihre Waaren abgeſetzt hat.
Unter den fremden Schiffs-Officieren ſind die Engliſchen
und Daͤniſchen diejenigen, welche den meiſten Handel
treiben. Die erſteren verkaufen hauptſaͤchlich eine Men-
ge, ſowohl grober als feiner Eiſenwaaren, beſonders
Meſſer fuͤr die Matroſen, Scheren und dergleichen.
Die letzteren bringen aus Europa Daͤniſches Bier und
Theer, und auf der Ruͤckreiſe von Oſtindien Bengaliſche
Chitſe mit. Die Schwediſchen Schiffs-Officiere han-
deln wenig. Wenn ſie von Oſtindien zuruͤckkommen,
verkaufen ſie bloß einige Doſen Thee, Nankin und Chi-
neſiſche ſeidne Zeuge, welches ſelten eine groͤßre Summe
betraͤgt, als ſie im Wirthshauſe fuͤr einige Tage Logis
und Bekoͤſtigung bezahlen muͤſſen. Die Schwediſchen
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Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 1. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1792, S. 234. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen01_1792/262>, abgerufen am 26.11.2024.
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