Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691.ersten und unbeweißlichen Warh. Die erste heist: Was der Menschliche Ver-stand durch die Sinne erkennet/ das ist wahr/ und was denen Sinnen zu wieder ist/ das ist falsch. 27. Dieweil aber es offte geschiehet/ daß das- 28. Derowegen praesupponiren wir/ daß 29. Zum 2. daß er auch einen gesunden 30. Zum 3. daß er wache und nicht schlaffe. 31. Diese drey reqvisita gehören so wohl deren
erſten und unbeweißlichen Warh. Die erſte heiſt: Was der Menſchliche Ver-ſtand durch die Sinne erkennet/ das iſt wahr/ und was denen Sinnen zu wieder iſt/ das iſt falſch. 27. Dieweil aber es offte geſchiehet/ daß das- 28. Derowegen præſupponiren wir/ daß 29. Zum 2. daß er auch einen geſunden 30. Zum 3. daß er wache und nicht ſchlaffe. 31. Dieſe drey reqviſita gehoͤren ſo wohl deren
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erſten und unbeweißlichen Warh.
Die erſte heiſt: Was der Menſchliche Ver-
ſtand durch die Sinne erkennet/ das iſt
wahr/ und was denen Sinnen zu wieder
iſt/ das iſt falſch.
27. Dieweil aber es offte geſchiehet/ daß das-
jenige/ was durch die Sinne vorgeſtellet wird/
ſich in der That anders verhaͤlt z. e. ein Ste-
ckel der in Waſſer kaum ſcheinet/ da er doch
gerade iſt/ als muͤſſen wir dieſe Regel etwas
deutlicher erklaͤhren/ damit wir nicht auff die
Meinung gerathen/ als ob die Sinne auch
den Menſchen betroͤgen/ oder betruͤgen
koͤnten.
28. Derowegen præſupponiren wir/ daß
der Menſch/ der die Warheit unterſuchen
will/ geſunden Leibes ſey/ das iſt/ daß die
euſerlichen Gliedmaſſen/ die zu denen Sinn-
ligkeiten gehoͤren/ in dem natuͤrlichen Zuſtand
ſeyn/ in welchen ſie ſich bey andern Menſchen
befinden.
29. Zum 2. daß er auch einen geſunden
Verſtand habe/ und weder raſend/ noch ſon-
ſten verruckt in Gemuͤthe ſey.
30. Zum 3. daß er wache und nicht ſchlaffe.
31. Dieſe drey reqviſita gehoͤren ſo wohl
zu Erkaͤntnuͤß der Warheit/ die vermittelſt
deren
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