Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Zweyter Theil. Halle, 1724.wesen? Similiter. 78. Ob es nicht der Teuffel gewesen, und derselbe sie besuchet habe? Sie wisse nichts davon, es möge der Teuffel oder seine Mutter gewesen seyn. 79. Ob nicht Christoph Hoppenhausen ihr der Inquisitin und ihrem Mann vorm Jahr um diese Zeit 3. Fuder Mistgefahren? Ehe man diesen Artickel der Inquisitae vorgehalten, wurde sie befragt, wer ihr und ihrem Manne seither einem Jahr s. v. Mist und andere Sachen gefahren habe, worauf sie, daß Clauß Niestatt, Lucas Zimmermann dieses Jahr, vorm Jahr aber Dietrich Schmidt, Adam Braumeister und Andreas Monicke ihr s. v. Mist gefahren hätte, antwortete, und auf mehrmahliges Befragen, ob niemand mehr ihr gefahren, beständig sagte / daß sonst niemand ihr gefahren habe; als sie aber ad hunc articulum vernommen wurde, sagte sie, daß sie sich erinnere, daß auch Christoph Hoppenhausen ihr 3. Fuder Mist vorm Jahre gefahren habe. 80. Ob nicht dieser Hoppenhausen sich geweigert, mehr Mist zu fahren, weilen sie zuviel aufladen thäten? Affirmat, und weilen es damahl starck geregnet, der Mist aber auf einen Berg hätte müssen gefahren werden. 81. Ob nicht Hoppenhausen sie etliche mahl um das Fuhrlohn dieser 3. Fuder Mist gemahnet? Affirmat. 82. Ob nicht dennoch keine Zahlung erfolget und warum? Affirmat, weilen sie das Geld nicht gehabt hätte. 83 Ob nicht Inquisita nach der Hand dieses Fuhrlohn des Hoppenhausen seinem Vater zugestellet, und von demselben begehret, daß sein Sohn ihr wiederum s. v. Mist fahren mögte? Wisse nicht, ob sie oder ihr Mann das Geld des Hoppenhausen seinem Vater zugestellet habe, im übrigen habe sie von des Christoph Hoppenhausen seinem Vater begehret, daß sein Sohn ferner ihnen s. v. Mist fahren mögte. 84. Ob nicht Christoph Hoppenhausen sich dessen geweigert? Des Christoph Hoppenhausen Vater habe auf ferner begehrte Mist Fuhr geantwortet, er könne nicht fahren lassen, weilen er ein Pferd verhandelt, und nur zwey Pferde noch hätte. 85. Ob sie nicht nach der Hand gute Worte geben, daß er ihr ein Fuder Holtz vor Weyhnachten vorigen Jahres gefahren? Affirmat. 86. Ob nicht Johann Hahn mit dem Christoph Hoppenhausen das Fuder Holtz vor ihrem Hauß abgeladen, dieser fortgefahren, Hahn aber in ihren Haus geblieben sey? Affirmat. 87. Ob nicht Inquisita begehret, daß Hoppenhausen auch in ihr Hauß kommen solte? Affirmat. 88. Warum sie solches begehret? Um demselben das Fuhrlohn zu geben, zumahlen Hoppenhausen 3, Johann Hahn aber nur 1. Pferd bey dieser Fuhre gehabt habe. 89. Ob nicht Inquisita den Hoppenhausen, als derselbe in ihr Hauß damahlen zurück kommen, das Fuhrlohn gegeben? Affirmat. 90. Ob nicht Hoppenhausen gleich denselbigen Abend viele Beulen wie Hüner-Eyer groß auf sein Haupt bekommen? Sie wisse es nicht. 91. Ob nicht Hoppenhausen des andern Tags im Wald, allwo die Mast-Schweine gangen, gewesen, und die Inquisitin, auch andere Leute mehr, welche ihre Mast-Schwei wesen? Similiter. 