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Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Vierdter Theil. Halle, 1725.

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schwornen Corpore Julio, daß der dissensus inter Pontificios & Protestantes fundamentalis sey, laut Beylage sub lit. G. Apolog. A. C. in corpore Julio p. 326. viele articul bey unsern Wiedersachern (denen Pabisten) stossen den rechten Grund nieder, das Erkäntnüs Christi und den Glauben, denn sie verwerffen und verdammen, den hohen grösten Articul, da wir sagen, daß wir alleine durch den Glauben ohne alle Wercke, Vergebung der Sünden durch Christum erlangen; Pag. 376. Eine solche schädliche Lehre führen die Wiedersacher, nehmlich eine solche Lehre, dadurch das gantze Evangelium wird weg gethan, Christus unterdrücket, die Leuthe in Hertzeleyd und Quaal der Gewissen, endlich, wenn Anfechtung kommen, in Verzweiffelung geführet. Pag. 416. Das heisset öffentlich mit des Teuffels Lehre das Evangelium unterdrücken; Denn die H. Schrifft und Paulus nennen solche Satzungen denn erst rechte Teuffels Lehren, wenn man sie dafür rühmet, daß sie sollen dienen, dadurch Vergebung der Sünden zu erlangen, da sind sie stracks wieder Christum, wieder das Evangelium, wie Feuer und Wasser wieder einander sind. Vid. quoque pag. 420 &c. Woraus dieser Schluß zu machen: welche Kirche solche Lehre hat, die den rechten Grund niederstösset, das gantze Evangelium und Christum unterdrucket, eine solche Teuffels Lehre, die stracks wieder Christum und das Evangelium ist, wie Feuer und Wasser wieder einander seyn etc. Dieselbe Kirche hat Grundstürzende Irrthümer. Nun hat die Römische Kirche besage des Corporis Julii l. c. solche Lehre. E. hat sie Grundstürtzende Irrthümer. Hier muß nothwendig ex duobus contradictoriis eines falsch und unrecht seyn, entweder ihro Durchl. Verordnung und der nach selbiger von allen Theologen geleistete Eyd auf diese Lehre, daß die Römische Kirche verdammliche Irrthümer habe, oder die Meynung und praxis, daß man zu solcher Kirchen ex causis secularibus wohl gehen könne. Wir als redliche Theologi, die nach der Rede des D. Lutheri nicht Mum Mum spielen und Brey im Maule haben sollen, können nicht anders sagen, als daß das erste recht, und das letzte unrecht sey; denn so das letzte recht, wäre es ein entsetzlicher Mißbrauch des göttlichen Nahmens, die Candidatos auf alle in corpore Julio befindliche Glaubens-Lehren zu beeydigen, daß weil sie solches dem Worte GOttes gemäß finden, auch noch solchen Corpore in allen lehren wollen, welches stante hac hypothesi

schwornen Corpore Julio, daß der dissensus inter Pontificios & Protestantes fundamentalis sey, laut Beylage sub lit. G. Apolog. A. C. in corpore Julio p. 326. viele articul bey unsern Wiedersachern (denen Pabisten) stossen den rechten Grund nieder, das Erkäntnüs Christi und den Glauben, denn sie verwerffen und verdammen, den hohen grösten Articul, da wir sagen, daß wir alleine durch den Glauben ohne alle Wercke, Vergebung der Sünden durch Christum erlangen; Pag. 376. Eine solche schädliche Lehre führen die Wiedersacher, nehmlich eine solche Lehre, dadurch das gantze Evangelium wird weg gethan, Christus unterdrücket, die Leuthe in Hertzeleyd und Quaal der Gewissen, endlich, wenn Anfechtung kommen, in Verzweiffelung geführet. Pag. 416. Das heisset öffentlich mit des Teuffels Lehre das Evangelium unterdrücken; Denn die H. Schrifft und Paulus nennen solche Satzungen denn erst rechte Teuffels Lehren, wenn man sie dafür rühmet, daß sie sollen dienen, dadurch Vergebung der Sünden zu erlangen, da sind sie stracks wieder Christum, wieder das Evangelium, wie Feuer und Wasser wieder einander sind. Vid. quoque pag. 420 &c. Woraus dieser Schluß zu machen: welche Kirche solche Lehre hat, die den rechten Grund niederstösset, das gantze Evangelium und Christum unterdrucket, eine solche Teuffels Lehre, die stracks wieder Christum und das Evangelium ist, wie Feuer und Wasser wieder einander seyn etc. Dieselbe Kirche hat Grundstürzende Irrthümer. Nun hat die Römische Kirche besage des Corporis Julii l. c. solche Lehre. E. hat sie Grundstürtzende Irrthümer. Hier muß nothwendig ex duobus contradictoriis eines falsch und unrecht seyn, entweder ihro Durchl. Verordnung und der nach selbiger von allen Theologen geleistete Eyd auf diese Lehre, daß die Römische Kirche verdammliche Irrthümer habe, oder die Meynung und praxis, daß man zu solcher Kirchen ex causis secularibus wohl gehen könne. Wir als redliche Theologi, die nach der Rede des D. Lutheri nicht Mum Mum spielen und Brey im Maule haben sollen, können nicht anders sagen, als daß das erste recht, und das letzte unrecht sey; denn so das letzte recht, wäre es ein entsetzlicher Mißbrauch des göttlichen Nahmens, die Candidatos auf alle in corpore Julio befindliche Glaubens-Lehren zu beeydigen, daß weil sie solches dem Worte GOttes gemäß finden, auch noch solchen Corpore in allen lehren wollen, welches stante hac hypothesi

