Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Thünen, Johann Heinrich von: Der isolirte Staat in Beziehung auf Landwirthschaft und Nationalökonomie. Hamburg, 1826.

Bild:
<< vorherige Seite
c. Landrente     [Formel 1] Thaler
zusammen [Formel 2] Thlr.

Es muß also der Preis eines Faden Holzes in der
Stadt [Formel 3] Thlr. betragen, und wenn wir
nun für x nach und nach andre Werthe annehmen, so
muß sich hieraus ergeben, aus welcher Gegend des isolir-
ten Staats das Holz am wohlfeilsten nach der Stadt ge-
liefert werden kann.


[Spaltenumbruch]
Wenn x oder die Entfer-
nung von der Stadt be-
trägt:

[Spaltenumbruch]
so ist y oder der Preis ei-
nes Faden Holzes in der
Stadt:
28,6 Meilen     55,6 Thaler
20 "     42,5 "
10 "     25,8 "
7 "     20,4 "
4 "     14,9 "
1 "     9,2 "
0 "     7,2 "

Denken wir uns nun für einen Augenblick, daß die
Erzeugung des Brennholzes in der Gegend geschehe, wo
der Boden keine Landrente gibt, so würde der Preis des
Fadens in der Stadt selbst 55,6 Thlr. betragen. Die
Bewohner der nähern Gegenden würden dann aber bald
bemerken, daß sie ihren Boden durch die Holzkultur höher
nutzen könnten, als durch den Getreidebau; sie würden
das Holz zu einem niedrigern Preise liefern und dadurch
die entfernten Bewohner des isolirten Staats mit ihrem
Holz vom Markte verdrängen. Dies würde so fortgehen,
bis am Ende die Holzkultur, zum Zweck des Verkaufs
nach der Stadt, auf die der Stadt ganz nahe gelegene

c. Landrente     [Formel 1] Thaler
zuſammen [Formel 2] Thlr.

Es muß alſo der Preis eines Faden Holzes in der
Stadt [Formel 3] Thlr. betragen, und wenn wir
nun fuͤr x nach und nach andre Werthe annehmen, ſo
muß ſich hieraus ergeben, aus welcher Gegend des iſolir-
ten Staats das Holz am wohlfeilſten nach der Stadt ge-
liefert werden kann.


[Spaltenumbruch]
Wenn x oder die Entfer-
nung von der Stadt be-
traͤgt:

[Spaltenumbruch]
ſo iſt y oder der Preis ei-
nes Faden Holzes in der
Stadt:
28,6 Meilen     55,6 Thaler
20 »     42,5 »
10 »     25,8 »
7 »     20,4 »
4 »     14,9 »
1 »     9,2 »
0 »     7,2 »

Denken wir uns nun fuͤr einen Augenblick, daß die
Erzeugung des Brennholzes in der Gegend geſchehe, wo
der Boden keine Landrente gibt, ſo wuͤrde der Preis des
Fadens in der Stadt ſelbſt 55,6 Thlr. betragen. Die
Bewohner der naͤhern Gegenden wuͤrden dann aber bald
bemerken, daß ſie ihren Boden durch die Holzkultur hoͤher
nutzen koͤnnten, als durch den Getreidebau; ſie wuͤrden
das Holz zu einem niedrigern Preiſe liefern und dadurch
die entfernten Bewohner des iſolirten Staats mit ihrem
Holz vom Markte verdraͤngen. Dies wuͤrde ſo fortgehen,
bis am Ende die Holzkultur, zum Zweck des Verkaufs
nach der Stadt, auf die der Stadt ganz nahe gelegene

