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Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Zweyter Theil. Halle, 1724.

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heisse? Ihr Mann heisset Ehrig Kohl. 7. Wie viel Kinder sie mit demselben oder sonst erzogen habe? Sie habe mit ermeldten diesem ihrem Mann 3. Kinder, so noch alle am Leben; Vor 27. Jahren ohngefehr aber habe sie im ledigen Stande auch ein Kind mit des Müllers Sohn auf der Seltzerhelle gehabt. 8. Ob nicht Inquisita im vorgangenen Jahr als Paul Narbs kranck gewesen, in dessen Hauß beruffen worden? Affirmat. 9. Ob nicht Inquisita auch dahin kommen? Affirmat. 10. Ob es nicht ohngefehr 14. Tage vor Michaelis gewesen? Es könte wohl 14. Tage vor Michaelis gewesen seyn, sie habe es vergessen. 11. Ob nicht Paul Narbs Eheweib damahlen geklagt, sie wären arme Leute und hätten nichts? Dieses habe sie nicht gehört. 12. Ob nicht Inquisita darauff gesagt, was kan man vor bösen Leuten haben, die einem die Nahrung nehmen? Negat. sondern die Narbin habe sie inquisitin beklagt, und gesagt, daß man vor bösen Leuten nichts haben könne, und sie Inquisitin auch eine arme Frau sey. 13. Ob nicht inquisita ferner damahlen gesagt: Die Schlieperin modo Christoph Adams uxor kame auch einsmahlen von ihrer Hörde, reichte mir ein Brodt und sagte, da will ich euch ein Brodt geben, wenn ihr schon hexen könnet? Affirmat. 14. In welchen Jahr ihr die Schleperin das Brodt gereichet habe? Es wären wohl 14. oder 15. Jahr, daß die Schlieperin, so dazumahlen 3. Brodt gebacken aus frischen Korne. ihr inquisitin, weiln ihr Mann 10. arme Kinder gehabt, gegeben hätte. 15. Ob nicht inquisita ferner erzehlet, sie habe auf obiges wenn ihr schon hexen könnet gesagt, wer sagt denn das? Affirmat. 16. Ob nicht inquisita damahlen serner erzehlet, die Schlieperin habe geantwortet, das sagt die Missetsche? Affirmat. 17. Ob nicht inquisita ferner damahlen erzehlet, sie habe auf obiges gesagt, sagt das die Misselsche? Affirmat. 18. Item habe ich sie dafür zu Gevatter gebeten? Affirmat. 19. Item ich habe ihr ein schwartz Huhn gegeben, daß sie es mich auch lernen solte? Affirmat. addendo; Sie habe es wiederruffen wollen, und wäre es ein Sprichwort, du hast mir ein schwartz Huhn gegeben, wenn man einem dergleichen berichtete: dahero sie inquisitin auch gesagt hätte: ich habe der Schlieperin ein schwartz Huhn gegeben, daß sie mich das Hexen auch lernen solte. 20 Item, und dancke es ihr mit dem Teuffel, daß sie es mich nicht recht gelernet hat? Affirmat, addendo: Sie wäre böß gewesen und geschmähet, daß man sie dergestalt beschuldigen wolte, da sie doch ein ehrliches Weib wäre. 21. Wenn inquisita der Misselschen ein schwartz Huhn gegeben habe? Sie habe ihr Lebtage kein schwartz Huhn gehabt, und der Misselschen keines gegeben. 22. Wie und wann die Misselschen ihr der inquisitin das Hexen gelehret habe? Die Misselin habe sie nicht heren gelernet, sondern weilen die Misselin sie inquisitin, wie die Schlieperin gesagt, das Hexen beschuldigen wollen, so habe sie inquisitin durch ihre Reden die Be

heisse? Ihr Mann heisset Ehrig Kohl. 7. Wie viel Kinder sie mit demselben oder sonst erzogen habe? Sie habe mit ermeldten diesem ihrem Mann 3. Kinder, so noch alle am Leben; Vor 27. Jahren ohngefehr aber habe sie im ledigen Stande auch ein Kind mit des Müllers Sohn auf der Seltzerhelle gehabt. 8. Ob nicht Inquisita im vorgangenen Jahr als Paul Narbs kranck gewesen, in dessen Hauß beruffen worden? Affirmat. 9. Ob nicht Inquisita auch dahin kommen? Affirmat. 10. Ob es nicht ohngefehr 14. Tage vor Michaelis gewesen? Es könte wohl 14. Tage vor Michaelis gewesen seyn, sie habe es vergessen. 11. Ob nicht Paul Narbs Eheweib damahlen geklagt, sie wären arme Leute und hätten nichts? Dieses habe sie nicht gehört. 12. Ob nicht Inquisita darauff gesagt, was kan man vor bösen Leuten haben, die einem die Nahrung nehmen? Negat. sondern die Narbin habe sie inquisitin beklagt, und gesagt, daß man vor bösen Leuten nichts haben könne, und sie Inquisitin auch eine arme Frau sey. 13. Ob nicht inquisita ferner damahlen gesagt: Die Schlieperin modo Christoph Adams uxor kame auch einsmahlen von ihrer Hörde, reichte mir ein Brodt und sagte, da will ich euch ein Brodt geben, wenn ihr schon hexen könnet? Affirmat. 