78. Ob es nicht der Teuffel gewesen, und derselbe sie besuchet habe? Sie wisse nichts davon, es möge der Teuffel oder seine Mutter gewesen seyn. 79. Ob nicht Christoph Hoppenhausen ihr der Inquisitin und ihrem Mann vorm Jahr um diese Zeit 3. Fuder Mistgefahren? Ehe man diesen Artickel der Inquisitae vorgehalten, wurde sie befragt, wer ihr und ihrem Manne seither einem Jahr s. v. Mist und andere Sachen gefahren habe, worauf sie, daß Clauß Niestatt, Lucas Zimmermann dieses Jahr, vorm Jahr aber Dietrich Schmidt, Adam Braumeister und Andreas Monicke ihr s. v. Mist gefahren hätte, antwortete, und auf mehrmahliges Befragen, ob niemand mehr ihr gefahren, beständig sagte / daß sonst niemand ihr gefahren habe; als sie aber ad hunc articulum vernommen wurde, sagte sie, daß sie sich erinnere, daß auch Christoph Hoppenhausen ihr 3. Fuder Mist vorm Jahre gefahren habe. 80. Ob nicht dieser Hoppenhausen sich geweigert, mehr Mist zu fahren, weilen sie zuviel aufladen thäten? Affirmat, und weilen es damahl starck geregnet, der Mist aber auf einen Berg hätte müssen gefahren werden. 81. Ob nicht Hoppenhausen sie etliche mahl um das Fuhrlohn dieser 3. Fuder Mist gemahnet? Affirmat. 82. Ob nicht dennoch keine Zahlung erfolget und warum? Affirmat, weilen sie das Geld nicht gehabt hätte. 83 Ob nicht Inquisita nach der Hand dieses Fuhrlohn des Hoppenhausen seinem Vater zugestellet, und von demselben begehret, daß sein Sohn ihr wiederum s. v. Mist fahren mögte? Wisse nicht, ob sie oder ihr Mann das Geld des Hoppenhausen seinem Vater zugestellet habe, im übrigen habe sie von des Christoph Hoppenhausen seinem Vater begehret, daß sein Sohn ferner ihnen s. v. Mist fahren mögte. 84. Ob nicht Christoph Hoppenhausen sich dessen geweigert? Des Christoph Hoppenhausen Vater habe auf ferner begehrte Mist Fuhr geantwortet, er könne nicht fahren lassen, weilen er ein Pferd verhandelt, und nur zwey Pferde noch hätte. 85. Ob sie nicht nach der Hand gute Worte geben, daß er ihr ein Fuder Holtz vor Weyhnachten vorigen Jahres gefahren? Affirmat. 86. Ob nicht Johann Hahn mit dem Christoph Hoppenhausen das Fuder Holtz vor ihrem Hauß abgeladen, dieser fortgefahren, Hahn aber in ihren Haus geblieben sey? Affirmat. 87. Ob nicht Inquisita begehret, daß Hoppenhausen auch in ihr Hauß kommen solte? Affirmat. 88. Warum sie solches begehret? Um demselben das Fuhrlohn zu geben, zumahlen Hoppenhausen 3, Johann Hahn aber nur 1. Pferd bey dieser Fuhre gehabt habe. 89. Ob nicht Inquisita den Hoppenhausen, als derselbe in ihr Hauß damahlen zurück kommen, das Fuhrlohn gegeben? Affirmat. 90. Ob nicht Hoppenhausen gleich denselbigen Abend viele Beulen wie Hüner-Eyer groß auf sein Haupt bekommen? Sie wisse es nicht. 91. Ob nicht Hoppenhausen des andern Tags im Wald, allwo die Mast-Schweine gangen, gewesen, und die Inquisitin, auch andere Leute mehr, welche ihre Mast-Schwei <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0323" n="315"/> wesen? Similiter. 