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <list>
            <pb facs="#f0148" n="134"/>
            <item><hi rendition="#aq">c.</hi> Landrente <space dim="horizontal"/> <hi rendition="#u"><formula/> Thaler</hi></item><lb/>
            <item>zu&#x017F;ammen <formula/> Thlr.</item>
          </list><lb/>
          <p>Es muß al&#x017F;o der Preis eines Faden Holzes in der<lb/>
Stadt <formula/> Thlr. betragen, und wenn wir<lb/>
nun fu&#x0364;r <hi rendition="#aq">x</hi> nach und nach andre Werthe annehmen, &#x017F;o<lb/>
muß &#x017F;ich hieraus ergeben, aus welcher Gegend des i&#x017F;olir-<lb/>
ten Staats das Holz am wohlfeil&#x017F;ten nach der Stadt ge-<lb/>
liefert werden kann.</p><lb/>
          <cb/>
          <list>
            <item>Wenn <hi rendition="#aq">x</hi> oder die Entfer-<lb/>
nung von der Stadt be-<lb/>
tra&#x0364;gt:</item>
          </list><lb/>
          <cb/>
          <list>
            <item>&#x017F;o i&#x017F;t <hi rendition="#aq">y</hi> oder der Preis ei-<lb/>
nes Faden Holzes in der<lb/>
Stadt:</item><lb/>
            <item>28,6 Meilen <space dim="horizontal"/> 55,6 Thaler</item><lb/>
            <item>20 » <space dim="horizontal"/> 42,5 »</item><lb/>
            <item>10 » <space dim="horizontal"/> 25,8 »</item><lb/>
            <item>7 » <space dim="horizontal"/> 20,4 »</item><lb/>
            <item>4 » <space dim="horizontal"/> 14,9 »</item><lb/>
            <item>1 » <space dim="horizontal"/> 9,2 »</item><lb/>
            <item>0 » <space dim="horizontal"/> 7,2 »</item>
          </list><lb/>
          <p>Denken wir uns nun fu&#x0364;r einen Augenblick, daß die<lb/>
Erzeugung des Brennholzes in der Gegend ge&#x017F;chehe, wo<lb/>
der Boden keine Landrente gibt, &#x017F;o wu&#x0364;rde der Preis des<lb/>
Fadens in der Stadt &#x017F;elb&#x017F;t 55,6 Thlr. betragen. Die<lb/>
Bewohner der na&#x0364;hern Gegenden wu&#x0364;rden dann aber bald<lb/>
bemerken, daß &#x017F;ie ihren Boden durch die Holzkultur ho&#x0364;her<lb/>
nutzen ko&#x0364;nnten, als durch den Getreidebau; &#x017F;ie wu&#x0364;rden<lb/>
das Holz zu einem niedrigern Prei&#x017F;e liefern und dadurch<lb/>
die entfernten Bewohner des i&#x017F;olirten Staats mit ihrem<lb/>
Holz vom Markte verdra&#x0364;ngen. Dies wu&#x0364;rde &#x017F;o fortgehen,<lb/>
bis am Ende die Holzkultur, zum Zweck des Verkaufs<lb/>
nach der Stadt, auf die der Stadt ganz nahe gelegene<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[134/0148] c. Landrente [FORMEL] Thaler zuſammen [FORMEL] Thlr. Es muß alſo der Preis eines Faden Holzes in der Stadt [FORMEL] Thlr. betragen, und wenn wir nun fuͤr x nach und nach andre Werthe annehmen, ſo muß ſich hieraus ergeben, aus welcher Gegend des iſolir- ten Staats das Holz am wohlfeilſten nach der Stadt ge- liefert werden kann. Wenn x oder die Entfer- nung von der Stadt be- traͤgt: ſo iſt y oder der Preis ei- nes Faden Holzes in der Stadt: 28,6 Meilen 55,6 Thaler 20 » 42,5 » 10 » 25,8 » 7 » 20,4 » 4 » 14,9 » 1 » 9,2 » 0 » 7,2 » Denken wir uns nun fuͤr einen Augenblick, daß die Erzeugung des Brennholzes in der Gegend geſchehe, wo der Boden keine Landrente gibt, ſo wuͤrde der Preis des Fadens in der Stadt ſelbſt 55,6 Thlr. betragen. Die Bewohner der naͤhern Gegenden wuͤrden dann aber bald bemerken, daß ſie ihren Boden durch die Holzkultur hoͤher nutzen koͤnnten, als durch den Getreidebau; ſie wuͤrden das Holz zu einem niedrigern Preiſe liefern und dadurch die entfernten Bewohner des iſolirten Staats mit ihrem Holz vom Markte verdraͤngen. Dies wuͤrde ſo fortgehen, bis am Ende die Holzkultur, zum Zweck des Verkaufs nach der Stadt, auf die der Stadt ganz nahe gelegene

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/thuenen_staat_1826
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/thuenen_staat_1826/148
Zitationshilfe: Thünen, Johann Heinrich von: Der isolirte Staat in Beziehung auf Landwirthschaft und Nationalökonomie. Hamburg, 1826, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thuenen_staat_1826/148>, abgerufen am 06.05.2024.