14. In welchen Jahr ihr die Schleperin das Brodt gereichet habe? Es wären wohl 14. oder 15. Jahr, daß die Schlieperin, so dazumahlen 3. Brodt gebacken aus frischen Korne. ihr inquisitin, weiln ihr Mann 10. arme Kinder gehabt, gegeben hätte. 15. Ob nicht inquisita ferner erzehlet, sie habe auf obiges wenn ihr schon hexen könnet gesagt, wer sagt denn das? Affirmat. 16. Ob nicht inquisita damahlen serner erzehlet, die Schlieperin habe geantwortet, das sagt die Missetsche? Affirmat. 17. Ob nicht inquisita ferner damahlen erzehlet, sie habe auf obiges gesagt, sagt das die Misselsche? Affirmat. 18. Item habe ich sie dafür zu Gevatter gebeten? Affirmat. 19. Item ich habe ihr ein schwartz Huhn gegeben, daß sie es mich auch lernen solte? Affirmat. addendo; Sie habe es wiederruffen wollen, und wäre es ein Sprichwort, du hast mir ein schwartz Huhn gegeben, wenn man einem dergleichen berichtete: dahero sie inquisitin auch gesagt hätte: ich habe der Schlieperin ein schwartz Huhn gegeben, daß sie mich das Hexen auch lernen solte. 20 Item, und dancke es ihr mit dem Teuffel, daß sie es mich nicht recht gelernet hat? Affirmat, addendo: Sie wäre böß gewesen und geschmähet, daß man sie dergestalt beschuldigen wolte, da sie doch ein ehrliches Weib wäre. 21. Wenn inquisita der Misselschen ein schwartz Huhn gegeben habe? Sie habe ihr Lebtage kein schwartz Huhn gehabt, und der Misselschen keines gegeben. 22. Wie und wann die Misselschen ihr der inquisitin das Hexen gelehret habe? Die Misselin habe sie nicht heren gelernet, sondern weilen die Misselin sie inquisitin, wie die Schlieperin gesagt, das Hexen beschuldigen wollen, so habe sie inquisitin durch ihre Reden die Be

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heisse? Ihr Mann                      heisset Ehrig Kohl. 7. Wie viel Kinder sie mit demselben oder sonst erzogen                      habe? Sie habe mit ermeldten diesem ihrem Mann 3. Kinder, so noch alle am Leben;                      Vor 27. Jahren ohngefehr aber habe sie im ledigen Stande auch ein Kind mit des                      Müllers Sohn auf der Seltzerhelle gehabt. 8. Ob nicht Inquisita im vorgangenen                      Jahr als Paul Narbs kranck gewesen, in dessen Hauß beruffen worden? Affirmat. 9.                      Ob nicht Inquisita auch dahin kommen? Affirmat. 10. Ob es nicht ohngefehr 14.                      Tage vor Michaelis gewesen? Es könte wohl 14. Tage vor Michaelis gewesen seyn,                      sie habe es vergessen. 11. Ob nicht Paul Narbs Eheweib damahlen geklagt, sie                      wären arme Leute und hätten nichts? Dieses habe sie nicht gehört. 12. Ob nicht                      Inquisita darauff gesagt, was kan man vor bösen Leuten haben, die einem die                      Nahrung nehmen? Negat. sondern die Narbin habe sie inquisitin beklagt, und                      gesagt, daß man vor bösen Leuten nichts haben könne, und sie Inquisitin auch                      eine arme Frau sey. 13. Ob nicht inquisita ferner damahlen gesagt: Die                      Schlieperin modo Christoph Adams uxor kame auch einsmahlen von ihrer Hörde,                      reichte mir ein Brodt und sagte, da will ich euch ein Brodt geben, wenn ihr                      schon hexen könnet? Affirmat. 14. In welchen Jahr ihr die Schleperin das Brodt                      gereichet habe? Es wären wohl 14. oder 15. Jahr, daß die Schlieperin, so                      dazumahlen 3. Brodt gebacken aus frischen Korne. ihr inquisitin, weiln ihr Mann                      10. arme Kinder gehabt, gegeben hätte. 15. Ob nicht inquisita ferner erzehlet,                      sie habe auf obiges wenn ihr schon hexen könnet gesagt, wer sagt denn das?                      Affirmat. 16. Ob nicht inquisita damahlen serner erzehlet, die Schlieperin habe                      geantwortet, das sagt die Missetsche? Affirmat. 17. Ob nicht inquisita ferner                      damahlen erzehlet, sie habe auf obiges gesagt, sagt das die Misselsche?                      Affirmat. 18. Item habe ich sie dafür zu Gevatter gebeten? Affirmat. 19. Item                      ich habe ihr ein schwartz Huhn gegeben, daß sie es mich auch lernen solte?                      