Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Thumbshirn, Wilhelm Abraham von; Jugel, Caspar: Oeconomia. Leipzig, 1616.

Bild:
<< vorherige Seite
Nothwendiger Vnterricht
Weiden Koppen vnd setzen im letzten Viertel.
Teiche besetzen im ersten Viertel zu nehmendes
Monats. Wo nun aber durch den Winter daran ge-
hindert würde/ sol es auff nechstfolgenden Monden
geschehen.
Die auffschläge/ gräben vnd schlägestangen/ im
felde vnd wiesen vornewern/ halten vnd außwerffen/
damit nicht zu schaden gefahren werde.
Pfropfreiser brechen vnd bältzen lassen/ auch jun-
ge Bäwme fort zusetzen in letzten Viertel/ sol das
Obst wehrhafftig seyn/ vnnd nicht leichtlich Wurm-
stichtig werden/ pflegt aber kleinwüchsig zu seyn.
Jtem die Bäume sol man in diesen Monat dün-
gen/ also daß man die Stämme biß auff einen guten
stutzboden breit vmbhacke/ nachmals geile düngung
in des entblösete lege/ vnnd solche mit dem rasen wie-
derumb decke.
Lagerbier anfahen zu brawen.
Kappsamen seen am Abend Petri Stuelfewers
oder Matthiae.
Rübesamen vnnd außgesiebeten vnreinen lein
zu öhl schlagen lassen in glinden Wetter/ welches zum
geleuchte vnd Wagenschmir zu gebrauchen.
Das
Nothwendiger Vnterricht
Weiden Koppen vnd ſetzen im letzten Viertel.
Teiche beſetzen im erſten Viertel zu nehmendes
Monats. Wo nun aber durch den Winter daran ge-
hindert wuͤrde/ ſol es auff nechſtfolgenden Monden
geſchehen.
Die auffſchlaͤge/ graͤben vnd ſchlaͤgeſtangen/ im
felde vnd wieſen vornewern/ halten vnd außwerffen/
damit nicht zu ſchaden gefahren werde.
Pfropfreiſer brechen vnd baͤltzen laſſen/ auch jun-
ge Baͤwme fort zuſetzen in letzten Viertel/ ſol das
Obſt wehrhafftig ſeyn/ vnnd nicht leichtlich Wurm-
ſtichtig werden/ pflegt aber kleinwuͤchſig zu ſeyn.
Jtem die Baͤume ſol man in dieſen Monat duͤn-
gen/ alſo daß man die Staͤmme biß auff einen guten
ſtutzboden breit vmbhacke/ nachmals geile duͤngung
in des entbloͤſete lege/ vnnd ſolche mit dem raſen wie-
derumb decke.
Lagerbier anfahen zu brawen.
Kappſamen ſeen am Abend Petri Stuelfewers
oder Matthiæ.
Ruͤbeſamen vnnd außgeſiebeten vnreinen lein
zu oͤhl ſchlagen laſſen in glinden Wetter/ welches zum
geleuchte vnd Wagenſchmir zu gebrauchen.
