Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Vierdter Theil. Halle, 1725.

Bild:
<< vorherige Seite

besage dessen, was ich zu Ende meines Responsi angeführet hatte, mich keines einigen versahe, der die vorgelegte Fragen, sonderlich aber die letzte, hätte bejahen sollen; so befande ich doch über Vermuthen, daß etliche unter denenselben, und zwar die stärckste Parthey in Vertheydigung der Meynung, die ich auch behauptet, mir vorgegangen, unerachtet sie weder von mir noch ich von ihnen gewust. Weil nun mein Responsum schon damahls zu W. wiewohl ohne Beysetzung meines Nahmens zwar mandatu Serenissimi aber doch, wie ich berichtet worden, auf Einrathen etlicher von denen Herren Theologis, die eben das defendiret, meiner oben gemeldeten Deprecation unerachtet gedruckt worden; Als wird es ihnen verhoffentlich auch nicht zuwider seyn, daß ich dem curieusen Leser allhier auch die ihrigen mittheile, zumahlen da einige davon; (als man ihnen falsche und erdichtete Responsa andichtete, und unter Beysetzung ihres Nahmens drucken liesse) in ihrer Vertheydigung bezeiget, daß sie wohl könten geschehen lassen, daß ihre ächte Responsa publiciret würden. Denen andren, die disfalls von uns dissentiret, wird es ohnedem nicht zuwider, sondern vielmehr lieb seyn, daß der Leser auch von ihren Responsis Nachricht bekomme. Damit ich aber auch in diesen Stück keiner Parthey verdrießlich falle, will ich mich dieser Behutsamkeit bedienen, daß ich allhier die Nahmen und Officia derer Herren Autorum absque praejudicio eruditionis & ordinis nach Ordnung des A. B. C. und zwar in Ansehen ihrer Zunahmen, auch nur mit denen Anfangs-Buchstaben specificire, hernach aber ihre Responsa selbst nach Ordnung der Zeit, wenn sie selbige verfertiget, ohne einige fernere Andeutung derer Herren Autorum dem Leser mittheile, und dessen Judicio und Fleiß überlasse die Herren Autores, von welchen ohnedem der gröste Theil bereits verstorben ist, zu errathen oder an gehörigen Orte zu erforschen. Es sind zusammen zehen Responsa, die Herren Autores davon sind folgende. 1) C. H. B. S. G. G. 2) C. C. S. Z. 3) I. F. P. H. 4) H. V. D. H. P. H. 5) I. B. N. P. H. 6) A. R. P. L. 7) I. H. S. P. H. 8) A. S. 9) F. W. P. H. 10) C. T. W. P. H.

Das erste Theologische Responsum.

§. IX. Das erste Responsum (so viel nunmehro die Ordnung der Zeit nach betrifft) war datiret d. 8. Augusti 1705. und war in selbigen die erste Frage mit Unterscheid, die andre aber schlechterdings negative beantwortet. Der Herr Autor hatte in übrigen die Gabe eines deutlichen und angenehmen styli nicht, wie das nunmehro folgende Responsum selbst zeigen wird.

Beantwortung der

Auf die mir den 8. hujus gnädigster Verordnung gemäß communicirte Anfragungen soll in unterthänigster Andienung dem im geringen

