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Thumbshirn, Wilhelm Abraham von; Jugel, Caspar: Oeconomia. Leipzig, 1616.

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von Haußhalten.
Landen wenig/ können diese ding auch nicht leicht zu
nutz bringen.

Es ist auch vnterschiedlichen geschehen/ daß in
dürren Herbste die Mosichten vnfruchtbaren Wiesen
seyn durch vnachtsamkeit der Hirten angezündet/ vnd
das Moß außgebrand worden/ vnd haben hernach die
Wiesen sehr wol vnd gut Kleegras gebracht/ welches
ein fleissiger Haußwirth auch wird nach gelegenheit
anzustellen wissen/ vnnd bißweilen solchen brand mit
reiß oder stroh zu helffen. Als man auch im Gebirge
die Reuten brennet/ vnd vnter ander gemein Korn
vnd stockkorn/ so aus Polonia gebracht/ zu seen pfle-
get/ welches hernach ohne andere beschickung zwey-
mal ein zu ernden giebet in zweyen vnterschiedenen
Jahren.

Daß aber etliche die felder mit brandschüttungen/
taug nichts/ denn der gebrandte Leim wird vber
Winters im froste wieder lebendig/ vnnd verderbet
das feld mehr als zuvor/ ob es schon einen Sommer
gut thut.

Der Schut aber/ er sey brandig oder nicht/ von
alten wenden/ als man in Düringen auß Pörschel
vnd auß gemeiner Erden ohne leimen zu machen pfle-

get/
L iij

von Haußhalten.
Landen wenig/ koͤnnen dieſe ding auch nicht leicht zu
nutz bringen.

Es iſt auch vnterſchiedlichen geſchehen/ daß in
duͤrren Herbſte die Moſichten vnfruchtbaren Wieſen
ſeyn durch vnachtſamkeit der Hirten angezuͤndet/ vnd
das Moß außgebrand worden/ vnd haben hernach die
Wieſen ſehr wol vnd gut Kleegras gebracht/ welches
ein fleiſſiger Haußwirth auch wird nach gelegenheit
anzuſtellen wiſſen/ vnnd bißweilen ſolchen brand mit
reiß oder ſtroh zu helffen. Als man auch im Gebirge
die Reuten brennet/ vnd vnter ander gemein Korn
vnd ſtockkorn/ ſo aus Polonia gebracht/ zu ſeen pfle-
get/ welches hernach ohne andere beſchickung zwey-
mal ein zu ernden giebet in zweyen vnterſchiedenen
Jahren.

Daß aber etliche die felder mit brandſchuͤttungẽ/
taug nichts/ denn der gebrandte Leim wird vber
Winters im froſte wieder lebendig/ vnnd verderbet
das feld mehr als zuvor/ ob es ſchon einen Sommer
gut thut.

Der Schut aber/ er ſey brandig oder nicht/ von
alten wenden/ als man in Duͤringen auß Poͤrſchel
vnd auß gemeiner Erden ohne leimen zu machen pfle-

get/
L iij
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[77/0089] von Haußhalten. Landen wenig/ koͤnnen dieſe ding auch nicht leicht zu nutz bringen. Es iſt auch vnterſchiedlichen geſchehen/ daß in duͤrren Herbſte die Moſichten vnfruchtbaren Wieſen ſeyn durch vnachtſamkeit der Hirten angezuͤndet/ vnd das Moß außgebrand worden/ vnd haben hernach die Wieſen ſehr wol vnd gut Kleegras gebracht/ welches ein fleiſſiger Haußwirth auch wird nach gelegenheit anzuſtellen wiſſen/ vnnd bißweilen ſolchen brand mit reiß oder ſtroh zu helffen. Als man auch im Gebirge die Reuten brennet/ vnd vnter ander gemein Korn vnd ſtockkorn/ ſo aus Polonia gebracht/ zu ſeen pfle- get/ welches hernach ohne andere beſchickung zwey- mal ein zu ernden giebet in zweyen vnterſchiedenen Jahren. Daß aber etliche die felder mit brandſchuͤttungẽ/ taug nichts/ denn der gebrandte Leim wird vber Winters im froſte wieder lebendig/ vnnd verderbet das feld mehr als zuvor/ ob es ſchon einen Sommer gut thut. Der Schut aber/ er ſey brandig oder nicht/ von alten wenden/ als man in Duͤringen auß Poͤrſchel vnd auß gemeiner Erden ohne leimen zu machen pfle- get/ L iij

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Zitationshilfe: Thumbshirn, Wilhelm Abraham von; Jugel, Caspar: Oeconomia. Leipzig, 1616, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thumbshirn_oeconomia_1616/89>, abgerufen am 06.05.2024.