Das
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0032" n="20"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Nothwendiger Vnterricht</hi> </fw><lb/>
          <list>
            <item><hi rendition="#fr">W</hi>eiden <hi rendition="#fr">K</hi>oppen vnd &#x017F;etzen im letzten <hi rendition="#fr">V</hi>iertel.</item><lb/>
            <item><hi rendition="#fr">T</hi>eiche be&#x017F;etzen im er&#x017F;ten <hi rendition="#fr">V</hi>iertel zu nehmendes<lb/><hi rendition="#fr">M</hi>onats. <hi rendition="#fr">W</hi>o nun aber durch den <hi rendition="#fr">W</hi>inter daran ge-<lb/>
hindert wu&#x0364;rde/ &#x017F;ol es auff nech&#x017F;tfolgenden <hi rendition="#fr">M</hi>onden<lb/>
ge&#x017F;chehen.</item><lb/>
            <item><hi rendition="#fr">D</hi>ie auff&#x017F;chla&#x0364;ge/ gra&#x0364;ben vnd &#x017F;chla&#x0364;ge&#x017F;tangen/ im<lb/>
felde vnd wie&#x017F;en vornewern/ halten vnd außwerffen/<lb/>
damit nicht zu &#x017F;chaden gefahren werde.</item><lb/>
            <item>Pfropfrei&#x017F;er brechen vnd ba&#x0364;ltzen la&#x017F;&#x017F;en/ auch jun-<lb/>
ge Ba&#x0364;wme fort zu&#x017F;etzen in letzten <hi rendition="#fr">V</hi>iertel/ &#x017F;ol das<lb/><hi rendition="#fr">O</hi>b&#x017F;t wehrhafftig &#x017F;eyn/ vnnd nicht leichtlich <hi rendition="#fr">W</hi>urm-<lb/>
&#x017F;tichtig werden/ pflegt aber kleinwu&#x0364;ch&#x017F;ig zu &#x017F;eyn.</item><lb/>
            <item><hi rendition="#fr">J</hi>tem die Ba&#x0364;ume &#x017F;ol man in die&#x017F;en <hi rendition="#fr">M</hi>onat du&#x0364;n-<lb/>
gen/ al&#x017F;o daß man die <hi rendition="#fr">S</hi>ta&#x0364;mme biß auff einen guten<lb/>
&#x017F;tutzboden breit vmbhacke/ nachmals geile du&#x0364;ngung<lb/>
in des entblo&#x0364;&#x017F;ete lege/ vnnd &#x017F;olche mit dem ra&#x017F;en wie-<lb/>
derumb decke.</item><lb/>
            <item><hi rendition="#fr">L</hi>agerbier anfahen zu brawen.</item><lb/>
            <item><hi rendition="#fr">K</hi>app&#x017F;amen &#x017F;een am <hi rendition="#fr">A</hi>bend Petri <hi rendition="#fr">S</hi>tuelfewers<lb/>
oder <hi rendition="#fr">M</hi>atthi<hi rendition="#aq">æ</hi>.</item><lb/>
            <item><hi rendition="#fr">R</hi>u&#x0364;be&#x017F;amen vnnd außge&#x017F;iebeten vnreinen lein<lb/>
zu o&#x0364;hl &#x017F;chlagen la&#x017F;&#x017F;en in glinden <hi rendition="#fr">W</hi>etter/ welches zum<lb/>
geleuchte vnd <hi rendition="#fr">W</hi>agen&#x017F;chmir zu gebrauchen.</item>
          </list><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">D</hi>as</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[20/0032] Nothwendiger Vnterricht Weiden Koppen vnd ſetzen im letzten Viertel. Teiche beſetzen im erſten Viertel zu nehmendes Monats. Wo nun aber durch den Winter daran ge- hindert wuͤrde/ ſol es auff nechſtfolgenden Monden geſchehen. Die auffſchlaͤge/ graͤben vnd ſchlaͤgeſtangen/ im felde vnd wieſen vornewern/ halten vnd außwerffen/ damit nicht zu ſchaden gefahren werde. Pfropfreiſer brechen vnd baͤltzen laſſen/ auch jun- ge Baͤwme fort zuſetzen in letzten Viertel/ ſol das Obſt wehrhafftig ſeyn/ vnnd nicht leichtlich Wurm- ſtichtig werden/ pflegt aber kleinwuͤchſig zu ſeyn. Jtem die Baͤume ſol man in dieſen Monat duͤn- gen/ alſo daß man die Staͤmme biß auff einen guten ſtutzboden breit vmbhacke/ nachmals geile duͤngung in des entbloͤſete lege/ vnnd ſolche mit dem raſen wie- derumb decke. Lagerbier anfahen zu brawen. Kappſamen ſeen am Abend Petri Stuelfewers oder Matthiæ. Ruͤbeſamen vnnd außgeſiebeten vnreinen lein zu oͤhl ſchlagen laſſen in glinden Wetter/ welches zum geleuchte vnd Wagenſchmir zu gebrauchen. Das

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/thumbshirn_oeconomia_1616
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/thumbshirn_oeconomia_1616/32
Zitationshilfe: Thumbshirn, Wilhelm Abraham von; Jugel, Caspar: Oeconomia. Leipzig, 1616, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thumbshirn_oeconomia_1616/32>, abgerufen am 25.11.2024.