besage dessen, was ich zu Ende meines Responsi angeführet hatte, mich keines einigen versahe, der die vorgelegte Fragen, sonderlich aber die letzte, hätte bejahen sollen; so befande ich doch über Vermuthen, daß etliche unter denenselben, und zwar die stärckste Parthey in Vertheydigung der Meynung, die ich auch behauptet, mir vorgegangen, unerachtet sie weder von mir noch ich von ihnen gewust. Weil nun mein Responsum schon damahls zu W. wiewohl ohne Beysetzung meines Nahmens zwar mandatu Serenissimi aber doch, wie ich berichtet worden, auf Einrathen etlicher von denen Herren Theologis, die eben das defendiret, meiner oben gemeldeten Deprecation unerachtet gedruckt worden; Als wird es ihnen verhoffentlich auch nicht zuwider seyn, daß ich dem curieusen Leser allhier auch die ihrigen mittheile, zumahlen da einige davon; (als man ihnen falsche und erdichtete Responsa andichtete, und unter Beysetzung ihres Nahmens drucken liesse) in ihrer Vertheydigung bezeiget, daß sie wohl könten geschehen lassen, daß ihre ächte Responsa publiciret würden. Denen andren, die disfalls von uns dissentiret, wird es ohnedem nicht zuwider, sondern vielmehr lieb seyn, daß der Leser auch von ihren Responsis Nachricht bekomme. Damit ich aber auch in diesen Stück keiner Parthey verdrießlich falle, will ich mich dieser Behutsamkeit bedienen, daß ich allhier die Nahmen und Officia derer Herren Autorum absque praejudicio eruditionis & ordinis nach Ordnung des A. B. C. und zwar in Ansehen ihrer Zunahmen, auch nur mit denen Anfangs-Buchstaben specificire, hernach aber ihre Responsa selbst nach Ordnung der Zeit, wenn sie selbige verfertiget, ohne einige fernere Andeutung derer Herren Autorum dem Leser mittheile, und dessen Judicio und Fleiß überlasse die Herren Autores, von welchen ohnedem der gröste Theil bereits verstorben ist, zu errathen oder an gehörigen Orte zu erforschen. Es sind zusammen zehen Responsa, die Herren Autores davon sind folgende. 1) C. H. B. S. G. G. 2) C. C. S. Z. 3) I. F. P. H. 4) H. V. D. H. P. H. 5) I. B. N. P. H. 6) A. R. P. L. 7) I. H. S. P. H. 8) A. S. 9) F. W. P. H. 10) C. T. W. P. H.

Das erste Theologische Responsum.

§. IX. Das erste Responsum (so viel nunmehro die Ordnung der Zeit nach betrifft) war datiret d. 8. Augusti 1705. und war in selbigen die erste Frage mit Unterscheid, die andre aber schlechterdings negative beantwortet. Der Herr Autor hatte in übrigen die Gabe eines deutlichen und angenehmen styli nicht, wie das nunmehro folgende Responsum selbst zeigen wird.

