[Thümmel, Moritz August von]: Wilhelmine oder der vermählte Pedant. [s. l.], 1764.merjungfer erhoben! Ohne Gedanken hört' ten
merjungfer erhoben! Ohne Gedanken hoͤrt’ ten
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merjungfer erhoben! Ohne Gedanken hoͤrt’
er die dreymal wiederholte Geſchichte des
Verwalters, der ihn endlich unachtſam ver-
ließ, ſein haͤusliches Gluͤck den Gevattern,
und der Verſammlung der Schenke zu ver-
kuͤndigen. Wie ſchien ſich doch alles zur
Feyer dieſes ſeines gluͤcklichen Tages zu ver-
binden! Er hoͤrte ſchon von weitem den
Schall einer muthigen Fiedel. Jn der Freu-
de ſeines Herzens vergaß er ſein Alter und
tanzte mit Jauchzen der harmoniſchen Schen-
ke entgegen. Ein ungewoͤhnlicher Schimmer
umleuchtete heute ihre roſtigen Waͤnde —
denn das Schickſal vergoͤnnte dieſen Abend
den froͤhlichen Bauern ein ſeltnes Vergnuͤ-
gen. Die Schauſpielkunſt war vor kurzem
mit allem dem Pomp ihrer erſten Erfindung
eingezogen. Welch ein frohes Getuͤmmel!
Welch eine Luſt! Ein vielſtimmiger Mann
ſchwebte wie Jupiter unſichtbar uͤber eine laͤr-
mende thoͤrichte Welt, lenkte mit ſeiner Rech-
ten
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Zitationshilfe: | [Thümmel, Moritz August von]: Wilhelmine oder der vermählte Pedant. [s. l.], 1764, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thuemmel_wilhelmine_1764/17>, abgerufen am 31.07.2024. |