Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691.Kunst-Wörtern der Vern-Lehre. welche der Mensch begreifft/ daß dieses Dingpraecise dieses und kein anders sey/ und ohne welches er auf die Frage/ was ein Ding sey/ nicht antworten kan. 17. Die zufällige Beschaffenheit/ mo- 18. Das Hauptwesen eines Dinges ist ent- 19. Oder es ist in vielen individuis gemein/ 20. Wiederum wenn die Dinge gegen an- 21. Ein jedes Ding/ ausser des Menschen sprüng-
Kunſt-Woͤrtern der Vern-Lehre. welche der Menſch begreifft/ daß dieſes Dingpræciſè dieſes und kein anders ſey/ und ohne welches er auf die Frage/ was ein Ding ſey/ nicht antworten kan. 17. Die zufaͤllige Beſchaffenheit/ mo- 18. Das Hauptweſen eines Dinges iſt ent- 19. Oder es iſt in vielen individuis gemein/ 20. Wiederum wenn die Dinge gegen an- 21. Ein jedes Ding/ auſſer des Menſchen ſpruͤng-
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Kunſt-Woͤrtern der Vern-Lehre.
welche der Menſch begreifft/ daß dieſes Ding
præciſè dieſes und kein anders ſey/ und ohne
welches er auf die Frage/ was ein Ding ſey/ nicht
antworten kan.
17. Die zufaͤllige Beſchaffenheit/ mo-
dus rei accidentalis iſt die Beſchaffenheit ei-
nes Dinges/ die dieſem Dinge kein beſonders
Weſen gibt/ ſondern in dieſem Dinge ſich ver-
aͤndern kan/ wiewol dieſe Veraͤnderung/ derer
modorum accidentalium doch nicht ſo viel-
faͤltig iſt/ als derer exiſtentiarum.
18. Das Hauptweſen eines Dinges iſt ent-
weder in einem eintzelen Dinge/ welches auch
deßwegen individuum genennet wird.
19. Oder es iſt in vielen individuis gemein/
und heiſt Species. Wenn aber die individua
die ein gemein Weſen haben/ von unterſchiede-
nen ſpeciebus ſeyn/ ſo heiſſt dieſes gemeine
Weſen Genus, oder eſſentia generica.
20. Wiederum wenn die Dinge gegen an-
dere/ die ein unterſchiedenes Weſen haben/ be-
trachtet werden/ ſo heiſſt das Weſen eines jeden
Differentia, und dieſe iſt ſolchergeſtalt vel ge-
nerica, vel ſpecifica, vel individuifica.
21. Ein jedes Ding/ auſſer des Menſchen
Gedancken (Ens reale) iſt entweder ein ur-
ſpruͤng-
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