78. Ob es nicht der Teuffel gewesen, und derselbe sie besuchet habe? Sie wisse nichts davon, es möge der Teuffel oder seine Mutter gewesen seyn. 79. Ob nicht Christoph Hoppenhausen ihr der Inquisitin und ihrem Mann vorm Jahr um diese Zeit 3. Fuder Mistgefahren? Ehe man diesen Artickel der Inquisitae vorgehalten, wurde sie befragt, wer ihr und ihrem Manne seither einem Jahr s. v. Mist und andere Sachen gefahren habe, worauf sie, daß Clauß Niestatt, Lucas Zimmermann dieses Jahr, vorm Jahr aber Dietrich Schmidt, Adam Braumeister und Andreas Monicke ihr s. v. Mist gefahren hätte, antwortete, und auf mehrmahliges Befragen, ob niemand mehr ihr gefahren, beständig sagte / daß sonst niemand ihr gefahren habe; als sie aber ad hunc articulum vernommen wurde, sagte sie, daß sie sich erinnere, daß auch Christoph Hoppenhausen ihr 3. Fuder Mist vorm Jahre gefahren habe. 80. Ob nicht dieser Hoppenhausen sich geweigert, mehr Mist zu fahren, weilen sie zuviel aufladen thäten? Affirmat, und weilen es damahl starck geregnet, der Mist aber auf einen Berg hätte müssen gefahren werden. 81. Ob nicht Hoppenhausen sie etliche mahl um das Fuhrlohn dieser 3. Fuder Mist gemahnet? Affirmat. 82. Ob nicht dennoch keine Zahlung erfolget und warum? Affirmat, weilen sie das Geld nicht gehabt hätte. 83 Ob nicht Inquisita nach der Hand dieses Fuhrlohn des Hoppenhausen seinem Vater zugestellet, und von demselben begehret, daß sein Sohn ihr wiederum s. v. Mist fahren mögte? Wisse nicht, ob sie oder ihr Mann das Geld des Hoppenhausen seinem Vater zugestellet habe, im übrigen habe sie von des Christoph Hoppenhausen seinem Vater begehret, daß sein Sohn ferner ihnen s. v. Mist fahren mögte. 84. Ob nicht Christoph Hoppenhausen sich dessen geweigert? Des Christoph Hoppenhausen Vater habe auf ferner begehrte Mist Fuhr geantwortet, er könne nicht fahren lassen, weilen er ein Pferd verhandelt, und nur zwey Pferde noch hätte. 85. Ob sie nicht nach der Hand gute Worte geben, daß er ihr ein Fuder Holtz vor Weyhnachten vorigen Jahres gefahren? Affirmat. 86. Ob nicht Johann Hahn mit dem Christoph Hoppenhausen das Fuder Holtz vor ihrem Hauß abgeladen, dieser fortgefahren, Hahn aber in ihren Haus geblieben sey? Affirmat. 87. Ob nicht Inquisita begehret, daß Hoppenhausen auch in ihr Hauß kommen solte? Affirmat. 88. Warum sie solches begehret? Um demselben das Fuhrlohn zu geben, zumahlen Hoppenhausen 3, Johann Hahn aber nur 1. Pferd bey dieser Fuhre gehabt habe. 89. Ob nicht Inquisita den Hoppenhausen, als derselbe in ihr Hauß damahlen zurück kommen, das Fuhrlohn gegeben? Affirmat. 90. Ob nicht Hoppenhausen gleich denselbigen Abend viele Beulen wie Hüner-Eyer groß auf sein Haupt bekommen? Sie wisse es nicht. 91. Ob nicht Hoppenhausen des andern Tags im Wald, allwo die Mast-Schweine gangen, gewesen, und die Inquisitin, auch andere Leute mehr, welche ihre Mast-Schwei </p> </div> </body> </text> </TEI> [315/0323]
