Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691.und andern unstreitigen Unwarh. 17. Denn eben diese Leute confundiren 18. Jenes ist nichts anders/ als begreiffen/ 19. Dieses aber heist zwey terminos, die 20. Aber dieser Fehler ist gar leichte zu e- 21. Will dich aber ein Sophiste mace- riren/
und andern unſtreitigen Unwarh. 17. Denn eben dieſe Leute confundiren 18. Jenes iſt nichts anders/ als begreiffen/ 19. Dieſes aber heiſt zwey terminos, die 20. Aber dieſer Fehler iſt gar leichte zu e- 21. Will dich aber ein Sophiſte mace- riren/
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und andern unſtreitigen Unwarh.
17. Denn eben dieſe Leute confundiren
dieſe zwey phraſes mit einander: begreiffen
daß etwas falſch ſey/ und das Falſche be-
greiffen.
18. Jenes iſt nichts anders/ als begreiffen/
daß ein Subjectum und Prædicatum, die
beyde unter die Entia gehoͤren/ ſich nicht zu-
ſammen ſchicken/ und mit einander vereiniget
werden koͤnnen/ als z. e. die propoſition
Holtz iſt Eiſen vel vice verſa erkennet der
Verſtand/ daß ſie falſch ſey/ aber er hat deß-
wegen keinen concept de non ente, weil ſo
wohl Holtz und Eiſen etwas iſt.
19. Dieſes aber heiſt zwey terminos, die
ſich nicht zuſammen ſchicken als vereinigt be-
greiffen wollen/ oder als wenn ſie ein Subje-
ctum oder prædicatum abgeben koͤnten/ als
z. e. ein hoͤltzern Eiſen/ Homo irrationalis,
&c.
20. Aber dieſer Fehler iſt gar leichte zu e-
vitiren/ wenn man nur bedencket/ was uͤberal
gelehret wird: Non entis nulla ſunt prædi-
cata. Deme beygefuͤgt werden kan/ daß von
allen dem/ was man gedencket/ etwas prædi-
ciret werden kan.
21. Will dich aber ein Sophiſte mace-
riren/
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