[Thümmel, Moritz August von]: Wilhelmine oder der vermählte Pedant. [s. l.], 1764.doppelte Dosin Bezoarpulver, und seufze nach Nah an der glänzenden Residenz eines jeder A 3
doppelte Doſin Bezoarpulver, und ſeufze nach Nah an der glaͤnzenden Reſidenz eines jeder A 3
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doppelte Doſin Bezoarpulver, und ſeufze nach
meiner Zuruͤckkunft!
Nah an der glaͤnzenden Reſidenz eines
gluͤcklichen Fuͤrſten, nicht fern von der ſchiff-
baren Elbe, verbreiteten ſich in dem anmu-
thigſten Thale, hundert kleine Wohnungen
froͤhlicher Landleute. Junge Haſelſtauden
und wohlriechende Birken verbauten diß Land-
gut in Schatten, und verſuͤßten dem fleißigen
Tagloͤhner die entkraͤftende Arbeit, wenn der
Hundsſtern wuͤthete, und entblaͤttert vom
Boreas flammte dieß nutzbare Gebuͤſch in
wohlthaͤtigen Oefen, wenn der Winter das
Thal mit Schnee fuͤllte, und nun ein Nach-
bar zum andern ſchlich, um die vielen muͤßi-
gen Stunden etwan durch die Thaten eines
preußiſchen Helden oder eines freygebigen Ko-
bolts zu verkuͤrzen, oder auch uͤber die Po-
lizeybefehle der Regierung zu ſpotten. So
lebten dieſe Huͤttenbewohner ruhig und mit
jeder
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Zitationshilfe: | [Thümmel, Moritz August von]: Wilhelmine oder der vermählte Pedant. [s. l.], 1764, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thuemmel_wilhelmine_1764/9>, abgerufen am 31.07.2024. |