ob man Ackerland gewahr werden kann, und derglei- chen mehr.
Das Land ist in diesen Gegenden allenthalben sehr mit Hügeln und kleinen Bergen besäet, und besteht fast aus nichts anderm, als flachen, grasreichen Ebenen, klei- nen Hügeln und waldigen, wasserreichen Thälern. In den Wäldern stehen große und hohe Bäume, die aber großentheils krumm und übel gewachsen, auch, wie in den nordlichen Ländern, mit Moos bedeckt sind. An ver- schiednen Orten sah ich hier Land, das abgesenget war, und welches man mit demjenigen vergleichen kann, das man in Schweden hat, wo man es Suedje-Land nennt. Es ist indessen von diesem letztern sehr unterschieden, denn in Schweden brennt man Holz oder Gebüsche ab, um den Platz mit der Asche zu düngen, ihn umzupflügen und zu besäen. Hier aber hat es damit folgende Bewandniß. Verschiedne Ebenen haben hier sehr hohes Gras, welches für die Kühe zu strenge und beynahe ganz unbrauchbar ist, und hindert, daß frisches und grünes Gras nicht aufkom- men kann, außerdem aber eine Menge Schlangen und Raubthiere beherbergt. Ein solches Stück Land wird daher in Brand gesteckt, damit aus den Wurzeln wieder junges Gras hervorsprießen kann. Sind solche Plätze hie und da mit Büschen bewachsen, so werden diese ganz schwarz gebrannt, und bleiben nachher lange Zeit, wie mit Ruß überzogen, stehen, zum großen Verdrusse für die Reisenden, welche da hindurch müssen.
Unterwegs fand ich eine gelbe, aber nicht giftige Schlange, von der Länge einer Viertelelle: sie lag am Wege unter Steinen. Auch sah ich in diesen Gegenden viele Straußeyer. Man erzählte mir, daß man manch- mahl einen Stein in einem solchen Eye finde, den man einfasse und zu Knöpfen gebrauche.
Dritte Abtheilung. Fuͤnfter Abſchnitt.
ob man Ackerland gewahr werden kann, und derglei- chen mehr.
Das Land iſt in dieſen Gegenden allenthalben ſehr mit Huͤgeln und kleinen Bergen beſaͤet, und beſteht faſt aus nichts anderm, als flachen, grasreichen Ebenen, klei- nen Huͤgeln und waldigen, waſſerreichen Thaͤlern. In den Waͤldern ſtehen große und hohe Baͤume, die aber großentheils krumm und uͤbel gewachſen, auch, wie in den nordlichen Laͤndern, mit Moos bedeckt ſind. An ver- ſchiednen Orten ſah ich hier Land, das abgeſenget war, und welches man mit demjenigen vergleichen kann, das man in Schweden hat, wo man es Suedje-Land nennt. Es iſt indeſſen von dieſem letztern ſehr unterſchieden, denn in Schweden brennt man Holz oder Gebuͤſche ab, um den Platz mit der Aſche zu duͤngen, ihn umzupfluͤgen und zu beſaͤen. Hier aber hat es damit folgende Bewandniß. Verſchiedne Ebenen haben hier ſehr hohes Gras, welches fuͤr die Kuͤhe zu ſtrenge und beynahe ganz unbrauchbar iſt, und hindert, daß friſches und gruͤnes Gras nicht aufkom- men kann, außerdem aber eine Menge Schlangen und Raubthiere beherbergt. Ein ſolches Stuͤck Land wird daher in Brand geſteckt, damit aus den Wurzeln wieder junges Gras hervorſprießen kann. Sind ſolche Plaͤtze hie und da mit Buͤſchen bewachſen, ſo werden dieſe ganz ſchwarz gebrannt, und bleiben nachher lange Zeit, wie mit Ruß uͤberzogen, ſtehen, zum großen Verdruſſe fuͤr die Reiſenden, welche da hindurch muͤſſen.
Unterwegs fand ich eine gelbe, aber nicht giftige Schlange, von der Laͤnge einer Viertelelle: ſie lag am Wege unter Steinen. Auch ſah ich in dieſen Gegenden viele Straußeyer. Man erzaͤhlte mir, daß man manch- mahl einen Stein in einem ſolchen Eye finde, den man einfaſſe und zu Knoͤpfen gebrauche.
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Dritte Abtheilung. Fuͤnfter Abſchnitt.
ob man Ackerland gewahr werden kann, und derglei-
chen mehr.
Das Land iſt in dieſen Gegenden allenthalben ſehr
mit Huͤgeln und kleinen Bergen beſaͤet, und beſteht faſt
aus nichts anderm, als flachen, grasreichen Ebenen, klei-
nen Huͤgeln und waldigen, waſſerreichen Thaͤlern. In
den Waͤldern ſtehen große und hohe Baͤume, die aber
großentheils krumm und uͤbel gewachſen, auch, wie in
den nordlichen Laͤndern, mit Moos bedeckt ſind. An ver-
ſchiednen Orten ſah ich hier Land, das abgeſenget war, und
welches man mit demjenigen vergleichen kann, das man
in Schweden hat, wo man es Suedje-Land nennt. Es
iſt indeſſen von dieſem letztern ſehr unterſchieden, denn
in Schweden brennt man Holz oder Gebuͤſche ab, um
den Platz mit der Aſche zu duͤngen, ihn umzupfluͤgen und
zu beſaͤen. Hier aber hat es damit folgende Bewandniß.
Verſchiedne Ebenen haben hier ſehr hohes Gras, welches
fuͤr die Kuͤhe zu ſtrenge und beynahe ganz unbrauchbar iſt,
und hindert, daß friſches und gruͤnes Gras nicht aufkom-
men kann, außerdem aber eine Menge Schlangen und
Raubthiere beherbergt. Ein ſolches Stuͤck Land wird
daher in Brand geſteckt, damit aus den Wurzeln wieder
junges Gras hervorſprießen kann. Sind ſolche Plaͤtze
hie und da mit Buͤſchen bewachſen, ſo werden dieſe ganz
ſchwarz gebrannt, und bleiben nachher lange Zeit, wie
mit Ruß uͤberzogen, ſtehen, zum großen Verdruſſe fuͤr
die Reiſenden, welche da hindurch muͤſſen.
Unterwegs fand ich eine gelbe, aber nicht giftige
Schlange, von der Laͤnge einer Viertelelle: ſie lag am
Wege unter Steinen. Auch ſah ich in dieſen Gegenden
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Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 1. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1792, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen01_1792/190>, abgerufen am 22.11.2024.
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