Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691.Vorrede. auch nach dieser Eintheilung hernach seine Lo-gic vollführet. Aber unser Autor hält dafür/ Claubergius (wiewohl er seines Nahmens nicht erwehnet) habe darinnen mentem Carte- sii nicht recht assequiret/ weil pars Analyti- ca von des Cartesii instituto gantz entfernet gewesen wäre/ als der sich nicht vorgenommen hätte/ von andern etwas zu lernen (p. 16. n. 29.) auch der andere Theil partis Geneticae hieher nicht gehöre/ weil Cartesius nicht vorgenom- men hätte/ andere zu informiren (ib. n. 30. 31.) wannenhero er auch nur den ersten Theil par- tis Geneticae tractiren wolte/ jedoch/ weil die- ser der Grund der übrigen drey Stücke wäre/ so wolle er doch weisen/ wie man denselben bey denen übrigen Dingen mit gebrauchen solle. Nun wil ich hier Claubergium nicht defen- diren/ oder untersuchen/ ob der Autor seinen versprechen nachgekommen sey/ und in folgen- den den usum primae partis in denen übrigen gewiesen habe/ sondern ich mercke nur daraus/ daß/ wei er hier in dem Hauptwerck von Clau- bergio abweicht/ und zwar/ ohne daß er solches dem Leser mit deutlichen Worten sage/ er nicht fein ingenue gehandelt habe/ und also das Werck gantz nicht dem Titel seines Buchs gemäß
Vorrede. auch nach dieſer Eintheilung hernach ſeine Lo-gic vollfuͤhret. Aber unſer Autor haͤlt dafuͤr/ Claubergius (wiewohl er ſeines Nahmens nicht erwehnet) habe darinnen mentem Carte- ſii nicht recht aſſequiret/ weil pars Analyti- ca von des Carteſii inſtituto gantz entfernet geweſen waͤre/ als der ſich nicht vorgenommen haͤtte/ von andern etwas zu lernen (p. 16. n. 29.) auch der andere Theil partis Geneticæ hieher nicht gehoͤre/ weil Carteſius nicht vorgenom- men haͤtte/ andere zu informiren (ib. n. 30. 31.) wannenhero er auch nur den erſten Theil par- tis Geneticæ tractiren wolte/ jedoch/ weil die- ſer der Grund der uͤbrigen drey Stuͤcke waͤre/ ſo wolle er doch weiſen/ wie man denſelben bey denen uͤbrigen Dingen mit gebrauchen ſolle. Nun wil ich hier Claubergium nicht defen- diren/ oder unterſuchen/ ob der Autor ſeinen verſprechen nachgekommen ſey/ und in folgen- den den uſum primæ partis in denen uͤbrigen gewieſen habe/ ſondern ich mercke nur daraus/ daß/ wei er hier in dem Hauptwerck von Clau- bergio abweicht/ und zwar/ ohne daß er ſolches dem Leſer mit deutlichen Worten ſage/ er nicht fein ingenuè gehandelt habe/ und alſo das Werck gantz nicht dem Titel ſeines Buchs gemaͤß
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Vorrede.
auch nach dieſer Eintheilung hernach ſeine Lo-
gic vollfuͤhret. Aber unſer Autor haͤlt dafuͤr/
Claubergius (wiewohl er ſeines Nahmens
nicht erwehnet) habe darinnen mentem Carte-
ſii nicht recht aſſequiret/ weil pars Analyti-
ca von des Carteſii inſtituto gantz entfernet
geweſen waͤre/ als der ſich nicht vorgenommen
haͤtte/ von andern etwas zu lernen (p. 16. n. 29.)
auch der andere Theil partis Geneticæ hieher
nicht gehoͤre/ weil Carteſius nicht vorgenom-
men haͤtte/ andere zu informiren (ib. n. 30. 31.)
wannenhero er auch nur den erſten Theil par-
tis Geneticæ tractiren wolte/ jedoch/ weil die-
ſer der Grund der uͤbrigen drey Stuͤcke waͤre/
ſo wolle er doch weiſen/ wie man denſelben bey
denen uͤbrigen Dingen mit gebrauchen ſolle.
Nun wil ich hier Claubergium nicht defen-
diren/ oder unterſuchen/ ob der Autor ſeinen
verſprechen nachgekommen ſey/ und in folgen-
den den uſum primæ partis in denen uͤbrigen
gewieſen habe/ ſondern ich mercke nur daraus/
daß/ wei er hier in dem Hauptwerck von Clau-
bergio abweicht/ und zwar/ ohne daß er ſolches
dem Leſer mit deutlichen Worten ſage/ er
nicht fein ingenuè gehandelt habe/ und alſo
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Zitationshilfe: | Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_einleitungvernufftlehre_1691/56>, abgerufen am 16.02.2025. |