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Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Dritter Theil. Halle, 1724.

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bey hundert Ducaten Straffe meine Collegia und Schrifften, wie bißhers geschehen, frey zu halten und drucken zu lassen untersaget, im übrigen aber (7) D. A. und die Professores Philosophiae mich durch falsche Verleumdungen und unrechtmäßige Weise bey der gantzen erbarn und gelahrten Welt zu ruiniren und prostituiren suchen; als nehme zu Eurer Churfürstl Durchlauchtigkeit in unterthänigsten Gehorsam meine Zuflucht, und bitte Ew. Churfürstl. Durchlauchtigkeit mit wehmüthigem Hertzen, in Dero hohen Churfürstlichen Schutz mich gnädigst zu nehmen, die angestellete Commission nebst allem, was bereits in der Sache ergangen, zu cassiren, auch D A. und die Professores Philosophiae nach dem Wege fürgeschriebener gemeiner und in Eurer Churfürstl. Durchlauchtigkeit Landen üblichen Rechte, da sie mich Anspruchs zu erlassen nicht gesonnen, mit mir zu verfahren ernstlich anzubefehlen, wieder besagte meine fälschlichen Ankläger wegen der mir allbereit angethanen höchst empfindlichen Beschimpffung Gerechtigkeit wiederfahren zu lassen, und mir diese Freyheit, die ich bißanhero gehabt, Collegia Juridica und Philosophica zu halten, auch Bücher zu schreiben und drucken zu lassen, so ferne solches gegen GOtt, Eurer Churfürstl. Durchlauchtigkeit und der raisonnabeln Welt zu verantworten ich mir getraue, gnädigst zu vergönnen. Solche hohe Churfürstl Gnade etc.

Und noch ausführlicher bey dem Ober-Consistorio zu Dreßden.

§. XIII. Nachdem ich vorstehende Schrifft überreichet hatte, wurde mir gerathen den etwas kurtzgefaßten Inhalt derselben etwas deutlicher und umbständlicher in einer an das Ober-Consistorium zu Dreßden selbst gerichteten Supplic fürzustellen. Derowegen säumte ich mich nicht, selbiges auf folgende Weise am 24. Januarii 1689. zu thun.

Kurtze Vorstellung dessenwas bisher in dieser Sache vorgangen.

P. P. Ew. Churfürstl. Durchlauchtigkeit geruhen sich gnädigst zu entsinnen, was massen im Monat Januario verwichenen Jahres, als Ew Churfürstl. Durchlauchtigkeit D. A. und dem Rath zu Leipzig anbefohlen, wegen des Autoris der so genannten Schertz- und ernsthafften Gedancken zu inquiriren, ich mit einem unterthänigsten Supplicato einkommen, und Ew. Churfürstl. Durchlauchtigkeit in unterthänigsten Gehorsam gebeten, wieder meine heimliche Verleumder mich gnüglich zu hören, und deren falschen Angeben keinen Glauben beyzumessen. Gleichwie ich nun jederzeit der beständigen Meynung gewesen, daß dieses mein Suchen so wohl Göttlich-als menschlichen Rechten gemäß wäre; also habe ich nach diesen die Consilia meiner Wiederwärtigen im geringsten meine Gemüths-Ruhe nicht turbiren lassen, massen solches nicht alleine mei-

bey hundert Ducaten Straffe meine Collegia und Schrifften, wie bißhers geschehen, frey zu halten und drucken zu lassen untersaget, im übrigen aber (7) D. A. und die Professores Philosophiae mich durch falsche Verleumdungen und unrechtmäßige Weise bey der gantzen erbarn und gelahrten Welt zu ruiniren und prostituiren suchen; als nehme zu Eurer Churfürstl Durchlauchtigkeit in unterthänigsten Gehorsam meine Zuflucht, und bitte Ew. Churfürstl. Durchlauchtigkeit mit wehmüthigem Hertzen, in Dero hohen Churfürstlichen Schutz mich gnädigst zu nehmen, die angestellete Commission nebst allem, was bereits in der Sache ergangen, zu cassiren, auch D A. und die Professores Philosophiae nach dem Wege fürgeschriebener gemeiner und in Eurer Churfürstl. Durchlauchtigkeit Landen üblichen Rechte, da sie mich Anspruchs zu erlassen nicht gesonnen, mit mir zu verfahren ernstlich anzubefehlen, wieder besagte meine fälschlichen Ankläger wegen der mir allbereit angethanen höchst empfindlichen Beschimpffung Gerechtigkeit wiederfahren zu lassen, und mir diese Freyheit, die ich bißanhero gehabt, Collegia Juridica und Philosophica zu halten, auch Bücher zu schreiben und drucken zu lassen, so ferne solches gegen GOtt, Eurer Churfürstl. Durchlauchtigkeit und der raisonnabeln Welt zu verantworten ich mir getraue, gnädigst zu vergönnen. Solche hohe Churfürstl Gnade etc.

Und noch ausführlicher bey dem Ober-Consistorio zu Dreßden.

§. XIII. Nachdem ich vorstehende Schrifft überreichet hatte, wurde mir gerathen den etwas kurtzgefaßten Inhalt derselben etwas deutlicher und umbständlicher in einer an das Ober-Consistorium zu Dreßden selbst gerichteten Supplic fürzustellen. Derowegen säumte ich mich nicht, selbiges auf folgende Weise am 24. Januarii 1689. zu thun.

Kurtze Vorstellung dessenwas bisher in dieser Sache vorgangen.

