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Thünen, Johann Heinrich von: Der isolirte Staat in Beziehung auf Landwirthschaft und Nationalökonomie. Hamburg, 1826.

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Schwerzschen Werke nicht angeführt sind, da mußte die
Lücke durch die für T. gefundenen Verhältnisse ergänzt
werden -- dies war zum Theil bei der Bestimmung der
Erntekosten, besonders aber bei der Bestimmung der all-
gemeinen Kulturkosten unvermeidlich.

Wo, zur Fortführung der Berechnung, Annahmen
über die Aussaugung der Wurzelgewächse und des Grün-
futters, so wie über Quantität und Werth des Ersatzes
den sie liefern, nicht zu vermeiden waren, da hat der
Verfasser die Sätze angenommen, welche, nach seiner Er-
fahrung und nach der Summe seiner Beobachtungen ihm
als die richtigsten erscheinen; aber er ist weit entfernt
diese Sätze schon für entschieden zu halten, er sieht viel-
mehr der Zeit, wo seine Ansicht durch entscheidende Ver-
suche und durch Erfahrungen im Großen berichtigt wer-
den wird, mit Verlangen entgegen.

Die große Abweichung, welche in den von Schwerz
angeführten Marktpreisen der Viehkartoffeln, des Klee's,
des Strohes und anderer zum Viehfutter bestimmten Ge-
wächse, von dem Futterwerth, den ich diesen Gewächsen
anrechne, statt findet, macht hier eine Erklärung noth-
wendig.

In den Marktpreisen dieser Gewächse sind enthalten:

a. der Futterwerth,
b. der Dungwerth,
c. die Transportkosten dieser Gewächse, von dem Orte
ihrer Erzeugung bis zum Marktplatz.

Die sorgfältigste Prüfung und vergleichende Berechnung
hat mich nun überzeugt, daß auch in Belgien der Rein-
ertrag vom Vieh, und also auch der Futterwerth dieser
Gewächse nur geringe ist, und daß der größere Theil des
hohen Marktpreises, den diese Gewächse in Belgien ha-
ben, aus dem hohen Werth, den der Dung in diesem
Lande hat, entspringt.


Schwerzſchen Werke nicht angefuͤhrt ſind, da mußte die
Luͤcke durch die fuͤr T. gefundenen Verhaͤltniſſe ergaͤnzt
werden — dies war zum Theil bei der Beſtimmung der
Erntekoſten, beſonders aber bei der Beſtimmung der all-
gemeinen Kulturkoſten unvermeidlich.

Wo, zur Fortfuͤhrung der Berechnung, Annahmen
uͤber die Ausſaugung der Wurzelgewaͤchſe und des Gruͤn-
futters, ſo wie uͤber Quantitaͤt und Werth des Erſatzes
den ſie liefern, nicht zu vermeiden waren, da hat der
Verfaſſer die Saͤtze angenommen, welche, nach ſeiner Er-
fahrung und nach der Summe ſeiner Beobachtungen ihm
als die richtigſten erſcheinen; aber er iſt weit entfernt
dieſe Saͤtze ſchon fuͤr entſchieden zu halten, er ſieht viel-
mehr der Zeit, wo ſeine Anſicht durch entſcheidende Ver-
ſuche und durch Erfahrungen im Großen berichtigt wer-
den wird, mit Verlangen entgegen.

Die große Abweichung, welche in den von Schwerz
angefuͤhrten Marktpreiſen der Viehkartoffeln, des Klee’s,
des Strohes und anderer zum Viehfutter beſtimmten Ge-
waͤchſe, von dem Futterwerth, den ich dieſen Gewaͤchſen
anrechne, ſtatt findet, macht hier eine Erklaͤrung noth-
wendig.

In den Marktpreiſen dieſer Gewaͤchſe ſind enthalten:

a. der Futterwerth,
b. der Dungwerth,
c. die Transportkoſten dieſer Gewaͤchſe, von dem Orte
ihrer Erzeugung bis zum Marktplatz.

Die ſorgfaͤltigſte Pruͤfung und vergleichende Berechnung
hat mich nun uͤberzeugt, daß auch in Belgien der Rein-
ertrag vom Vieh, und alſo auch der Futterwerth dieſer
Gewaͤchſe nur geringe iſt, und daß der groͤßere Theil des
hohen Marktpreiſes, den dieſe Gewaͤchſe in Belgien ha-
ben, aus dem hohen Werth, den der Dung in dieſem
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[110/0124] Schwerzſchen Werke nicht angefuͤhrt ſind, da mußte die Luͤcke durch die fuͤr T. gefundenen Verhaͤltniſſe ergaͤnzt werden — dies war zum Theil bei der Beſtimmung der Erntekoſten, beſonders aber bei der Beſtimmung der all- gemeinen Kulturkoſten unvermeidlich. Wo, zur Fortfuͤhrung der Berechnung, Annahmen uͤber die Ausſaugung der Wurzelgewaͤchſe und des Gruͤn- futters, ſo wie uͤber Quantitaͤt und Werth des Erſatzes den ſie liefern, nicht zu vermeiden waren, da hat der Verfaſſer die Saͤtze angenommen, welche, nach ſeiner Er- fahrung und nach der Summe ſeiner Beobachtungen ihm als die richtigſten erſcheinen; aber er iſt weit entfernt dieſe Saͤtze ſchon fuͤr entſchieden zu halten, er ſieht viel- mehr der Zeit, wo ſeine Anſicht durch entſcheidende Ver- ſuche und durch Erfahrungen im Großen berichtigt wer- den wird, mit Verlangen entgegen. Die große Abweichung, welche in den von Schwerz angefuͤhrten Marktpreiſen der Viehkartoffeln, des Klee’s, des Strohes und anderer zum Viehfutter beſtimmten Ge- waͤchſe, von dem Futterwerth, den ich dieſen Gewaͤchſen anrechne, ſtatt findet, macht hier eine Erklaͤrung noth- wendig. In den Marktpreiſen dieſer Gewaͤchſe ſind enthalten: a. der Futterwerth, b. der Dungwerth, c. die Transportkoſten dieſer Gewaͤchſe, von dem Orte ihrer Erzeugung bis zum Marktplatz. Die ſorgfaͤltigſte Pruͤfung und vergleichende Berechnung hat mich nun uͤberzeugt, daß auch in Belgien der Rein- ertrag vom Vieh, und alſo auch der Futterwerth dieſer Gewaͤchſe nur geringe iſt, und daß der groͤßere Theil des hohen Marktpreiſes, den dieſe Gewaͤchſe in Belgien ha- ben, aus dem hohen Werth, den der Dung in dieſem Lande hat, entſpringt.

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Zitationshilfe: Thünen, Johann Heinrich von: Der isolirte Staat in Beziehung auf Landwirthschaft und Nationalökonomie. Hamburg, 1826, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thuenen_staat_1826/124>, abgerufen am 22.11.2024.