Beantwortung der

Auf die mir den 8. hujus gnädigster Verordnung gemäß communicirte Anfragungen soll in unterthänigster Andienung dem im geringen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0034" n="26"/>
besage dessen,                      was ich zu Ende meines Responsi angeführet hatte, mich keines einigen versahe,                      der die vorgelegte Fragen, sonderlich aber die letzte, hätte bejahen sollen; so                      befande ich doch über Vermuthen, daß etliche unter denenselben, und zwar die                      stärckste Parthey in Vertheydigung der Meynung, die ich auch behauptet, mir                      vorgegangen, unerachtet sie weder von mir noch ich von ihnen gewust. Weil nun                      mein Responsum schon damahls zu W. wiewohl ohne Beysetzung meines Nahmens zwar                      mandatu Serenissimi aber doch, wie ich berichtet worden, auf Einrathen etlicher                      von denen Herren Theologis, die eben das defendiret, meiner oben gemeldeten                      Deprecation unerachtet gedruckt worden; Als wird es ihnen verhoffentlich auch                      nicht zuwider seyn, daß ich dem curieusen Leser allhier auch die ihrigen                      mittheile, zumahlen da einige davon; (als man ihnen falsche und erdichtete                      Responsa andichtete, und unter Beysetzung ihres Nahmens drucken liesse) in ihrer                      Vertheydigung bezeiget, daß sie wohl könten geschehen lassen, daß ihre ächte                      Responsa publiciret würden. Denen andren, die disfalls von uns dissentiret, wird                      es ohnedem nicht zuwider, sondern vielmehr lieb seyn, daß der Leser auch von                      ihren Responsis Nachricht bekomme. Damit ich aber auch in diesen Stück keiner                      Parthey verdrießlich falle, will ich mich dieser Behutsamkeit bedienen, daß ich                      allhier die Nahmen und Officia derer Herren Autorum absque praejudicio                      eruditionis &amp; ordinis nach Ordnung des A. B. C. und zwar in Ansehen ihrer                      Zunahmen, auch nur mit denen Anfangs-Buchstaben specificire, hernach aber ihre                      Responsa selbst nach Ordnung der Zeit, wenn sie selbige verfertiget, ohne einige                      fernere Andeutung derer Herren Autorum dem Leser mittheile, und dessen Judicio                      und Fleiß überlasse die Herren Autores, von welchen ohnedem der gröste Theil                      bereits verstorben ist, zu errathen oder an gehörigen Orte zu erforschen. Es                      sind zusammen zehen Responsa, die Herren Autores davon sind folgende. 1) C. H.                      B. S. G. G. 2) C. C. S. Z. 3) I. F. P. H. 4) H. V. D. H. P. H. 5) I. B. N. P. H.                      6) A. R. P. L. 7) I. H. S. P. H. 8) A. S. 9) F. W. P. H. 10) C. T. W. P. H.</p>
        <note place="left">Das erste <hi rendition="#i">Theologi</hi>sche <hi rendition="#i">Responsum</hi>.</note>
        <p>§. IX. Das erste Responsum (so viel nunmehro die Ordnung der Zeit nach betrifft)                      war datiret d. 8. Augusti 1705. und war in selbigen die erste Frage mit                      Unterscheid, die andre aber schlechterdings negative beantwortet. Der Herr Autor                      hatte in übrigen die Gabe eines deutlichen und angenehmen styli nicht, wie das                      nunmehro folgende Responsum selbst zeigen wird.</p>
        <note place="left">Beantwortung der</note>
        <p>Auf die mir den 8. hujus gnädigster Verordnung gemäß communicirte Anfragungen                      soll in unterthänigster Andienung dem im geringen
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[26/0034] besage dessen, was ich zu Ende meines Responsi angeführet hatte, mich keines einigen versahe, der die vorgelegte Fragen, sonderlich aber die letzte, hätte bejahen sollen; so befande ich doch über Vermuthen, daß etliche unter denenselben, und zwar die stärckste Parthey in Vertheydigung der Meynung, die ich auch behauptet, mir vorgegangen, unerachtet sie weder von mir noch ich von ihnen gewust. Weil nun mein Responsum schon damahls zu W. wiewohl ohne Beysetzung meines Nahmens zwar mandatu Serenissimi aber doch, wie ich berichtet worden, auf Einrathen etlicher von denen Herren Theologis, die eben das defendiret, meiner oben gemeldeten Deprecation unerachtet gedruckt worden; Als wird es ihnen verhoffentlich auch nicht zuwider seyn, daß ich dem curieusen Leser allhier auch die ihrigen mittheile, zumahlen da einige davon; (als man ihnen falsche und erdichtete Responsa andichtete, und unter Beysetzung ihres Nahmens drucken liesse) in ihrer Vertheydigung bezeiget, daß sie wohl könten geschehen lassen, daß ihre ächte Responsa publiciret würden. Denen andren, die disfalls von uns dissentiret, wird es ohnedem nicht zuwider, sondern vielmehr lieb seyn, daß der Leser auch von ihren Responsis Nachricht bekomme. Damit ich aber auch in diesen Stück keiner Parthey verdrießlich falle, will ich mich dieser Behutsamkeit bedienen, daß ich allhier die Nahmen und Officia derer Herren Autorum absque praejudicio eruditionis & ordinis nach Ordnung des A. B. C. und zwar in Ansehen ihrer Zunahmen, auch nur mit denen Anfangs-Buchstaben specificire, hernach aber ihre Responsa selbst nach Ordnung der Zeit, wenn sie selbige verfertiget, ohne einige fernere Andeutung derer Herren Autorum dem Leser mittheile, und dessen Judicio und Fleiß überlasse die Herren Autores, von welchen ohnedem der gröste Theil bereits verstorben ist, zu errathen oder an gehörigen Orte zu erforschen. Es sind zusammen zehen Responsa, die Herren Autores davon sind folgende. 1) C. H. B. S. G. G. 2) C. C. S. Z. 3) I. F. P. H. 4) H. V. D. H. P. H. 5) I. B. N. P. H. 6) A. R. P. L. 7) I. H. S. P. H. 8) A. S. 9) F. W. P. H. 10) C. T. W. P. H. §. IX. Das erste Responsum (so viel nunmehro die Ordnung der Zeit nach betrifft) war datiret d. 8. Augusti 1705. und war in selbigen die erste Frage mit Unterscheid, die andre aber schlechterdings negative beantwortet. Der Herr Autor hatte in übrigen die Gabe eines deutlichen und angenehmen styli nicht, wie das nunmehro folgende Responsum selbst zeigen wird. Auf die mir den 8. hujus gnädigster Verordnung gemäß communicirte Anfragungen soll in unterthänigster Andienung dem im geringen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ernsthaffte04_1725
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ernsthaffte04_1725/34
Zitationshilfe: Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Vierdter Theil. Halle, 1725, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ernsthaffte04_1725/34>, abgerufen am 23.11.2024.