Affirmat. addendo; Sie habe es wiederruffen wollen, und wäre es ein Sprichwort,                      du hast mir ein schwartz Huhn gegeben, wenn man einem dergleichen berichtete:                      dahero sie inquisitin auch gesagt hätte: ich habe der Schlieperin ein schwartz                      Huhn gegeben, daß sie mich das Hexen auch lernen solte. 20 Item, und dancke es                      ihr mit dem Teuffel, daß sie es mich nicht recht gelernet hat? Affirmat,                      addendo: Sie wäre böß gewesen und geschmähet, daß man sie dergestalt                      beschuldigen wolte, da sie doch ein ehrliches Weib wäre. 21. Wenn inquisita der                      Misselschen ein schwartz Huhn gegeben habe? Sie habe ihr Lebtage kein schwartz                      Huhn gehabt, und der Misselschen keines gegeben. 22. Wie und wann die                      Misselschen ihr der inquisitin das Hexen gelehret habe? Die Misselin habe sie                      nicht heren gelernet, sondern weilen die Misselin sie inquisitin, wie die                      Schlieperin gesagt, das Hexen beschuldigen wollen, so habe sie inquisitin durch                      ihre Reden die Be
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[328/0336] heisse? Ihr Mann heisset Ehrig Kohl. 7. Wie viel Kinder sie mit demselben oder sonst erzogen habe? Sie habe mit ermeldten diesem ihrem Mann 3. Kinder, so noch alle am Leben; Vor 27. Jahren ohngefehr aber habe sie im ledigen Stande auch ein Kind mit des Müllers Sohn auf der Seltzerhelle gehabt. 8. Ob nicht Inquisita im vorgangenen Jahr als Paul Narbs kranck gewesen, in dessen Hauß beruffen worden? Affirmat. 9. Ob nicht Inquisita auch dahin kommen? Affirmat. 10. Ob es nicht ohngefehr 14. Tage vor Michaelis gewesen? Es könte wohl 14. Tage vor Michaelis gewesen seyn, sie habe es vergessen. 11. Ob nicht Paul Narbs Eheweib damahlen geklagt, sie wären arme Leute und hätten nichts? Dieses habe sie nicht gehört. 12. Ob nicht Inquisita darauff gesagt, was kan man vor bösen Leuten haben, die einem die Nahrung nehmen? Negat. sondern die Narbin habe sie inquisitin beklagt, und gesagt, daß man vor bösen Leuten nichts haben könne, und sie Inquisitin auch eine arme Frau sey. 13. Ob nicht inquisita ferner damahlen gesagt: Die Schlieperin modo Christoph Adams uxor kame auch einsmahlen von ihrer Hörde, reichte mir ein Brodt und sagte, da will ich euch ein Brodt geben, wenn ihr schon hexen könnet? Affirmat. 14. In welchen Jahr ihr die Schleperin das Brodt gereichet habe? Es wären wohl 14. oder 15. Jahr, daß die Schlieperin, so dazumahlen 3. Brodt gebacken aus frischen Korne. ihr inquisitin, weiln ihr Mann 10. arme Kinder gehabt, gegeben hätte. 15. Ob nicht inquisita ferner erzehlet, sie habe auf obiges wenn ihr schon hexen könnet gesagt, wer sagt denn das? Affirmat. 16. Ob nicht inquisita damahlen serner erzehlet, die Schlieperin habe geantwortet, das sagt die Missetsche? Affirmat. 17. Ob nicht inquisita ferner damahlen erzehlet, sie habe auf obiges gesagt, sagt das die Misselsche? Affirmat. 18. Item habe ich sie dafür zu Gevatter gebeten? Affirmat. 19. Item ich habe ihr ein schwartz Huhn gegeben, daß sie es mich auch lernen solte? Affirmat. addendo; Sie habe es wiederruffen wollen, und wäre es ein Sprichwort, du hast mir ein schwartz Huhn gegeben, wenn man einem dergleichen berichtete: dahero sie inquisitin auch gesagt hätte: ich habe der Schlieperin ein schwartz Huhn gegeben, daß sie mich das Hexen auch lernen solte. 20 Item, und dancke es ihr mit dem Teuffel, daß sie es mich nicht recht gelernet hat? Affirmat, addendo: Sie wäre böß gewesen und geschmähet, daß man sie dergestalt beschuldigen wolte, da sie doch ein ehrliches Weib wäre. 21. Wenn inquisita der Misselschen ein schwartz Huhn gegeben habe? Sie habe ihr Lebtage kein schwartz Huhn gehabt, und der Misselschen keines gegeben. 22. Wie und wann die Misselschen ihr der inquisitin das Hexen gelehret habe? Die Misselin habe sie nicht heren gelernet, sondern weilen die Misselin sie inquisitin, wie die Schlieperin gesagt, das Hexen beschuldigen wollen, so habe sie inquisitin durch ihre Reden die Be

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Zitationshilfe: Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Zweyter Theil. Halle, 1724, S. 328. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ernsthaffte02_1724/336>, abgerufen am 23.11.2024.