P. P. Ew. Churfürstl. Durchlauchtigkeit geruhen sich gnädigst zu entsinnen, was massen im Monat Januario verwichenen Jahres, als Ew Churfürstl. Durchlauchtigkeit D. A. und dem Rath zu Leipzig anbefohlen, wegen des Autoris der so genannten Schertz- und ernsthafften Gedancken zu inquiriren, ich mit einem unterthänigsten Supplicato einkommen, und Ew. Churfürstl. Durchlauchtigkeit in unterthänigsten Gehorsam gebeten, wieder meine heimliche Verleumder mich gnüglich zu hören, und deren falschen Angeben keinen Glauben beyzumessen. Gleichwie ich nun jederzeit der beständigen Meynung gewesen, daß dieses mein Suchen so wohl Göttlich-als menschlichen Rechten gemäß wäre; also habe ich nach diesen die Consilia meiner Wiederwärtigen im geringsten meine Gemüths-Ruhe nicht turbiren lassen, massen solches nicht alleine mei-

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bey hundert Ducaten Straffe meine Collegia und                      Schrifften, wie bißhers geschehen, frey zu halten und drucken zu lassen                      untersaget, im übrigen aber (7) D. A. und die Professores Philosophiae mich                      durch falsche Verleumdungen und unrechtmäßige Weise bey der gantzen erbarn und                      gelahrten Welt zu ruiniren und prostituiren suchen; als nehme zu Eurer                      Churfürstl Durchlauchtigkeit in unterthänigsten Gehorsam meine Zuflucht, und                      bitte Ew. Churfürstl. Durchlauchtigkeit mit wehmüthigem Hertzen, in Dero hohen                      Churfürstlichen Schutz mich gnädigst zu nehmen, die angestellete Commission                      nebst allem, was bereits in der Sache ergangen, zu cassiren, auch D A. und die                      Professores Philosophiae nach dem Wege fürgeschriebener gemeiner und in Eurer                      Churfürstl. Durchlauchtigkeit Landen üblichen Rechte, da sie mich Anspruchs zu                      erlassen nicht gesonnen, mit mir zu verfahren ernstlich anzubefehlen, wieder                      besagte meine fälschlichen Ankläger wegen der mir allbereit angethanen höchst                      empfindlichen Beschimpffung Gerechtigkeit wiederfahren zu lassen, und mir diese                      Freyheit, die ich bißanhero gehabt, Collegia Juridica und Philosophica zu                      halten, auch Bücher zu schreiben und drucken zu lassen, so ferne solches gegen                      GOtt, Eurer Churfürstl. Durchlauchtigkeit und der raisonnabeln Welt zu                      verantworten ich mir getraue, gnädigst zu vergönnen. Solche hohe Churfürstl                      Gnade etc.</p>
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[26/0032] bey hundert Ducaten Straffe meine Collegia und Schrifften, wie bißhers geschehen, frey zu halten und drucken zu lassen untersaget, im übrigen aber (7) D. A. und die Professores Philosophiae mich durch falsche Verleumdungen und unrechtmäßige Weise bey der gantzen erbarn und gelahrten Welt zu ruiniren und prostituiren suchen; als nehme zu Eurer Churfürstl Durchlauchtigkeit in unterthänigsten Gehorsam meine Zuflucht, und bitte Ew. Churfürstl. Durchlauchtigkeit mit wehmüthigem Hertzen, in Dero hohen Churfürstlichen Schutz mich gnädigst zu nehmen, die angestellete Commission nebst allem, was bereits in der Sache ergangen, zu cassiren, auch D A. und die Professores Philosophiae nach dem Wege fürgeschriebener gemeiner und in Eurer Churfürstl. Durchlauchtigkeit Landen üblichen Rechte, da sie mich Anspruchs zu erlassen nicht gesonnen, mit mir zu verfahren ernstlich anzubefehlen, wieder besagte meine fälschlichen Ankläger wegen der mir allbereit angethanen höchst empfindlichen Beschimpffung Gerechtigkeit wiederfahren zu lassen, und mir diese Freyheit, die ich bißanhero gehabt, Collegia Juridica und Philosophica zu halten, auch Bücher zu schreiben und drucken zu lassen, so ferne solches gegen GOtt, Eurer Churfürstl. Durchlauchtigkeit und der raisonnabeln Welt zu verantworten ich mir getraue, gnädigst zu vergönnen. Solche hohe Churfürstl Gnade etc. §. XIII. Nachdem ich vorstehende Schrifft überreichet hatte, wurde mir gerathen den etwas kurtzgefaßten Inhalt derselben etwas deutlicher und umbständlicher in einer an das Ober-Consistorium zu Dreßden selbst gerichteten Supplic fürzustellen. Derowegen säumte ich mich nicht, selbiges auf folgende Weise am 24. Januarii 1689. zu thun. P. P. Ew. Churfürstl. Durchlauchtigkeit geruhen sich gnädigst zu entsinnen, was massen im Monat Januario verwichenen Jahres, als Ew Churfürstl. Durchlauchtigkeit D. A. und dem Rath zu Leipzig anbefohlen, wegen des Autoris der so genannten Schertz- und ernsthafften Gedancken zu inquiriren, ich mit einem unterthänigsten Supplicato einkommen, und Ew. Churfürstl. Durchlauchtigkeit in unterthänigsten Gehorsam gebeten, wieder meine heimliche Verleumder mich gnüglich zu hören, und deren falschen Angeben keinen Glauben beyzumessen. Gleichwie ich nun jederzeit der beständigen Meynung gewesen, daß dieses mein Suchen so wohl Göttlich-als menschlichen Rechten gemäß wäre; also habe ich nach diesen die Consilia meiner Wiederwärtigen im geringsten meine Gemüths-Ruhe nicht turbiren lassen, massen solches nicht alleine mei-

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Zitationshilfe: Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Dritter Theil. Halle, 1724, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ernsthaffte03_1724/32>, abgerufen am 24.11.2024.