wesen? Similiter. 78. Ob es nicht der Teuffel gewesen, und derselbe sie besuchet habe? Sie wisse nichts davon, es möge der Teuffel oder seine Mutter gewesen seyn. 79. Ob nicht Christoph Hoppenhausen ihr der Inquisitin und ihrem Mann vorm Jahr um diese Zeit 3. Fuder Mistgefahren? Ehe man diesen Artickel der Inquisitae vorgehalten, wurde sie befragt, wer ihr und ihrem Manne seither einem Jahr s. v. Mist und andere Sachen gefahren habe, worauf sie, daß Clauß Niestatt, Lucas Zimmermann dieses Jahr, vorm Jahr aber Dietrich Schmidt, Adam Braumeister und Andreas Monicke ihr s. v. Mist gefahren hätte, antwortete, und auf mehrmahliges Befragen, ob niemand mehr ihr gefahren, beständig sagte / daß sonst niemand ihr gefahren habe; als sie aber ad hunc articulum vernommen wurde, sagte sie, daß sie sich erinnere, daß auch Christoph Hoppenhausen ihr 3. Fuder Mist vorm Jahre gefahren habe. 80. Ob nicht dieser Hoppenhausen sich geweigert, mehr Mist zu fahren, weilen sie zuviel aufladen thäten? Affirmat, und weilen es damahl starck geregnet, der Mist aber auf einen Berg hätte müssen gefahren werden. 81. Ob nicht Hoppenhausen sie etliche mahl um das Fuhrlohn dieser 3. Fuder Mist gemahnet? Affirmat. 82. Ob nicht dennoch keine Zahlung erfolget und warum? Affirmat, weilen sie das Geld nicht gehabt hätte. 83 Ob nicht Inquisita nach der Hand dieses Fuhrlohn des Hoppenhausen seinem Vater zugestellet, und von demselben begehret, daß sein Sohn ihr wiederum s. v. Mist fahren mögte? Wisse nicht, ob sie oder ihr Mann das Geld des Hoppenhausen seinem Vater zugestellet habe, im übrigen habe sie von des Christoph Hoppenhausen seinem Vater begehret, daß sein Sohn ferner ihnen s. v. Mist fahren mögte. 84. Ob nicht Christoph Hoppenhausen sich dessen geweigert? Des Christoph Hoppenhausen Vater habe auf ferner begehrte Mist Fuhr geantwortet, er könne nicht fahren lassen, weilen er ein Pferd verhandelt, und nur zwey Pferde noch hätte. 85. Ob sie nicht nach der Hand gute Worte geben, daß er ihr ein Fuder Holtz vor Weyhnachten vorigen Jahres gefahren? Affirmat. 86. Ob nicht Johann Hahn mit dem Christoph Hoppenhausen das Fuder Holtz vor ihrem Hauß abgeladen, dieser fortgefahren, Hahn aber in ihren Haus geblieben sey? Affirmat. 87. Ob nicht Inquisita begehret, daß Hoppenhausen auch in ihr Hauß kommen solte? Affirmat. 88. Warum sie solches begehret? Um demselben das Fuhrlohn zu geben, zumahlen Hoppenhausen 3, Johann Hahn aber nur 1. Pferd bey dieser Fuhre gehabt habe. 89. Ob nicht Inquisita den Hoppenhausen, als derselbe in ihr Hauß damahlen zurück kommen, das Fuhrlohn gegeben? Affirmat. 90. Ob nicht Hoppenhausen gleich denselbigen Abend viele Beulen wie Hüner-Eyer groß auf sein Haupt bekommen? Sie wisse es nicht. 91. Ob nicht Hoppenhausen des andern Tags im Wald, allwo die Mast-Schweine gangen, gewesen, und die Inquisitin, auch andere Leute mehr, welche ihre Mast-Schwei
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Zitationshilfe: | Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Zweyter Theil. Halle, 1724, S. 315. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ernsthaffte02_1724/323>, abgerufen am 16.07.2024. |