Thünen, Johann Heinrich von: Der isolirte Staat in Beziehung auf Landwirthschaft und Nationalökonomie. Hamburg, 1826.schaftlichen Landwirthschaft, durch Thaer die Fruchtwechsel- Wir haben bei unsern Untersuchungen zwar Boden Nachdem nun die Untersuchungen bis zu diesem ſchaftlichen Landwirthſchaft, durch Thaer die Fruchtwechſel- Wir haben bei unſern Unterſuchungen zwar Boden Nachdem nun die Unterſuchungen bis zu dieſem <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0141" n="127"/> ſchaftlichen Landwirthſchaft, durch Thaer die Fruchtwechſel-<lb/> wirthſchaft unter uns bekannt, und ein Gegenſtand des<lb/> Nachdenkens aller gebildeten Landwirthe geworden iſt, eine<lb/> Menge ſolcher D. W. in den gebirgigen Theil von Schle-<lb/> ſien, Maͤhren und Sachſen zur F. W. W. uͤbergegangen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Wir haben bei unſern Unterſuchungen zwar Boden<lb/> von verſchiedenen Stuffen des Reichthums, aber immer<lb/> nur Boden von einer und derſelben phyſiſchen Beſchaffen-<lb/> heit vor Augen gehabt. In der Wirklichkeit finden wir<lb/> dagegen faſt auf jedem Gute Boden von verſchiedener<lb/> Qualitaͤt vor. Der Zweck dieſer Schrift erlaubt es kei-<lb/> neswegs hierauf weiter einzugehen; aber einleuchtend muß<lb/> es ſeyn, wie komplizirt die Aufgabe der Wahl des Wirth-<lb/> ſchaftsſyſtems wird, wenn Verſchiedenheit im Reichthum<lb/> des Ackers, Verſchiedenheit in der Qualitaͤt des Bodens,<lb/> neben der ungleichen Entfernung des Ackers vom Hofe<lb/> auf einem und demſelben Gute zuſammentreffen; einleuch-<lb/> tend muß es ſeyn, daß wie vollendet auch einſt die Theo-<lb/> rie der Landwirthſchaft da ſtehen moͤge, dennoch das Ge-<lb/> ſchaͤft des Landwirths, wenn er nicht blinder Nachahmer<lb/> ſeyn, ſondern ſich der Gruͤnde, wornach er handelt, ſtets<lb/> bewußt ſeyn will, niemals mechaniſch werden kann, ſon-<lb/> dern immer ein ernſtes und tiefes Studium ſeines Stand-<lb/> punktes und der Verhaͤltniſſe der buͤrgerlichen Geſellſchaft<lb/> erfordern wird.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Nachdem nun die Unterſuchungen bis zu dieſem<lb/> Punkt fortgefuͤhrt ſind, koͤnnen wir jetzt zu dem iſolirten<lb/> Staat, und zwar zur Beſtimmung der ſich um die Stadt<lb/> bildenden Kreiſe zuruͤckkehren.</p> </div> </div> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [127/0141]
ſchaftlichen Landwirthſchaft, durch Thaer die Fruchtwechſel-
wirthſchaft unter uns bekannt, und ein Gegenſtand des
Nachdenkens aller gebildeten Landwirthe geworden iſt, eine
Menge ſolcher D. W. in den gebirgigen Theil von Schle-
ſien, Maͤhren und Sachſen zur F. W. W. uͤbergegangen.
Wir haben bei unſern Unterſuchungen zwar Boden
von verſchiedenen Stuffen des Reichthums, aber immer
nur Boden von einer und derſelben phyſiſchen Beſchaffen-
heit vor Augen gehabt. In der Wirklichkeit finden wir
dagegen faſt auf jedem Gute Boden von verſchiedener
Qualitaͤt vor. Der Zweck dieſer Schrift erlaubt es kei-
neswegs hierauf weiter einzugehen; aber einleuchtend muß
es ſeyn, wie komplizirt die Aufgabe der Wahl des Wirth-
ſchaftsſyſtems wird, wenn Verſchiedenheit im Reichthum
des Ackers, Verſchiedenheit in der Qualitaͤt des Bodens,
neben der ungleichen Entfernung des Ackers vom Hofe
auf einem und demſelben Gute zuſammentreffen; einleuch-
tend muß es ſeyn, daß wie vollendet auch einſt die Theo-
rie der Landwirthſchaft da ſtehen moͤge, dennoch das Ge-
ſchaͤft des Landwirths, wenn er nicht blinder Nachahmer
ſeyn, ſondern ſich der Gruͤnde, wornach er handelt, ſtets
bewußt ſeyn will, niemals mechaniſch werden kann, ſon-
dern immer ein ernſtes und tiefes Studium ſeines Stand-
punktes und der Verhaͤltniſſe der buͤrgerlichen Geſellſchaft
erfordern wird.
Nachdem nun die Unterſuchungen bis zu dieſem
Punkt fortgefuͤhrt ſind, koͤnnen wir jetzt zu dem iſolirten
Staat, und zwar zur Beſtimmung der ſich um die Stadt
bildenden Kreiſe zuruͤckkehren.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |