Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691.und derselben unterschiedenen Arten. scheinlich/ oder wohl gar für falsch gehaltenwird/ wegen Mangel der Menschen z. e. daß die Erd-Kugel rund ist. 29. (3.) Daß manches Falsche oder 30. (4.) Daß viel unstreitige Warhei- 31. Wie wir bisher das Wahre eingethei- 32. Unstreitig falsch ist/ von dessen dis- 33. Wahrscheinlich falsch ist dasjenige/ 34. Ebenmässig so sind in Ansehung des falsch/
und derſelben unterſchiedenen Arten. ſcheinlich/ oder wohl gar fuͤr falſch gehaltenwird/ wegen Mangel der Menſchen z. e. daß die Erd-Kugel rund iſt. 29. (3.) Daß manches Falſche oder 30. (4.) Daß viel unſtreitige Warhei- 31. Wie wir bisher das Wahre eingethei- 32. Unſtreitig falſch iſt/ von deſſen dis- 33. Wahrſcheinlich falſch iſt dasjenige/ 34. Ebenmaͤſſig ſo ſind in Anſehung des falſch/
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und derſelben unterſchiedenen Arten.
ſcheinlich/ oder wohl gar fuͤr falſch gehalten
wird/ wegen Mangel der Menſchen z. e. daß
die Erd-Kugel rund iſt.
29. (3.) Daß manches Falſche oder
Wahrſcheinliche aus gleichen Mangel fuͤr
unſtreitig wahr gehalten werde z. e. qvod
non dentur antipodes.
30. (4.) Daß viel unſtreitige Warhei-
ten von etlichen Menſchen erkannt werden/
von etlichen aber nur fuͤr wahrſcheinlich we-
gen Unwiſſenheit des Beweiſes erkannt wer-
den/ z. e. daß der Menſch ohne menſchliche
Geſellſchafft ungluͤcklich ſey.
31. Wie wir bisher das Wahre eingethei-
let haben/ alſo iſt auch das Falſche entweder
unſtreitig falſch/ oder nur mit einiger Wahr-
ſcheinligkeit vergeſellſchafftet.
32. Unſtreitig falſch iſt/ von deſſen dis-
harmonie mit denen Dingen abermal jedwe-
der Menſch durch deutliche Worte kanverge-
wiſſert werden.
33. Wahrſcheinlich falſch iſt dasjenige/
wenn man bey dieſen Beyfall erkennet/ daß
die Sache endlich auch wahr ſeyn koͤnne.
34. Ebenmaͤſſig ſo ſind in Anſehung des
menſchlichen Verſtandes/ etliche Dinge ſo
falſch/
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