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[245/0253] schwornen Corpore Julio, daß der dissensus inter Pontificios & Protestantes fundamentalis sey, laut Beylage sub lit. G. Woraus dieser Schluß zu machen: welche Kirche solche Lehre hat, die den rechten Grund niederstösset, das gantze Evangelium und Christum unterdrucket, eine solche Teuffels Lehre, die stracks wieder Christum und das Evangelium ist, wie Feuer und Wasser wieder einander seyn etc. Dieselbe Kirche hat Grundstürzende Irrthümer. Nun hat die Römische Kirche besage des Corporis Julii l. c. solche Lehre. E. hat sie Grundstürtzende Irrthümer. Hier muß nothwendig ex duobus contradictoriis eines falsch und unrecht seyn, entweder ihro Durchl. Verordnung und der nach selbiger von allen Theologen geleistete Eyd auf diese Lehre, daß die Römische Kirche verdammliche Irrthümer habe, oder die Meynung und praxis, daß man zu solcher Kirchen ex causis secularibus wohl gehen könne. Wir als redliche Theologi, die nach der Rede des D. Lutheri nicht Mum Mum spielen und Brey im Maule haben sollen, können nicht anders sagen, als daß das erste recht, und das letzte unrecht sey; denn so das letzte recht, wäre es ein entsetzlicher Mißbrauch des göttlichen Nahmens, die Candidatos auf alle in corpore Julio befindliche Glaubens-Lehren zu beeydigen, daß weil sie solches dem Worte GOttes gemäß finden, auch noch solchen Corpore in allen lehren wollen, welches stante hac hypothesi Apolog. A. C. in corpore Julio p. 326. viele articul bey unsern Wiedersachern (denen Pabisten) stossen den rechten Grund nieder, das Erkäntnüs Christi und den Glauben, denn sie verwerffen und verdammen, den hohen grösten Articul, da wir sagen, daß wir alleine durch den Glauben ohne alle Wercke, Vergebung der Sünden durch Christum erlangen; Pag. 376. Eine solche schädliche Lehre führen die Wiedersacher, nehmlich eine solche Lehre, dadurch das gantze Evangelium wird weg gethan, Christus unterdrücket, die Leuthe in Hertzeleyd und Quaal der Gewissen, endlich, wenn Anfechtung kommen, in Verzweiffelung geführet. Pag. 416. Das heisset öffentlich mit des Teuffels Lehre das Evangelium unterdrücken; Denn die H. Schrifft und Paulus nennen solche Satzungen denn erst rechte Teuffels Lehren, wenn man sie dafür rühmet, daß sie sollen dienen, dadurch Vergebung der Sünden zu erlangen, da sind sie stracks wieder Christum, wieder das Evangelium, wie Feuer und Wasser wieder einander sind. Vid. quoque pag. 420 &c.

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Zitationshilfe: Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Vierdter Theil. Halle, 1725, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ernsthaffte04_1725/253>, abgerufen am 27.11.2024.