auf ihre Erzeugung fallende Landrente betrage. Diese Substanz, deren Hervorbringung unfreiwillig ist, deren Quantität weder durch Vermehrung noch durch Vermin- derung der Nachfrage vergrößert oder verkleinert werden kann, und die der Besitzer, sey es auch mit noch so gro- ßen Kosten verbunden, wegschaffen muß, die folglich für ihn einen nagativen Werth hat -- eine solche Substanz ist in der That von so eigenthümlicher Art, daß der Preis derselben durch keins der vorhin genannten Gesetze be- stimmt werden kann, und die Frage, wie der Preis derselben auszumitteln sey, erhält dadurch ein eigenes Interesse.
Wir können diese Frage hier aber noch nicht beant- worten, sondern wir müssen vorläufig den Preis eines Fuders Straßendünger als unbekannt oder gleich a Thlr. annehmen.
In dieser Wirthschaft, wo der Dung angekauft wird, betragen nun nach meiner Berechnung für eine Ladung Kartoffeln
1) die Produktionskosten
[Formel 1]
Thlr.
2) die Transportkosten der Kartoffeln
[Formel 2]
"
3) die Kosten der Dungfuhre
[Formel 3]
"
4) der Dungankauf a "
Summe der Kosten
[Formel 4]
Die Einnahme beträgt 12 Thlr. oder
[Formel 5]
Die Unkosten von der Einnahme
auf ihre Erzeugung fallende Landrente betrage. Dieſe Subſtanz, deren Hervorbringung unfreiwillig iſt, deren Quantitaͤt weder durch Vermehrung noch durch Vermin- derung der Nachfrage vergroͤßert oder verkleinert werden kann, und die der Beſitzer, ſey es auch mit noch ſo gro- ßen Koſten verbunden, wegſchaffen muß, die folglich fuͤr ihn einen nagativen Werth hat — eine ſolche Subſtanz iſt in der That von ſo eigenthuͤmlicher Art, daß der Preis derſelben durch keins der vorhin genannten Geſetze be- ſtimmt werden kann, und die Frage, wie der Preis derſelben auszumitteln ſey, erhaͤlt dadurch ein eigenes Intereſſe.
Wir koͤnnen dieſe Frage hier aber noch nicht beant- worten, ſondern wir muͤſſen vorlaͤufig den Preis eines Fuders Straßenduͤnger als unbekannt oder gleich a Thlr. annehmen.
In dieſer Wirthſchaft, wo der Dung angekauft wird, betragen nun nach meiner Berechnung fuͤr eine Ladung Kartoffeln
1) die Produktionskoſten
[Formel 1]
Thlr.
2) die Transportkoſten der Kartoffeln
[Formel 2]
»
3) die Koſten der Dungfuhre
[Formel 3]
»
4) der Dungankauf a »
Summe der Koſten
[Formel 4]
Die Einnahme betraͤgt 12 Thlr. oder
[Formel 5]
Die Unkoſten von der Einnahme
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auf ihre Erzeugung fallende Landrente betrage. Dieſe
Subſtanz, deren Hervorbringung unfreiwillig iſt, deren
Quantitaͤt weder durch Vermehrung noch durch Vermin-
derung der Nachfrage vergroͤßert oder verkleinert werden
kann, und die der Beſitzer, ſey es auch mit noch ſo gro-
ßen Koſten verbunden, wegſchaffen muß, die folglich fuͤr
ihn einen nagativen Werth hat — eine ſolche Subſtanz
iſt in der That von ſo eigenthuͤmlicher Art, daß der Preis
derſelben durch keins der vorhin genannten Geſetze be-
ſtimmt werden kann, und die Frage, wie der Preis
derſelben auszumitteln ſey, erhaͤlt dadurch ein eigenes
Intereſſe.
Wir koͤnnen dieſe Frage hier aber noch nicht beant-
worten, ſondern wir muͤſſen vorlaͤufig den Preis eines
Fuders Straßenduͤnger als unbekannt oder gleich a Thlr.
annehmen.
In dieſer Wirthſchaft, wo der Dung angekauft wird,
betragen nun nach meiner Berechnung fuͤr eine Ladung
Kartoffeln
1) die Produktionskoſten [FORMEL] Thlr.
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3) die Koſten der Dungfuhre [FORMEL] »
4) der Dungankauf a »
Summe der Koſten [FORMEL]
Die Einnahme betraͤgt 12 Thlr. oder [FORMEL]
Die Unkoſten von der Einnahme
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Thünen, Johann Heinrich von: Der isolirte Staat in Beziehung auf Landwirthschaft und Nationalökonomie. Hamburg, 1826, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thuenen_staat_1826/174>, abgerufen am 07.07.2024.
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